Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 71, Hamburg, 4. Mai 1790.[Spaltenumbruch]
ziges Wort hätte dem größten Unglücke
zuvorkommen
Aachen, den 28 April.
Die Schibffbrücke zu Maaseyck ist fertig, und
den Schreiben
aus Warschau, vom 24 April.
Jn der 250sten und 251sten Sitzung des
Reichstags Das Project, welches den Verkauf aller Starofteyen Künftig werden die
Woywodschafts-Commissarien, Am Donnerstage ist hier die Rat[i]fication des zwischen Am 22sten dieses ist der zwischen Preußen und
der Unsere Truppen werden jetzt fleißig exercirt,
wozu
Wien, den 24 April.
Schon vorgestern ward der vorläufige Hofbericht [Spaltenumbruch]
Schreiben aus Wien, vom 24
April.
Das Personale zur Feld Kriegskanzley für die
Mäh- Die Ankunft der Königinn Majestät wird nun auf Jn der letzten Audienz erschien eine Deputation von Das Tobacksgefäll soll ganz anders eingerichtet wer- Das Militairverpflegsamt ist mit 28 Personen ver- Da der Oberste, Graf von Auersperg, aus dem Feld- [Spaltenumbruch]
ziges Wort haͤtte dem groͤßten Ungluͤcke
zuvorkommen
Aachen, den 28 April.
Die Schibffbruͤcke zu Maaſeyck iſt fertig, und
den Schreiben
aus Warſchau, vom 24 April.
Jn der 250ſten und 251ſten Sitzung des
Reichstags Das Project, welches den Verkauf aller Starofteyen Kuͤnftig werden die
Woywodſchafts-Commiſſarien, Am Donnerſtage iſt hier die Rat[i]fication des zwiſchen Am 22ſten dieſes iſt der zwiſchen Preußen und
der Unſere Truppen werden jetzt fleißig exercirt,
wozu
Wien, den 24 April.
Schon vorgeſtern ward der vorlaͤufige Hofbericht [Spaltenumbruch]
Schreiben aus Wien, vom 24
April.
Das Perſonale zur Feld Kriegskanzley fuͤr die
Maͤh- Die Ankunft der Koͤniginn Majeſtaͤt wird nun auf Jn der letzten Audienz erſchien eine Deputation von Das Tobacksgefaͤll ſoll ganz anders eingerichtet wer- Das Militairverpflegsamt iſt mit 28 Perſonen ver- Da der Oberſte, Graf von Auerſperg, aus dem Feld- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/> ziges Wort haͤtte dem groͤßten Ungluͤcke zuvorkommen<lb/> koͤnnen; aber nun iſt das Loos einmal geworfen!</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Aachen,</hi> den 28 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Die Schibffbruͤcke zu Maaſeyck iſt fertig, und den<lb/> 25ſten dieſes ſind 1500 Pfaͤlziſche Truppen zu den erſten<lb/> Corps geſtoßen. 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Es ſind durchaus ausgeſuchte ſchoͤne Leute,<lb/> denen man die Beſchwerden der 2 wider die Tuͤrken<lb/> gemachten Feldzuͤge im geringſten nicht anſieht; ſie<lb/> fuͤhren Muſketen mit doppeltem Lauf, und Piſtolen an<lb/> der Seite. — Da ſuͤr jedes Regiment, außer den bereits<lb/> beſtehenden 4 Bataillons, auch noch eine Reſerve Divi-<lb/> ſion errichtet wird, um daraus den etwaigen Abgang<lb/> ſogleich mit exercirten Leuten erſetzen zu koͤnnen, ſo<lb/> ſieht man taͤglich anſehnliche Rekrutentranſporte zur<lb/> Armee abgehen. — Der Feldmarſchall Laudon hat den<lb/> Tag ſeiner Abreiſe noch nicht eigentlich veſtgeſetzt,<lb/> und es ſcheint, daß Se. Excellenz noch die Zuruͤckkunft<lb/> eines vorgeſtern nach Berlin abgegangenen Couriers<lb/> erwarten werden. — Der Feldzeugmeiſter, Baron de<lb/> Vins, iſt zur Croatiſchen Armee bereits abgegangen.<lb/> Nach Briefen aus Carlſtadt hat es das Anſchen, als<lb/> ob die Tuͤrken den Feldzug in dieſen Gegenden fruͤh<lb/> eroͤffnen werden. — Zur Belagerung von Widdin geht<lb/> viel ſchweres Geſchuͤtz von Peterwardein und Belgrad<lb/> ab; der Prinz von Coburg wird dieſe Veſtung ſobald,<lb/> als moͤglich, zu belagern anfangen, waͤhrend ein anderes<lb/> vereinigtes Oeſterreichiſch-Rußiſches Corps d’Armee<lb/> unter den Befehlen der Generals, Souwarow und<lb/> Jordis, Braila bombardirt.</p><lb/> <p>Die Ankunft der Koͤniginn Majeſtaͤt wird nun auf<lb/> den 16ten kuͤnſtigen Monats beſtimmt. Der Adel<lb/> ſowol als die geſammte Buͤrgerſchaft machen Zuberei-<lb/> tungen, um die Koͤniginn auf das feyerlichſte und<lb/> glaͤnzendſte zu empfangen. Die Buͤrgerſchaft wird<lb/> paradiren, und in der Stadt werden Triumphpſorten<lb/> errichtet. Die Zahl der Hofbedienten, welche unter<lb/> der vorigen Regierung ſehr eingeſchraͤnkt war, wird<lb/> betraͤchtlich vermehrt.</p><lb/> <p>Jn der letzten Audienz erſchien eine Deputation von<lb/> Bauern aus 38 Dorfſchaften in Oeſterreich, welche<lb/> Se. Maj ſtaͤt unterthaͤnigſt baten, die neue Steuer nicht<lb/> aufzuheben, indem ſie vollkommen damit zufrieden ſeyn.<lb/> Der Koͤnig hoͤrte ihren Vortrag auf das gnaͤdigſte an,<lb/> und ertheilte ihnen die huldreiche Verſicherung, ihre<lb/> Sache genau zu unterſuchen, und dafuͤr zu ſorgen,<lb/> daß ihnen alle Erleichterung verſchafft werde. Die<lb/> guten Leute verließen den Audienzſaal mit Thraͤnen in<lb/> den Augen.</p><lb/> <p>Das Tobacksgefaͤll ſoll ganz anders eingerichtet wer-<lb/> den, indem Se. Majeſtaͤt befohlen haben, daß der To-<lb/> back zum Beſten des gemeinen Mannes wohlfeiler ge-<lb/> macht werden ſoll.</p><lb/> <p>Das Militairverpflegsamt iſt mit 28 Perſonen ver-<lb/> mehrt worden, wobey 4 Verwalter und 24 Verpflegs-<lb/> Officiers neu angeſtellt worden ſind.</p><lb/> <p>Da der Oberſte, Graf von Auerſperg, aus dem Feld-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
ziges Wort haͤtte dem groͤßten Ungluͤcke zuvorkommen
koͤnnen; aber nun iſt das Loos einmal geworfen!
Aachen, den 28 April.
Die Schibffbruͤcke zu Maaſeyck iſt fertig, und den
25ſten dieſes ſind 1500 Pfaͤlziſche Truppen zu den erſten
Corps geſtoßen. Die angekommen Truppen muͤſſen
alſo wenigſtens ſchon 4000 Mann ſtark ſeyn.
Schreiben aus Warſchau, vom 24 April.
Jn der 250ſten und 251ſten Sitzung des Reichstags
iſt bewilliget worden, daß die Schatz Commißion die
Rechnungen ihrer Ausgabe und Einnahme ſeit dem
letzten Abſchluß den Staͤnden vorlegen ſollte.
Das Project, welches den Verkauf aller Starofteyen
in der Krone fuͤr 10 Millionen Gulden, und in Lit-
Lhauen fuͤr 3 Millionen anrieth, und welches ad deli-
berandum genommen war, wurde zwar erneuert, aber
noch nicht bewilliget. Jndeſſen iſt der Deputation,
welche die kuͤnftige Regierungsform entwirſt, angeſagt
worden, ihre entworfenen Punkte ſpaͤteſtens den 7ten
May den Staͤnden zur Approbation vorzulegen.
Kuͤnftig werden die Woywodſchafts-Commiſſarien,
wenn ſie zu ihren Functionen gewaͤhlt werden, keine
andere dabey bekleiden koͤnnen, ſondern allein den
Sitzungen ihrer reſpectiven Woywodſchafts-Com-
mißion bis zur Expiration ihrer Wohl beyſitzen muͤſſen.
Am Donnerſtage iſt hier die Ratification des zwiſchen
Pohlen und Preußen geſchloſſenen Tractats angekom-
men, und gegen den unſrigen ſogleich ausgewechſelt
worden. Dem Vernehmen nach wird der Preußiſche
Geſandte, Marquis von Luccheſini, von unſers Koͤnigs
Majeſtaͤt den weißen Adler Orden erhalten, der auf
4000 Ducaten geſchaͤtzt wird. Die 9 Pohlniſchen Be-
vollmaͤchtigten, welche bey dem obgedachten Tractat
gebraucht worden, werden von Sr. Preußiſchen Majeſtaͤt
jeder mit 1000 Ducaten beſchenkt werden.
Am 22ſten dieſes iſt der zwiſchen Preußen und der
Pforte am 31ſten Januar geſchloſſene Tractat auf dem
Reichstage vorgeleſen worden.
Unſere Truppen werden jetzt fleißig exercirt, wozu
vorzuͤglich fremde Officiers gebraucht werden. Man
hofft noch immer, daß ſich der Krieg nicht weiter ver-
breiten werde, wenigſtens ſollen die Tuͤrken nicht große
Luſt haben, ihn fortzuſetzen. Jn Zeit von 14 Tagen
wird man das Zuverlaͤßige hieruͤber wiſſen koͤnnen.
Wien, den 24 April.
Schon vorgeſtern ward der vorlaͤufige Hofbericht
von der Uebergabe der Veſtung Orſowa durch Capitu-
lation bekannt gemacht. Sie ward den 16ten dieſes
geſchloſſen, und der Garniſon freyer Abzug und Be-
deckung nach Widdin bewilligt. Der Koͤnig hat bey
dieſer Gelegenheit dem Feldmarſchall Lieutenant, Grafen
von Wartensleben, das Commandokreuz des Marien
Thereſien-Ordens, und dem Oberſten, Grafen von
Auerſperg, das kleine Kreuz dieſes Ordens verliehen,
7 Officiers ſind um einen Grad befoͤrdert worden, auch
hat der Koͤnig allen Officiers, welche dieſen Winter
bey der Blockade von Orſowa gebraucht worden, zu
dem fuͤr den diesjaͤhrigen Feldzug ſchon empfangenen
Equipirungsbeytrag, noch eine monatliche Gratisgage,
und den geſammten Unterofficiern, außer den bereits
Mann fuͤr Mann erhaltenen Ducaten, noch einen gan-
zen monatlichen Sold bewilligt.
Schreiben aus Wien, vom 24 April.
Das Perſonale zur Feld Kriegskanzley fuͤr die Maͤh-
riſche und Boͤhmiſche Armee iſt bereits ernannt, und
die Direction dem Hofkriegsſecretair von Makowetz an-
vertraut. — Der Oberſte von Mack iſt mit dem zum
Haupt-Staabsquartier noͤthigen Perſonale nach Maͤhren
abgegangen, und die Feldkriegskanzley gleichſalls im
Begriff, ſich an ihren Beſtimmungsort zu begeben.
Geſtern ſind 2 Bataillons Croaten hier durch paßirt,
welche anfangs nach Luxemburg beſtimmt waren, unter-
wegens aber befehligt wurden, nach Maͤhren zu mar-
ſchiren. Es ſind durchaus ausgeſuchte ſchoͤne Leute,
denen man die Beſchwerden der 2 wider die Tuͤrken
gemachten Feldzuͤge im geringſten nicht anſieht; ſie
fuͤhren Muſketen mit doppeltem Lauf, und Piſtolen an
der Seite. — Da ſuͤr jedes Regiment, außer den bereits
beſtehenden 4 Bataillons, auch noch eine Reſerve Divi-
ſion errichtet wird, um daraus den etwaigen Abgang
ſogleich mit exercirten Leuten erſetzen zu koͤnnen, ſo
ſieht man taͤglich anſehnliche Rekrutentranſporte zur
Armee abgehen. — Der Feldmarſchall Laudon hat den
Tag ſeiner Abreiſe noch nicht eigentlich veſtgeſetzt,
und es ſcheint, daß Se. Excellenz noch die Zuruͤckkunft
eines vorgeſtern nach Berlin abgegangenen Couriers
erwarten werden. — Der Feldzeugmeiſter, Baron de
Vins, iſt zur Croatiſchen Armee bereits abgegangen.
Nach Briefen aus Carlſtadt hat es das Anſchen, als
ob die Tuͤrken den Feldzug in dieſen Gegenden fruͤh
eroͤffnen werden. — Zur Belagerung von Widdin geht
viel ſchweres Geſchuͤtz von Peterwardein und Belgrad
ab; der Prinz von Coburg wird dieſe Veſtung ſobald,
als moͤglich, zu belagern anfangen, waͤhrend ein anderes
vereinigtes Oeſterreichiſch-Rußiſches Corps d’Armee
unter den Befehlen der Generals, Souwarow und
Jordis, Braila bombardirt.
Die Ankunft der Koͤniginn Majeſtaͤt wird nun auf
den 16ten kuͤnſtigen Monats beſtimmt. Der Adel
ſowol als die geſammte Buͤrgerſchaft machen Zuberei-
tungen, um die Koͤniginn auf das feyerlichſte und
glaͤnzendſte zu empfangen. Die Buͤrgerſchaft wird
paradiren, und in der Stadt werden Triumphpſorten
errichtet. Die Zahl der Hofbedienten, welche unter
der vorigen Regierung ſehr eingeſchraͤnkt war, wird
betraͤchtlich vermehrt.
Jn der letzten Audienz erſchien eine Deputation von
Bauern aus 38 Dorfſchaften in Oeſterreich, welche
Se. Maj ſtaͤt unterthaͤnigſt baten, die neue Steuer nicht
aufzuheben, indem ſie vollkommen damit zufrieden ſeyn.
Der Koͤnig hoͤrte ihren Vortrag auf das gnaͤdigſte an,
und ertheilte ihnen die huldreiche Verſicherung, ihre
Sache genau zu unterſuchen, und dafuͤr zu ſorgen,
daß ihnen alle Erleichterung verſchafft werde. Die
guten Leute verließen den Audienzſaal mit Thraͤnen in
den Augen.
Das Tobacksgefaͤll ſoll ganz anders eingerichtet wer-
den, indem Se. Majeſtaͤt befohlen haben, daß der To-
back zum Beſten des gemeinen Mannes wohlfeiler ge-
macht werden ſoll.
Das Militairverpflegsamt iſt mit 28 Perſonen ver-
mehrt worden, wobey 4 Verwalter und 24 Verpflegs-
Officiers neu angeſtellt worden ſind.
Da der Oberſte, Graf von Auerſperg, aus dem Feld-
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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