Hebbel, Friedrich: Maria Magdalene. Hamburg, 1844.der Mühe verlohnte, als sich, wenn man bis zum der Mühe verlohnte, als ſich, wenn man bis zum <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0041" n="XXI"/> der Mühe verlohnte, als ſich, wenn man bis zum<lb/> Prinzip hinabſtiege, wahrſcheinlich ergäbe, daß eine<lb/> gemeine Gemüths- und eine gemeine Reflexions-<lb/> Lyrik gleich nullenhaft ſind und daß ein Einfall<lb/> über den „Baum“ der „Menſchheit“, an dem die<lb/> „Blüthe“ der „Freiheit“ unter dem „Sonnenkuß“<lb/> des „Völkerlenzes“ aufbricht, wirklich nicht mehr<lb/> beſagen will, als ein Hausvater-Gefühl unterm<lb/> blühenden Apfelbaum, nicht der Ort, aber ich kann<lb/> nicht umhin, auf den Unterſchied ſelbſt drin-<lb/> gend aufmerkſam zu machen, um mich nicht in den<lb/> Verdacht zu bringen, als ob ich die melodieloſe<lb/> Nüchternheit, die zu dichten glaubt, wenn ſie ihre<lb/> Werkeltags-Empfindungen oder eine hinter dem<lb/> Zaun aufgeleſene Alte-Weiber-Sage in platte<lb/> Verſe zwängt, einer Rhetorik vorziehe, die zwar,<lb/> ſchon der ſpröden Einſeitigkeit wegen, niemals zur<lb/> Poeſie, aber doch vielleicht zur Gedanken- und,<lb/> wenn dieß gelingt, auch zur Characterbildung führt.<lb/> Man ſoll die <hi rendition="#g">Flöte</hi> nicht nach dem Brennholz,<lb/> das ſich allenfalls für den prophezeiten Weltbrand<lb/> aus ihr gewinnen ließe, abſchätzen, aber das ge-<lb/> meine Brennholz ſoll noch weniger auf ſeine einge-<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [XXI/0041]
der Mühe verlohnte, als ſich, wenn man bis zum
Prinzip hinabſtiege, wahrſcheinlich ergäbe, daß eine
gemeine Gemüths- und eine gemeine Reflexions-
Lyrik gleich nullenhaft ſind und daß ein Einfall
über den „Baum“ der „Menſchheit“, an dem die
„Blüthe“ der „Freiheit“ unter dem „Sonnenkuß“
des „Völkerlenzes“ aufbricht, wirklich nicht mehr
beſagen will, als ein Hausvater-Gefühl unterm
blühenden Apfelbaum, nicht der Ort, aber ich kann
nicht umhin, auf den Unterſchied ſelbſt drin-
gend aufmerkſam zu machen, um mich nicht in den
Verdacht zu bringen, als ob ich die melodieloſe
Nüchternheit, die zu dichten glaubt, wenn ſie ihre
Werkeltags-Empfindungen oder eine hinter dem
Zaun aufgeleſene Alte-Weiber-Sage in platte
Verſe zwängt, einer Rhetorik vorziehe, die zwar,
ſchon der ſpröden Einſeitigkeit wegen, niemals zur
Poeſie, aber doch vielleicht zur Gedanken- und,
wenn dieß gelingt, auch zur Characterbildung führt.
Man ſoll die Flöte nicht nach dem Brennholz,
das ſich allenfalls für den prophezeiten Weltbrand
aus ihr gewinnen ließe, abſchätzen, aber das ge-
meine Brennholz ſoll noch weniger auf ſeine einge-
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