Hebbel, Friedrich: Maria Magdalene. Hamburg, 1844.den, Gehalt der Geschichte in der Schaale der den, Gehalt der Geſchichte in der Schaale der <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0056" n="XXXVI"/> den, <hi rendition="#g">Gehalt</hi> der <hi rendition="#g">Geſchichte</hi> in der <hi rendition="#g">Schaale</hi> der<lb/><hi rendition="#g">ſpeciellen Perioden</hi>, deren Spitze ſie in ihren<lb/> verſchiedenen Gliederungen bildet, überliefern, ihr<lb/> alſo, wenn auch nicht das weitläuftige und gleich-<lb/> gültige Regiſter der Gärtner, die den Baum pflanz-<lb/> ten und düngten, ſo doch die Frucht mit Fleiſch<lb/> und Kern, auf die es allein ankommt, und außer-<lb/> dem noch den Duft der Atmoſphäre, in der ſie<lb/> reifte, darbieten kann. Endlich freilich wird auch<lb/> hier der Punct der Unüberſehbarkeit erreicht werden,<lb/> Shakſpeare wird die Griechen, und was nach Shak-<lb/> ſpeare hervortritt, wird ihn verzehren, und ein neuer<lb/> Kreislauf wird beginnen, oder Kunſt und Ge-<lb/> ſchichte werden verſanden, die Welt wird fuͤr das<lb/> Geweſene das Verſtändniß verlieren, ohne etwas<lb/> Neues zu erzeugen, wenn ſich nicht mit größerer<lb/> Wahrſcheinlichkeit annehmen ließe, daß dem Plane-<lb/> ten mit dem Geſchlecht, das er trägt, die ſchöpferi-<lb/> ſche Kraft zugleich ausgehen wird. Die Conſequen-<lb/> zen dieſes Geſichtspunctes ergeben ſich von ſelbſt,<lb/> die Geſchichte, in ſo fern ſie nicht blos das allmä-<lb/> lige Fortrücken der Menſchheit in der Löſung ihrer<lb/> Aufgabe darſtellen, ſondern auch den Antheil, den<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [XXXVI/0056]
den, Gehalt der Geſchichte in der Schaale der
ſpeciellen Perioden, deren Spitze ſie in ihren
verſchiedenen Gliederungen bildet, überliefern, ihr
alſo, wenn auch nicht das weitläuftige und gleich-
gültige Regiſter der Gärtner, die den Baum pflanz-
ten und düngten, ſo doch die Frucht mit Fleiſch
und Kern, auf die es allein ankommt, und außer-
dem noch den Duft der Atmoſphäre, in der ſie
reifte, darbieten kann. Endlich freilich wird auch
hier der Punct der Unüberſehbarkeit erreicht werden,
Shakſpeare wird die Griechen, und was nach Shak-
ſpeare hervortritt, wird ihn verzehren, und ein neuer
Kreislauf wird beginnen, oder Kunſt und Ge-
ſchichte werden verſanden, die Welt wird fuͤr das
Geweſene das Verſtändniß verlieren, ohne etwas
Neues zu erzeugen, wenn ſich nicht mit größerer
Wahrſcheinlichkeit annehmen ließe, daß dem Plane-
ten mit dem Geſchlecht, das er trägt, die ſchöpferi-
ſche Kraft zugleich ausgehen wird. Die Conſequen-
zen dieſes Geſichtspunctes ergeben ſich von ſelbſt,
die Geſchichte, in ſo fern ſie nicht blos das allmä-
lige Fortrücken der Menſchheit in der Löſung ihrer
Aufgabe darſtellen, ſondern auch den Antheil, den
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