[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Mer sitze do, und 's schmektis wohl. Gang Chüngeli lengis no nemol, wil doch der Ofe wieder goht, und 's Erz im volle Chübel stoht! Se brenn er denn zu guter Stund, und Gott erhaltich alli gsund, und Gott biwahrich uf der Schicht, aß niemes Leid und Unglück gschicht. Und chunnt in strenger Winters-Zit, wenn Schnee uf Berg und Firste lit, en arme Bub, en arme Ma, und stoht ans Füür, und wärmt si dra, und bringt e par Grumbireli, und leits ans Füür, und brotet sie, und schloft by'm Setzer uffem Erz -- schlof wohl, und tröst der Gott di Herz! Mer ſitze do, und ’s ſchmektis wohl. Gang Chuͤngeli lengis no nemol, wil doch der Ofe wieder goht, und ’s Erz im volle Chuͤbel ſtoht! Se brenn er denn zu guter Stund, und Gott erhaltich alli gſund, und Gott biwahrich uf der Schicht, aß niemes Leid und Ungluͤck gſchicht. Und chunnt in ſtrenger Winters-Zit, wenn Schnee uf Berg und Firſte lit, en arme Bub, en arme Ma, und ſtoht ans Fuͤuͤr, und waͤrmt ſi dra, und bringt e par Grumbireli, und leits ans Fuͤuͤr, und brotet ſie, und ſchloft by’m Setzer uffem Erz — ſchlof wohl, und troͤſt der Gott di Herz! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0056" n="40"/> <lg n="16"> <l>Mer ſitze do, und ’s ſchmektis wohl.</l><lb/> <l>Gang Chuͤngeli lengis no nemol,</l><lb/> <l>wil doch der Ofe wieder goht,</l><lb/> <l>und ’s Erz im volle Chuͤbel ſtoht!</l> </lg><lb/> <lg n="17"> <l>Se brenn er denn zu guter Stund,</l><lb/> <l>und Gott erhaltich alli gſund,</l><lb/> <l>und Gott biwahrich uf der Schicht,</l><lb/> <l>aß niemes Leid und Ungluͤck gſchicht.</l> </lg><lb/> <lg n="18"> <l>Und chunnt in ſtrenger Winters-Zit,</l><lb/> <l>wenn Schnee uf Berg und Firſte lit,</l><lb/> <l>en arme Bub, en arme Ma,</l><lb/> <l>und ſtoht ans Fuͤuͤr, und waͤrmt ſi dra,</l> </lg><lb/> <lg n="19"> <l>und bringt e par Grumbireli,</l><lb/> <l>und leits ans Fuͤuͤr, und brotet ſie,</l><lb/> <l>und ſchloft by’m Setzer uffem Erz —</l><lb/> <l>ſchlof wohl, und troͤſt der Gott di Herz!</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0056]
Mer ſitze do, und ’s ſchmektis wohl.
Gang Chuͤngeli lengis no nemol,
wil doch der Ofe wieder goht,
und ’s Erz im volle Chuͤbel ſtoht!
Se brenn er denn zu guter Stund,
und Gott erhaltich alli gſund,
und Gott biwahrich uf der Schicht,
aß niemes Leid und Ungluͤck gſchicht.
Und chunnt in ſtrenger Winters-Zit,
wenn Schnee uf Berg und Firſte lit,
en arme Bub, en arme Ma,
und ſtoht ans Fuͤuͤr, und waͤrmt ſi dra,
und bringt e par Grumbireli,
und leits ans Fuͤuͤr, und brotet ſie,
und ſchloft by’m Setzer uffem Erz —
ſchlof wohl, und troͤſt der Gott di Herz!
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