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[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

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Wie giengs im brave Hamberchs-Ma?
's muß iede Stahl und Ise ha;
und het der Schnider kei Nodle meh,
sen ischs au um si Nahrig gscheh.
Und wenn im früeihe Morgeroth
der Buur in Feld und Fuhre stoht,
se muß er Charst und Haue ha,
sust isch er e verlohrene Ma.
Zum Broche brucht er d'Wägese,
zum Meihe brucht er d'Sägese,
und d'Sichle, wenn der Weize bleicht,
und 's Messer, wenn der Trübel weicht.
Se schmelzet denn, und schmiedet ihr,
und dankich Gott der Her derfür!
Und mach en andere Sichle drus,
und was me bruucht in Feld und Hus!

Wie giengs im brave Hamberchs-Ma?
’s muß iede Stahl und Iſe ha;
und het der Schnider kei Nodle meh,
ſen iſchs au um ſi Nahrig gſcheh.
Und wenn im fruͤeihe Morgeroth
der Buur in Feld und Fuhre ſtoht,
ſe muß er Charſt und Haue ha,
ſuſt iſch er e verlohrene Ma.
Zum Broche brucht er d’Waͤgeſe,
zum Meihe brucht er d’Saͤgeſe,
und d’Sichle, wenn der Weize bleicht,
und ’s Meſſer, wenn der Truͤbel weicht.
Se ſchmelzet denn, und ſchmiedet ihr,
und dankich Gott der Her derfuͤr!
Und mach en andere Sichle drus,
und was me bruucht in Feld und Hus!

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[43/0059] Wie giengs im brave Hamberchs-Ma? ’s muß iede Stahl und Iſe ha; und het der Schnider kei Nodle meh, ſen iſchs au um ſi Nahrig gſcheh. Und wenn im fruͤeihe Morgeroth der Buur in Feld und Fuhre ſtoht, ſe muß er Charſt und Haue ha, ſuſt iſch er e verlohrene Ma. Zum Broche brucht er d’Waͤgeſe, zum Meihe brucht er d’Saͤgeſe, und d’Sichle, wenn der Weize bleicht, und ’s Meſſer, wenn der Truͤbel weicht. Se ſchmelzet denn, und ſchmiedet ihr, und dankich Gott der Her derfuͤr! Und mach en andere Sichle drus, und was me bruucht in Feld und Hus!

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Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/59>, abgerufen am 18.05.2024.