Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Hexlein.


Und woni uffem Schnid-Stuhl sitz
für Basseltang, und Liechtspöh schnitz,
se chunnt e Hexli wohlgimuth,
und frogt no frey: "Haut's Messer gut?"
Und seit mer frey no Gute Tag!
und woni lueg, und woni sag:
"'s chönnt besser go, und Große Dank!"
se wird mer 's Herz uf ei mol chrank.
Und uf, und furt enanderno,
und woni lueg, ischs nümme do,
und woni rüef: "Du Hexli he!"
se gits mer scho kei Antwort meh.

Das Hexlein.


Und woni uffem Schnid-Stuhl ſitz
fuͤr Baſſeltang, und Liechtſpoͤh ſchnitz,
ſe chunnt e Hexli wohlgimuth,
und frogt no frey: „Haut’s Meſſer gut?“
Und ſeit mer frey no Gute Tag!
und woni lueg, und woni ſag:
„’s choͤnnt beſſer go, und Große Dank!“
ſe wird mer ’s Herz uf ei mol chrank.
Und uf, und furt enanderno,
und woni lueg, iſchs nuͤmme do,
und woni ruͤef: „Du Hexli he!“
ſe gits mer ſcho kei Antwort meh.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0087" n="69"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Das Hexlein</hi>.</hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">U</hi>nd woni uffem Schnid-Stuhl &#x017F;itz</l><lb/>
              <l>fu&#x0364;r Ba&#x017F;&#x017F;eltang, und Liecht&#x017F;po&#x0364;h &#x017F;chnitz,</l><lb/>
              <l>&#x017F;e chunnt e Hexli wohlgimuth,</l><lb/>
              <l>und frogt no frey: &#x201E;Haut&#x2019;s Me&#x017F;&#x017F;er gut?&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Und &#x017F;eit mer frey no Gute Tag!</l><lb/>
              <l>und woni lueg, und woni &#x017F;ag:</l><lb/>
              <l>&#x201E;&#x2019;s cho&#x0364;nnt be&#x017F;&#x017F;er go, und Große Dank!&#x201C;</l><lb/>
              <l>&#x017F;e wird mer &#x2019;s Herz uf ei mol chrank.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Und uf, und furt enanderno,</l><lb/>
              <l>und woni lueg, i&#x017F;chs nu&#x0364;mme do,</l><lb/>
              <l>und woni ru&#x0364;ef: &#x201E;Du Hexli he!&#x201C;</l><lb/>
              <l>&#x017F;e gits mer &#x017F;cho kei Antwort meh.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0087] Das Hexlein. Und woni uffem Schnid-Stuhl ſitz fuͤr Baſſeltang, und Liechtſpoͤh ſchnitz, ſe chunnt e Hexli wohlgimuth, und frogt no frey: „Haut’s Meſſer gut?“ Und ſeit mer frey no Gute Tag! und woni lueg, und woni ſag: „’s choͤnnt beſſer go, und Große Dank!“ ſe wird mer ’s Herz uf ei mol chrank. Und uf, und furt enanderno, und woni lueg, iſchs nuͤmme do, und woni ruͤef: „Du Hexli he!“ ſe gits mer ſcho kei Antwort meh.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/87
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/87>, abgerufen am 21.11.2024.