Der Zweck hat sich als das Dritte zum Mecha- nismus und Chemismus ergeben; er ist ihre Wahrheit. Indem er selbst noch innerhalb der Sphäre der Objec- tivität, oder der Unmittelbarkeit des totalen Begriffs steht, ist er von der Aeusserlichkeit als solcher noch af- ficirt, und hat eine objective Welt sich gegenüber, auf die er sich bezieht. Nach dieser Seite erscheint die me- chanische Causalität, wozu im Allgemeinen auch der Che- mismus zu nehmen ist, noch bey dieser Zweckbezie- hung, welche die äusserliche ist, aber als ihr untergeordnet, als an und für sich aufgehoben. Was das nähere Verhältniß betrifft, so ist das mecha- nische Object als unmittelbare Totalität gegen sein Be- stimmtseyn, und damit dagegen, ein Bestimmendes zu seyn, gleichgültig. Diß äusserliche Bestimmtseyn, ist nun zur Selbstbestimmung fortgebildet, und damit der im Objecte nur innere, oder was dasselbe ist, nur äussere Begriff, nunmehr gesetzt; der Zweck ist zunächst eben dieser dem mechanischen äusserliche Begriff selbst. So ist der Zweck auch für den Chemismus das Selbstbestimmende, welches das äusserliche Bestimmt- werden, durch welches er bedingt ist, zur Einheit des Begriffes zurückbringt. -- Die Natur der Unterordnung der beyden vorherigen Formen des objectiven Processes ergibt sich hieraus; das Andere, das an ihnen in dem unendlichen Progreß liegt, ist der ihnen zunächst als äusserlich gesetzte Begriff, welcher Zweck ist; der Begriff ist nicht nur ihre Substanz, sondern auch die Aeusser- lichkeit ist das ihnen wesentliche, ihre Bestimmtheit ausmachende Moment. Die mechanische oder chemische Technik bietet sich also durch ihren Charakter, äusserlich bestimmt zu seyn, von selbst der Zweckbeziehung dar, die nun näher zu betrachten ist.
A. Der
III.Kapitel. Teleologie.
Der Zweck hat ſich als das Dritte zum Mecha- nismus und Chemismus ergeben; er iſt ihre Wahrheit. Indem er ſelbſt noch innerhalb der Sphaͤre der Objec- tivitaͤt, oder der Unmittelbarkeit des totalen Begriffs ſteht, iſt er von der Aeuſſerlichkeit als ſolcher noch af- ficirt, und hat eine objective Welt ſich gegenuͤber, auf die er ſich bezieht. Nach dieſer Seite erſcheint die me- chaniſche Cauſalitaͤt, wozu im Allgemeinen auch der Che- mismus zu nehmen iſt, noch bey dieſer Zweckbezie- hung, welche die aͤuſſerliche iſt, aber als ihr untergeordnet, als an und fuͤr ſich aufgehoben. Was das naͤhere Verhaͤltniß betrifft, ſo iſt das mecha- niſche Object als unmittelbare Totalitaͤt gegen ſein Be- ſtimmtſeyn, und damit dagegen, ein Beſtimmendes zu ſeyn, gleichguͤltig. Diß aͤuſſerliche Beſtimmtſeyn, iſt nun zur Selbſtbeſtimmung fortgebildet, und damit der im Objecte nur innere, oder was daſſelbe iſt, nur aͤuſſere Begriff, nunmehr geſetzt; der Zweck iſt zunaͤchſt eben dieſer dem mechaniſchen aͤuſſerliche Begriff ſelbſt. So iſt der Zweck auch fuͤr den Chemismus das Selbſtbeſtimmende, welches das aͤuſſerliche Beſtimmt- werden, durch welches er bedingt iſt, zur Einheit des Begriffes zuruͤckbringt. — Die Natur der Unterordnung der beyden vorherigen Formen des objectiven Proceſſes ergibt ſich hieraus; das Andere, das an ihnen in dem unendlichen Progreß liegt, iſt der ihnen zunaͤchſt als aͤuſſerlich geſetzte Begriff, welcher Zweck iſt; der Begriff iſt nicht nur ihre Subſtanz, ſondern auch die Aeuſſer- lichkeit iſt das ihnen weſentliche, ihre Beſtimmtheit ausmachende Moment. Die mechaniſche oder chemiſche Technik bietet ſich alſo durch ihren Charakter, aͤuſſerlich beſtimmt zu ſeyn, von ſelbſt der Zweckbeziehung dar, die nun naͤher zu betrachten iſt.
A. Der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0263"n="245"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">III.</hi><hirendition="#g">Kapitel. Teleologie</hi>.</fw><lb/><p>Der Zweck hat ſich als das <hirendition="#g">Dritte</hi> zum Mecha-<lb/>
nismus und Chemismus ergeben; er iſt ihre Wahrheit.<lb/>
Indem er ſelbſt noch innerhalb der Sphaͤre der Objec-<lb/>
tivitaͤt, oder der Unmittelbarkeit des totalen Begriffs<lb/>ſteht, iſt er von der Aeuſſerlichkeit als ſolcher noch af-<lb/>
ficirt, und hat eine objective Welt ſich gegenuͤber, auf<lb/>
die er ſich bezieht. Nach dieſer Seite erſcheint die me-<lb/>
chaniſche Cauſalitaͤt, wozu im Allgemeinen auch der Che-<lb/>
mismus zu nehmen iſt, noch bey dieſer <hirendition="#g">Zweckbezie-<lb/>
hung</hi>, welche die <hirendition="#g">aͤuſſerliche</hi> iſt, aber als <hirendition="#g">ihr<lb/>
untergeordnet</hi>, als an und fuͤr ſich aufgehoben.<lb/>
Was das naͤhere Verhaͤltniß betrifft, ſo iſt das mecha-<lb/>
niſche Object als unmittelbare Totalitaͤt gegen ſein Be-<lb/>ſtimmtſeyn, und damit dagegen, ein Beſtimmendes zu<lb/>ſeyn, gleichguͤltig. Diß aͤuſſerliche Beſtimmtſeyn, iſt<lb/>
nun zur Selbſtbeſtimmung fortgebildet, und damit der<lb/>
im Objecte nur <hirendition="#g">innere</hi>, oder was daſſelbe iſt, nur<lb/><hirendition="#g">aͤuſſere Begriff</hi>, nunmehr <hirendition="#g">geſetzt</hi>; der Zweck iſt<lb/>
zunaͤchſt eben dieſer dem mechaniſchen aͤuſſerliche Begriff<lb/>ſelbſt. So iſt der Zweck auch fuͤr den Chemismus das<lb/>
Selbſtbeſtimmende, welches das aͤuſſerliche Beſtimmt-<lb/>
werden, durch welches er bedingt iſt, zur Einheit des<lb/>
Begriffes zuruͤckbringt. — Die Natur der Unterordnung<lb/>
der beyden vorherigen Formen des objectiven Proceſſes<lb/>
ergibt ſich hieraus; das Andere, das an ihnen in dem<lb/>
unendlichen Progreß liegt, iſt der ihnen zunaͤchſt als<lb/>
aͤuſſerlich geſetzte Begriff, welcher Zweck iſt; der Begriff<lb/>
iſt nicht nur ihre Subſtanz, ſondern auch die Aeuſſer-<lb/>
lichkeit iſt das ihnen weſentliche, ihre Beſtimmtheit<lb/>
ausmachende Moment. Die mechaniſche oder chemiſche<lb/>
Technik bietet ſich alſo durch ihren Charakter, aͤuſſerlich<lb/>
beſtimmt zu ſeyn, von ſelbſt der Zweckbeziehung dar, die<lb/>
nun naͤher zu betrachten iſt.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">A.</hi> Der</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[245/0263]
III. Kapitel. Teleologie.
Der Zweck hat ſich als das Dritte zum Mecha-
nismus und Chemismus ergeben; er iſt ihre Wahrheit.
Indem er ſelbſt noch innerhalb der Sphaͤre der Objec-
tivitaͤt, oder der Unmittelbarkeit des totalen Begriffs
ſteht, iſt er von der Aeuſſerlichkeit als ſolcher noch af-
ficirt, und hat eine objective Welt ſich gegenuͤber, auf
die er ſich bezieht. Nach dieſer Seite erſcheint die me-
chaniſche Cauſalitaͤt, wozu im Allgemeinen auch der Che-
mismus zu nehmen iſt, noch bey dieſer Zweckbezie-
hung, welche die aͤuſſerliche iſt, aber als ihr
untergeordnet, als an und fuͤr ſich aufgehoben.
Was das naͤhere Verhaͤltniß betrifft, ſo iſt das mecha-
niſche Object als unmittelbare Totalitaͤt gegen ſein Be-
ſtimmtſeyn, und damit dagegen, ein Beſtimmendes zu
ſeyn, gleichguͤltig. Diß aͤuſſerliche Beſtimmtſeyn, iſt
nun zur Selbſtbeſtimmung fortgebildet, und damit der
im Objecte nur innere, oder was daſſelbe iſt, nur
aͤuſſere Begriff, nunmehr geſetzt; der Zweck iſt
zunaͤchſt eben dieſer dem mechaniſchen aͤuſſerliche Begriff
ſelbſt. So iſt der Zweck auch fuͤr den Chemismus das
Selbſtbeſtimmende, welches das aͤuſſerliche Beſtimmt-
werden, durch welches er bedingt iſt, zur Einheit des
Begriffes zuruͤckbringt. — Die Natur der Unterordnung
der beyden vorherigen Formen des objectiven Proceſſes
ergibt ſich hieraus; das Andere, das an ihnen in dem
unendlichen Progreß liegt, iſt der ihnen zunaͤchſt als
aͤuſſerlich geſetzte Begriff, welcher Zweck iſt; der Begriff
iſt nicht nur ihre Subſtanz, ſondern auch die Aeuſſer-
lichkeit iſt das ihnen weſentliche, ihre Beſtimmtheit
ausmachende Moment. Die mechaniſche oder chemiſche
Technik bietet ſich alſo durch ihren Charakter, aͤuſſerlich
beſtimmt zu ſeyn, von ſelbſt der Zweckbeziehung dar, die
nun naͤher zu betrachten iſt.
A. Der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/263>, abgerufen am 29.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.