ein anderer, und so fort. -- Allein diese sinnlichen Eigenschafften, Härte, Farbe, und so fort, so wie die Erscheinungen der Reitzempfänglichkeit für Ha- fer, der Irritabilität für Lasten, oder der Anzahl und Art Junge zu gebähren, auf einander bezogen und mit einander verglichen, widerstreiten wesentlich ei- ner Gesetzmässigkeit. Denn die Bestimmtheit ihres sinnlichen Seyns besteht eben darin, vollkommen gleichgültig gegeneinander zu existiren, und die des Begriffs entbundne Freyheit der Natur vielmehr dar- zustellen, als die Einheit einer Beziehung, vielmehr ihr unvernünftiges hin- und herspielen auf der Lei- ter der zufälligen Grösse zwischen den Momenten des Begriffs, als diese selbst.
Die andere Seite, nach welcher die einfachen Momente des organischen Begriffs mit den Momen- ten der Gestaltung verglichen werden, würde erst das eigentliche Gesetz geben, welches das wahre Aeu- ssere als Abdruck des Innern ausspräche. -- Weil nun jene einfachen Momente durchdringende flüs- sige Eigenschafften sind, so haben sie an dem orga- nischen Dinge nicht einen solchen ausgeschiedenen realen Ausdruck, wie das ist, was ein einzelnes Sy- stem der Gestalt genannt wird. Oder wenn die ab- stracte Idee des Organismus in jenen drey Momenten nur darum wahrhafft ausgedrückt ist, weil sie nichts stehendes, sondern nur Momente des Begriffs und der Bewegung sind, so ist er dagegen als Gestaltung nicht in solchen drey bestimmten Systemen befasst,
O
ein anderer, und so fort. — Allein diese sinnlichen Eigenschafften, Härte, Farbe, und so fort, so wie die Erscheinungen der Reitzempfänglichkeit für Ha- fer, der Irritabilität für Lasten, oder der Anzahl und Art Junge zu gebähren, auf einander bezogen und mit einander verglichen, widerstreiten wesentlich ei- ner Gesetzmäſsigkeit. Denn die Bestimmtheit ihres sinnlichen Seyns besteht eben darin, vollkommen gleichgültig gegeneinander zu existiren, und die des Begriffs entbundne Freyheit der Natur vielmehr dar- zustellen, als die Einheit einer Beziehung, vielmehr ihr unvernünftiges hin- und herspielen auf der Lei- ter der zufälligen Gröſse zwischen den Momenten des Begriffs, als diese selbst.
Die andere Seite, nach welcher die einfachen Momente des organischen Begriffs mit den Momen- ten der Gestaltung verglichen werden, würde erst das eigentliche Gesetz geben, welches das wahre Aeu- ſsere als Abdruck des Innern ausspräche. — Weil nun jene einfachen Momente durchdringende flüs- sige Eigenschafften sind, so haben sie an dem orga- nischen Dinge nicht einen solchen ausgeschiedenen realen Ausdruck, wie das ist, was ein einzelnes Sy- stem der Gestalt genannt wird. Oder wenn die ab- stracte Idee des Organismus in jenen drey Momenten nur darum wahrhafft ausgedrückt ist, weil sie nichts stehendes, sondern nur Momente des Begriffs und der Bewegung sind, so ist er dagegen als Gestaltung nicht in solchen drey bestimmten Systemen befaſst,
O
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0318"n="209"/>
ein anderer, und so fort. — Allein diese sinnlichen<lb/>
Eigenschafften, Härte, Farbe, und so fort, so wie<lb/>
die Erscheinungen der Reitzempfänglichkeit für Ha-<lb/>
fer, der Irritabilität für Lasten, oder der Anzahl und<lb/>
Art Junge zu gebähren, auf einander bezogen und<lb/>
mit einander verglichen, widerstreiten wesentlich ei-<lb/>
ner Gesetzmäſsigkeit. Denn die Bestimmtheit ihres<lb/><hirendition="#i">sinnlichen Seyns</hi> besteht eben darin, vollkommen<lb/>
gleichgültig gegeneinander zu existiren, und die des<lb/>
Begriffs entbundne Freyheit der Natur vielmehr dar-<lb/>
zustellen, als die Einheit einer Beziehung, vielmehr<lb/>
ihr unvernünftiges hin- und herspielen auf der Lei-<lb/>
ter der zufälligen Gröſse zwischen den Momenten des<lb/>
Begriffs, als diese selbst.</p><lb/><p>Die <hirendition="#i">andere</hi> Seite, nach welcher die einfachen<lb/>
Momente des organischen Begriffs mit den Momen-<lb/>
ten der <hirendition="#i">Gestaltung</hi> verglichen werden, würde erst<lb/>
das eigentliche Gesetz geben, welches das wahre <hirendition="#i">Aeu-<lb/>ſsere</hi> als Abdruck des <hirendition="#i">Innern</hi> ausspräche. — Weil<lb/>
nun jene einfachen Momente durchdringende flüs-<lb/>
sige Eigenschafften sind, so haben sie an dem orga-<lb/>
nischen Dinge nicht einen solchen ausgeschiedenen<lb/>
realen Ausdruck, wie das ist, was ein einzelnes Sy-<lb/>
stem der Gestalt genannt wird. Oder wenn die ab-<lb/>
stracte Idee des Organismus in jenen drey Momenten<lb/>
nur darum wahrhafft ausgedrückt ist, weil sie nichts<lb/>
stehendes, sondern nur Momente des Begriffs und<lb/>
der Bewegung sind, so ist er dagegen als Gestaltung<lb/>
nicht in solchen drey bestimmten Systemen befaſst,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">O</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[209/0318]
ein anderer, und so fort. — Allein diese sinnlichen
Eigenschafften, Härte, Farbe, und so fort, so wie
die Erscheinungen der Reitzempfänglichkeit für Ha-
fer, der Irritabilität für Lasten, oder der Anzahl und
Art Junge zu gebähren, auf einander bezogen und
mit einander verglichen, widerstreiten wesentlich ei-
ner Gesetzmäſsigkeit. Denn die Bestimmtheit ihres
sinnlichen Seyns besteht eben darin, vollkommen
gleichgültig gegeneinander zu existiren, und die des
Begriffs entbundne Freyheit der Natur vielmehr dar-
zustellen, als die Einheit einer Beziehung, vielmehr
ihr unvernünftiges hin- und herspielen auf der Lei-
ter der zufälligen Gröſse zwischen den Momenten des
Begriffs, als diese selbst.
Die andere Seite, nach welcher die einfachen
Momente des organischen Begriffs mit den Momen-
ten der Gestaltung verglichen werden, würde erst
das eigentliche Gesetz geben, welches das wahre Aeu-
ſsere als Abdruck des Innern ausspräche. — Weil
nun jene einfachen Momente durchdringende flüs-
sige Eigenschafften sind, so haben sie an dem orga-
nischen Dinge nicht einen solchen ausgeschiedenen
realen Ausdruck, wie das ist, was ein einzelnes Sy-
stem der Gestalt genannt wird. Oder wenn die ab-
stracte Idee des Organismus in jenen drey Momenten
nur darum wahrhafft ausgedrückt ist, weil sie nichts
stehendes, sondern nur Momente des Begriffs und
der Bewegung sind, so ist er dagegen als Gestaltung
nicht in solchen drey bestimmten Systemen befaſst,
O
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/318>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.