Gottes, die zu Stande kommt, und der Segen seiner Geneigtheit fliesst nicht nur in der Vorstellung auf den Arbeiter, sondern die Arbeit hat auch die umgekehrte Bedeutung gegen die erste der Entäusserung und der fremden Ehre. Die Wohnungen und Hallen des Got- tes sind für den Gebrauch des Menschen, die Schä- tze, die in jenen aufbewahrt sind, im Nothfalle die Seinigen; die Ehre, die jener in seinem Schmucke geniesst, ist die Ehre des kunstreichen und grossmü- thigen Volkes. Am Feste schmückt dieses ebenso sei- ne eignen Wohnungen und Bekleidungen, so wie seine Verrichtungen mit zierlichem Geräthe. Es em- pfängt auf diese Weise für seine Gaben die Erwie- derung von dem dankbaren Gotte und die Beweise seiner Geneigtheit, in der es sich mit ihm durch die Arbeit verband, nicht in der Hoffnung und einer späten Wirklichkeit, sondern hat in der Ehrenbe- zeugung und Darbringung der Gaben unmittelbar den Genuss seines eignen Reichthumes und Putzes.
b. Das lebendige Kunstwerk.
Das Volk, das in dem Cultus der Kunstreligion sich seinem Gotte naht, ist das sittliche Volk, das seinen Staat und die Handlungen desselben als den Willen und das Vollbringen seiner selbst weiss. Die- ser Geist, dem selbstbewussten Volke gegenübertre-
Gottes, die zu Stande kommt, und der Segen ſeiner Geneigtheit flieſst nicht nur in der Vorſtellung auf den Arbeiter, ſondern die Arbeit hat auch die umgekehrte Bedeutung gegen die erſte der Entäuſſerung und der fremden Ehre. Die Wohnungen und Hallen des Got- tes ſind für den Gebrauch des Menſchen, die Schä- tze, die in jenen aufbewahrt ſind, im Nothfalle die Seinigen; die Ehre, die jener in ſeinem Schmucke genieſst, iſt die Ehre des kunſtreichen und groſsmü- thigen Volkes. Am Feſte ſchmückt dieſes ebenſo ſei- ne eignen Wohnungen und Bekleidungen, ſo wie ſeine Verrichtungen mit zierlichem Geräthe. Es em- pfängt auf dieſe Weiſe für ſeine Gaben die Erwie- derung von dem dankbaren Gotte und die Beweiſe ſeiner Geneigtheit, in der es ſich mit ihm durch die Arbeit verband, nicht in der Hoffnung und einer ſpäten Wirklichkeit, ſondern hat in der Ehrenbe- zeugung und Darbringung der Gaben unmittelbar den Genuſs ſeines eignen Reichthumes und Putzes.
b. Das lebendige Kunſtwerk.
Das Volk, das in dem Cultus der Kunſtreligion ſich ſeinem Gotte naht, iſt das ſittliche Volk, das ſeinen Staat und die Handlungen deſſelben als den Willen und das Vollbringen ſeiner ſelbſt weiſs. Die- ſer Geiſt, dem ſelbſtbewuſsten Volke gegenübertre-
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Gottes, die zu Stande kommt, und der Segen ſeiner
Geneigtheit flieſst nicht nur in der Vorſtellung auf den
Arbeiter, ſondern die Arbeit hat auch die umgekehrte
Bedeutung gegen die erſte der Entäuſſerung und der
fremden Ehre. Die Wohnungen und Hallen des Got-
tes ſind für den Gebrauch des Menſchen, die Schä-
tze, die in jenen aufbewahrt ſind, im Nothfalle die
Seinigen; die Ehre, die jener in ſeinem Schmucke
genieſst, iſt die Ehre des kunſtreichen und groſsmü-
thigen Volkes. Am Feſte ſchmückt dieſes ebenſo ſei-
ne eignen Wohnungen und Bekleidungen, ſo wie
ſeine Verrichtungen mit zierlichem Geräthe. Es em-
pfängt auf dieſe Weiſe für ſeine Gaben die Erwie-
derung von dem dankbaren Gotte und die Beweiſe
ſeiner Geneigtheit, in der es ſich mit ihm durch die
Arbeit verband, nicht in der Hoffnung und einer
ſpäten Wirklichkeit, ſondern hat in der Ehrenbe-
zeugung und Darbringung der Gaben unmittelbar den
Genuſs ſeines eignen Reichthumes und Putzes.
b.
Das lebendige Kunſtwerk.
Das Volk, das in dem Cultus der Kunſtreligion
ſich ſeinem Gotte naht, iſt das ſittliche Volk, das
ſeinen Staat und die Handlungen deſſelben als den
Willen und das Vollbringen ſeiner ſelbſt weiſs. Die-
ſer Geiſt, dem ſelbſtbewuſsten Volke gegenübertre-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 669. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/778>, abgerufen am 22.11.2024.
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