Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Discours von den Rom. gen Eigensinnigkeit/ solte man auchallen zeitlichen Lust und Genieß darü- ber ohn werden/ und ruinirt also selbst/ was dem Feind zu Subsistentz dienen könnte. XCIV. Sonderlich aber muß man I. 7. XCV. Auß solchen Reflexionen wig
Diſcours von den Rom. gen Eigenſinnigkeit/ ſolte man auchallen zeitlichen Luſt und Genieß daruͤ- ber ohn werden/ und ruinirt alſo ſelbſt/ was dem Feind zu Subſiſtentz dienen koͤnnte. XCIV. Sonderlich aber muß man I. 7. XCV. Auß ſolchen Reflexionen wig
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Diſcours von den Rom.
gen Eigenſinnigkeit/ ſolte man auch
allen zeitlichen Luſt und Genieß daruͤ-
ber ohn werden/ und ruinirt alſo ſelbſt/
was dem Feind zu Subſiſtentz dienen
koͤnnte.
XCIV. Sonderlich aber muß man
einem dapferen Helden diſes ablehr-
nen/ daß er bey Hencken verbietet
Schreiben von dem Feind anzunem-
men/ vielmehr ſich mit ihme in Ge-
ſpraͤch und kurtzweil einzulaſſen/ ja
auch under ſich ſelbſt vom Accord/ oder
ſonſt verdaͤchtige Underꝛedung zu-
pflegen: Alſo/ wil ich ſagen/ wer ſei-
nen Begirden vilmehr ab-alß aufhelf-
fen wil/ muß das Roman-leſen/ und
alles was einiger maſſen mißlich iſt
laſſen und haſſen.
XCV. Auß ſolchen Reflexionen
hat Job mit ſeinen Augen einen
Bund gemachet/ daß er keine
Jungfrauw beſchauwen woll-
te/ und wie er fehrner ſagt/ hat ſein
Hertz dem Geſicht der Augen
niemahl nachgehaͤngt: Welches
auch ein Heid zuthun underſtanden/
Cyrus namlich/ der die ſchoͤne Ge-
fangne/ Pantheam, nicht zu Geſicht
kommen laſſen wollen/ damit er ruh-
wig
Plutarchus
de Curioſ.
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