Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Discours von den Rom. keit so vil Vormuster aufhänget/ undalle Manieren so außführlich vorbil- det/ er werde sich in die Nachfolg der- selbigen leicht verlauffen? XCVII. Wobey mich sonder- Da
Diſcours von den Rom. keit ſo vil Vormuſter aufhaͤnget/ undalle Manieren ſo außfuͤhrlich vorbil- det/ er werde ſich in die Nachfolg der- ſelbigen leicht verlauffen? XCVII. Wobey mich ſonder- Da
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Diſcours von den Rom.
keit ſo vil Vormuſter aufhaͤnget/ und
alle Manieren ſo außfuͤhrlich vorbil-
det/ er werde ſich in die Nachfolg der-
ſelbigen leicht verlauffen?
XCVII. Wobey mich ſonder-
lich nachdencklich dunckt/ daß die mei-
ſte Roman-Leſer Leuthe ſeyn/ bey de-
nen die Affecten in der erſten Furi und
Vigeur ſeyn/ die ſie dann auch noch
nicht zureiten wiſſen/ auch mit den Ge-
genmittlen nicht umzugehen. Es geht
da nicht/ wie ſonſt/ da man einem jun-
gen Reuter ein altes Pferd/ einem al-
ten ein junges untergibet. Auch wiſſen
ſie noch nicht recht/ was/ laut den Re-
glen der wahren Religion/ die Affe-
cten und Begirden auf ſich haben/ da
nicht eben die grobe/ die man unterhal-
tet/ und ſich damit beluſtiget/ welche
auch die Heiden zuverdam̃en/ und ab-
zuweichen gewuſt; ſondern auch die
ſubtile/ erſte/ ſchnelleinſchieſſende/ de-
nen man weder Beyfahl noch Verblei-
ben geſtattet/ vor dem heiligen allwuͤſ-
ſenden Gott Suͤnd und Grewel ſeyẽ:
Und haben die/ ſo diſes in Zweifel zie-
hen wollen/ gewißlich Pauli denck-
wuͤrdiger Worten nicht recht Acht
gegeben.
Rom. VII.
7.
Da
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