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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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oder Liebesgschichten/ etc.
könte man es/ wann sie etwan keusche
Fablen/ sinnreiche Allusionen und
Bildungen oder etwas dergleichen
ohnschuldiges drüber sprengten/ wie
der Poet sagt:

Lucretlus
---- Veluti pueris absynthia tetra
medentes
Cum dare constituunt, prius oras po-
cula circum
Contingunt dulci mellis gratoque
sapore.

aber dises geht nicht auf die Buhler-
Händel. Es kan eine Grace seyn/ oh-
ne daß es eben vom Lefflen lauten
muß.

CXII. Eben dahinauß laufftIta praefat.
Arm.

auch ein ander Färblein/ damit sie ihre
Händel hüpsch machen wollen/ nehm-
lich es were ein Erfindung de-
nen Fürstlichen Prinzen und
grosser Herren Söhngen gute
Staats-und Sitten-Lehren
beyzubringen/ die man auf dise
ohngemeine Weis
informieren
müste/ das auf andren Schlag
schwehr geschehen könte.
Es ist
freilich wol wahr/ was einst Carnea-Plutarch.
de discret.
adul. &
am. p.
101.

des gesagt: Grosser Herren Söhne
lehrnen nicht bald etwas rechtschaf-

fen/
J iij

oder Liebesgſchichten/ ꝛc.
koͤnte man es/ wann ſie etwan keuſche
Fablen/ ſinnreiche Alluſionen und
Bildungen oder etwas dergleichen
ohnſchuldiges druͤber ſprengten/ wie
der Poet ſagt:

Lucretlus
—— Veluti pueris abſynthia tetra
medentes
Cum dare conſtituunt, prius oras po-
cula circum
Contingunt dulci mellis gratóque
ſapore.

aber diſes geht nicht auf die Buhler-
Haͤndel. Es kan eine Grace ſeyn/ oh-
ne daß es eben vom Lefflen lauten
muß.

CXII. Eben dahinauß laufftIta præfat.
Arm.

auch ein ander Faͤrblein/ damit ſie ihre
Haͤndel huͤpſch machen wollen/ nehm-
lich es were ein Erfindung de-
nen Fuͤrſtlichen Prinzen und
groſſer Herꝛen Soͤhngen gute
Staats-und Sitten-Lehren
beyzubringen/ die man auf diſe
ohngemeine Weis
informieren
muͤſte/ das auf andren Schlag
ſchwehr geſchehen koͤnte.
Es iſt
freilich wol wahr/ was einſt Carnea-Plutarch.
de diſcret.
adul. &
am. p.
101.

des geſagt: Groſſer Herꝛen Soͤhne
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J iij
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[133/0181] oder Liebesgſchichten/ ꝛc. koͤnte man es/ wann ſie etwan keuſche Fablen/ ſinnreiche Alluſionen und Bildungen oder etwas dergleichen ohnſchuldiges druͤber ſprengten/ wie der Poet ſagt: —— Veluti pueris abſynthia tetra medentes Cum dare conſtituunt, prius oras po- cula circum Contingunt dulci mellis gratóque ſapore. aber diſes geht nicht auf die Buhler- Haͤndel. Es kan eine Grace ſeyn/ oh- ne daß es eben vom Lefflen lauten muß. CXII. Eben dahinauß laufft auch ein ander Faͤrblein/ damit ſie ihre Haͤndel huͤpſch machen wollen/ nehm- lich es were ein Erfindung de- nen Fuͤrſtlichen Prinzen und groſſer Herꝛen Soͤhngen gute Staats-und Sitten-Lehren beyzubringen/ die man auf diſe ohngemeine Weis informieren muͤſte/ das auf andren Schlag ſchwehr geſchehen koͤnte. Es iſt freilich wol wahr/ was einſt Carnea- des geſagt: Groſſer Herꝛen Soͤhne lehrnen nicht bald etwas rechtſchaf- fen/ Ita præfat. Arm. Plutarch. de diſcret. adul. & am. p. 101. J iij

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/181>, abgerufen am 22.12.2024.