Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Discours von den Rom. CLVI. Wie man nun den An- des
Diſcours von den Rom. CLVI. Wie man nun den An- des
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Diſcours von den Rom.
CLVI. Wie man nun den An-
trieb bey allen ſolchen Sachen zuge-
wahren hat/ alſo ſoll man nicht weni-
ger auf ihren Außgang acht ſchlagen.
Wenn es darum zuthun iſt/ daß der
Menſch ſeine Eitelkeiten reformie-
re/ und ein Widerweltiſches Leben an-
ſtelle/ ſo iſt diſes die erſte Hindernuß/
daß man andencket/ wie viel Veracht-
und Verfolgung bey der Welt-Purſch
darauß erfolgen werde? Wie man
ins gemein die Bleck-Zaͤhn uͤber dem
neuwen Moͤnch/ oder Nonnen werde
ſehen laſſen ꝛc? Aber warum ſollt man
nicht vil billicher betrachten/ was end-
lich auß einem fleiſchlichẽ/ weltfaͤlligẽ/
wohlluͤſtigen/ prachtigen Leben erfol-
gen werde? Die Welt iſt ein betrug-
licher Kraͤmer/ der nur den Anfang
des Tuchs ſehen laßt/ nicht aber das
End: Sie verhelt von Außgang der
Wohlluͤſtigkeiten mit hoͤchſtem Fleiß.
Aber man kans wol inne werden. Der
Exempel ſein tauſend/ ſolcher die ſie
durch diſe Haͤndel/ als luſtige Wieſen
zum Hochgericht außgefuͤhret. Und
damit ichs kurz mache/ wer derglei-
chen Vanitæten ergeben iſt/ iſt erſt-
lich ein ſehr wichtiges/ daß die Augen
des
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Zitationshilfe: | Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/256>, abgerufen am 16.07.2024. |