Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Discours von den

Tullii Zeit gelebt. Demodocus und
Pherenicus (da aber ungewiß/ ob sie
in gebundner oder loser Ard geschri-
[Athe]n. L.ben) brachten Romantische Händel
auf die Bahn/ und lebete diser/ villeicht
[III]
[VVo]uvv.
[Prae]f. in
[ani]mad.
[Petr.]
[AEli]an.
[Var] 12:47.
[Ath]en. I.auch jenner/ vor Homeri Zeiten. Zu
Platonis Zeiten hatte Philoxenus
eine Liebes-Geschicht abgefast von der
Galathe. Dergleichen ohnzehlich
mehr/ sein zu grund gegangen/ ohne
daß die Welt und Studien mit ihnen
[D]e F. R. p.
30.verlohren sein. Hat es also seine Be-
schranckung/ wann Huetschreibet daß
Clearchus der erste gewest seye.

XXIII. Diser Clearchus hat zu
Alexandri des Grossen Zeiten gele-
bet/ ist Aristotelis Schuler gewest/
und hat Liebes-Sachen geschriben.
Jhm ist bald gefolgt Ant. Diogenes,
der 24. Bücher von der Jnsul Thule,
oder Liebes-Geschicht Diniae und
Dercyllidis geschriben/ davon Pho-
Pho[l]ius
Bib[l]. T.
166.tius einen Außzug gibet/ und hat er
nach dessen Rechnung/ bald auf Ale-
xandrum gelebet. Zu Artaxerxis
Vid. C.
Rhodig.
XVI. 62.Zeiten aber hat Palaephatus seine
[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] oder ungläubliche Sachen zu-
samen gestürzt/ und sehr vil romani-
siert/ wonahen Palaephatia papy-

rus

Diſcours von den

Tullii Zeit gelebt. Demodocus und
Pherenicus (da aber ungewiß/ ob ſie
in gebundner oder loſer Ard geſchri-
[Athe]n. L.ben) brachten Romantiſche Haͤndel
auf die Bahn/ und lebete diſer/ villeicht
[III]
[VVo]uvv.
[Præ]f. in
[ani]mad.
[Petr.]
[Æli]an.
[Var] 12:47.
[Ath]en. I.auch jenner/ vor Homeri Zeiten. Zu
Platonis Zeiten hatte Philoxenus
eine Liebes-Geſchicht abgefaſt von der
Galathe. Dergleichen ohnzehlich
mehr/ ſein zu grund gegangen/ ohne
daß die Welt und Studien mit ihnen
[D]e F. R. p.
30.verlohren ſein. Hat es alſo ſeine Be-
ſchranckung/ wann Huetſchreibet daß
Clearchus der erſte geweſt ſeye.

XXIII. Diſer Clearchus hat zu
Alexandri des Groſſen Zeiten gele-
bet/ iſt Ariſtotelis Schuler geweſt/
und hat Liebes-Sachen geſchriben.
Jhm iſt bald gefolgt Ant. Diogenes,
der 24. Buͤcher von der Jnſul Thule,
oder Liebes-Geſchicht Diniæ und
Dercyllidis geſchriben/ davon Pho-
Pho[l]ius
Bib[l]. T.
166.tius einen Außzug gibet/ und hat er
nach deſſen Rechnung/ bald auf Ale-
xandrum gelebet. Zu Artaxerxis
Vid. C.
Rhodig.
XVI. 62.Zeiten aber hat Palæphatus ſeine
[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] oder unglaͤubliche Sachen zu-
ſamen geſtuͤrzt/ und ſehr vil romani-
ſiert/ wonahen Palæphatia papy-

rus

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0074" n="26"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Di&#x017F;cours</hi><hi rendition="#b">von den</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Tullii</hi> Zeit gelebt. <hi rendition="#aq">Demodocus</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Pherenicus</hi> (da aber ungewiß/ ob &#x017F;ie<lb/>
in gebundner oder lo&#x017F;er Ard ge&#x017F;chri-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><supplied>Athe</supplied>n. L.</hi></note>ben) brachten <hi rendition="#aq">Romanti</hi>&#x017F;che Ha&#x0364;ndel<lb/>
auf die Bahn/ und lebete di&#x017F;er/ villeicht<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><supplied>III</supplied><lb/><supplied>VVo</supplied>uvv.<lb/><supplied>Præ</supplied>f. in<lb/><supplied>ani</supplied>mad.<lb/><supplied>Petr.</supplied><lb/><supplied>Æli</supplied>an.<lb/><supplied>Var</supplied> 12:47.<lb/><supplied>Ath</supplied>en. I.</hi></note>auch jenner/ vor <hi rendition="#aq">Homeri</hi> Zeiten. Zu<lb/><hi rendition="#aq">Platonis</hi> Zeiten hatte <hi rendition="#aq">Philoxenus</hi><lb/>
eine Liebes-Ge&#x017F;chicht abgefa&#x017F;t von der<lb/><hi rendition="#aq">Galathe.</hi> Dergleichen ohnzehlich<lb/>
mehr/ &#x017F;ein zu grund gegangen/ ohne<lb/>
daß die Welt und Studien mit ihnen<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><supplied>D</supplied>e F. R. p.</hi><lb/>
30.</note>verlohren &#x017F;ein. Hat es al&#x017F;o &#x017F;eine Be-<lb/>
&#x017F;chranckung/ wann <hi rendition="#aq">Huet</hi>&#x017F;chreibet daß<lb/><hi rendition="#aq">Clearchus</hi> der er&#x017F;te gewe&#x017F;t &#x017F;eye.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXIII</hi>.</hi> Di&#x017F;er <hi rendition="#aq">Clearchus</hi> hat zu<lb/><hi rendition="#aq">Alexandri</hi> des Gro&#x017F;&#x017F;en Zeiten gele-<lb/>
bet/ i&#x017F;t <hi rendition="#aq">Ari&#x017F;totelis</hi> Schuler gewe&#x017F;t/<lb/>
und hat Liebes-Sachen ge&#x017F;chriben.<lb/>
Jhm i&#x017F;t bald gefolgt <hi rendition="#aq">Ant. Diogenes,</hi><lb/>
der 24. Bu&#x0364;cher von der Jn&#x017F;ul <hi rendition="#aq">Thule,</hi><lb/>
oder Liebes-Ge&#x017F;chicht <hi rendition="#aq">Diniæ</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Dercyllidis</hi> ge&#x017F;chriben/ davon <hi rendition="#aq">Pho-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pho<supplied>l</supplied>ius<lb/>
Bib<supplied>l</supplied>. T.<lb/>
166.</hi></note>tius</hi> einen Außzug gibet/ und hat er<lb/>
nach de&#x017F;&#x017F;en Rechnung/ bald auf <hi rendition="#aq">Ale-<lb/>
xandrum</hi> gelebet. Zu <hi rendition="#aq">Artaxerxis</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Vid. C.<lb/>
Rhodig.<lb/>
XVI.</hi> 62.</note>Zeiten aber hat <hi rendition="#aq">Palæphatus</hi> &#x017F;eine<lb/><gap reason="fm" unit="chars"/> oder ungla&#x0364;ubliche Sachen zu-<lb/>
&#x017F;amen ge&#x017F;tu&#x0364;rzt/ und &#x017F;ehr vil <hi rendition="#aq">romani-</hi><lb/>
&#x017F;iert/ wonahen <hi rendition="#aq">Palæphatia papy-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">rus</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[26/0074] Diſcours von den Tullii Zeit gelebt. Demodocus und Pherenicus (da aber ungewiß/ ob ſie in gebundner oder loſer Ard geſchri- ben) brachten Romantiſche Haͤndel auf die Bahn/ und lebete diſer/ villeicht auch jenner/ vor Homeri Zeiten. Zu Platonis Zeiten hatte Philoxenus eine Liebes-Geſchicht abgefaſt von der Galathe. Dergleichen ohnzehlich mehr/ ſein zu grund gegangen/ ohne daß die Welt und Studien mit ihnen verlohren ſein. Hat es alſo ſeine Be- ſchranckung/ wann Huetſchreibet daß Clearchus der erſte geweſt ſeye. Athen. L. III VVouvv. Præf. in animad. Petr. Ælian. Var 12:47. Athen. I. De F. R. p. 30. XXIII. Diſer Clearchus hat zu Alexandri des Groſſen Zeiten gele- bet/ iſt Ariſtotelis Schuler geweſt/ und hat Liebes-Sachen geſchriben. Jhm iſt bald gefolgt Ant. Diogenes, der 24. Buͤcher von der Jnſul Thule, oder Liebes-Geſchicht Diniæ und Dercyllidis geſchriben/ davon Pho- tius einen Außzug gibet/ und hat er nach deſſen Rechnung/ bald auf Ale- xandrum gelebet. Zu Artaxerxis Zeiten aber hat Palæphatus ſeine _ oder unglaͤubliche Sachen zu- ſamen geſtuͤrzt/ und ſehr vil romani- ſiert/ wonahen Palæphatia papy- rus Vid. C. Rhodig. XVI. 62.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/74
Zitationshilfe:	Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/74>, abgerufen am 16.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.