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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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Discours von den
gesehen/ sondern es hat auch bald nach
ihme Achilles Tatius ein Alexan-
drin
er/ daer noch ein Heid ware/ mit
dessen Kalbel sehr gepflüget/ (wiewol
ohne vergleichliche Sinnreichheit/)
in seiner Fabel vom Clitophon und
Leucippe, und bewundert man nicht
ohnbillich/ warum man disen üppigen
Author nach seiner Bekehrung so bald
mit dem Bischoffs-Hut begabet?
Photius verwirfft ihn höchlich. Obi-
Myrio Bib.
C 72.
Vide infra
§. 149.
der Heliodorus ist wegen seines Ro-
mans,
den er nicht verbrennen wollen/
von seinem Bistthum abgestossen wor-
den.

XXV. Des Mamelucken Lucia-
ni
müssen wir nicht vergessen/ der ob-
besagten Iamblichi, und Lucii von
Patros, (den er außgeschriben) Coae-
taneus
gewest/ zu Aurelii M. Zei-
V. Voß.
Hist. Gr, p.

232.
ten. Seine Schrifften sein allzube-
kannt: Erwar letstlich von den Hun-
den gefressen. Seines Rachfolgers
Apuleii werden wir hernach erweh-
nen. Under den neüweren Lucianisie-
ren der Author des Brancaleons,
und Mich. Cervanteus. Jtem Fr.
Albanus,
der A. 1637. den einfälti-
gen Römisch-Catholischen Münchs-

Esel

Diſcours von den
geſehen/ ſondern es hat auch bald nach
ihme Achilles Tatius ein Alexan-
drin
er/ daer noch ein Heid ware/ mit
deſſen Kalbel ſehr gepfluͤget/ (wiewol
ohne vergleichliche Sinnreichheit/)
in ſeiner Fabel vom Clitophon und
Leucippe, und bewundert man nicht
ohnbillich/ warum man diſen uͤppigen
Author nach ſeiner Bekehrung ſo bald
mit dem Biſchoffs-Hut begabet?
Photius verwirfft ihn hoͤchlich. Obi-
Myrio Bib.
C 72.
Vide infra
§. 149.
der Heliodorus iſt wegen ſeines Ro-
mans,
den er nicht verbrennen wollen/
von ſeinem Biſtthum abgeſtoſſen wor-
den.

XXV. Des Mamelucken Lucia-
ni
muͤſſen wir nicht vergeſſen/ der ob-
beſagten Iamblichi, und Lucii von
Patros, (den er außgeſchriben) Coæ-
taneus
geweſt/ zu Aurelii M. Zei-
V. Voß.
Hiſt. Gr, p.

232.
ten. Seine Schrifften ſein allzube-
kannt: Erwar letſtlich von den Hun-
den gefreſſen. Seines Rachfolgers
Apuleii werden wir hernach erweh-
nen. Under den neuͤweren Lucianiſie-
ren der Author des Brancaleons,
und Mich. Cervanteus. Jtem Fr.
Albanus,
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[28/0076] Diſcours von den geſehen/ ſondern es hat auch bald nach ihme Achilles Tatius ein Alexan- driner/ daer noch ein Heid ware/ mit deſſen Kalbel ſehr gepfluͤget/ (wiewol ohne vergleichliche Sinnreichheit/) in ſeiner Fabel vom Clitophon und Leucippe, und bewundert man nicht ohnbillich/ warum man diſen uͤppigen Author nach ſeiner Bekehrung ſo bald mit dem Biſchoffs-Hut begabet? Photius verwirfft ihn hoͤchlich. Obi- der Heliodorus iſt wegen ſeines Ro- mans, den er nicht verbrennen wollen/ von ſeinem Biſtthum abgeſtoſſen wor- den. Myrio Bib. C 72. Vide infra §. 149. XXV. Des Mamelucken Lucia- ni muͤſſen wir nicht vergeſſen/ der ob- beſagten Iamblichi, und Lucii von Patros, (den er außgeſchriben) Coæ- taneus geweſt/ zu Aurelii M. Zei- ten. Seine Schrifften ſein allzube- kannt: Erwar letſtlich von den Hun- den gefreſſen. Seines Rachfolgers Apuleii werden wir hernach erweh- nen. Under den neuͤweren Lucianiſie- ren der Author des Brancaleons, und Mich. Cervanteus. Jtem Fr. Albanus, der A. 1637. den einfaͤlti- gen Roͤmiſch-Catholiſchen Muͤnchs- Eſel V. Voß. Hiſt. Gr, p. 232.

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/76>, abgerufen am 22.12.2024.