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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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Rom. oder Liebesgschichten/ &c.
Esel herauß gesezt. Aber dise Sachen
gehören nicht überal zu den Roma-
n
en. Gegen dem XII. Seculo (doch
weists man nicht gewiß) hat sich der
Sophist Longus hervor gethan/ der
einen sehr üppigen Roman oder Hir-Verterunt
lunger-
mau. Han
nov. 1605.-
& p. Moll.
1660. Fra-
neq.

ten-Geschicht von Daphnide und
Chlöe hervor gegeben. Auß disem
mögen Monte Major seine Diana,
Guarini
seinen Pastor Fido, Tasso
sein Amynta, und vil andre ihre heu-
tige Hirtenspiel abgesehen haben.

XXVI. Ob aber auch Theodo-
rus Prodromus,
der eine Liebes-
Geschicht von Dosicle und Rhodan-
te,
und Eustathius, Bischoff von
Thessalonic, der von Hismenia, und
Hismina 6. Bücher gedichtet/ ihre
Feder in des Sophisten Longi Din-
ten genetzet/ last sich nicht wol bejahen/
in dem es vilmehr scheinen wil/ jenne
seyen disem vorgesprungen/ und Nice-
tas
beglaubet daß Eustathius zu Ale-
xii Commeni
Zeiten (A. 1105.) hie-
mit nicht erst in der Helffte des XII.P. 64.
Seculi floriert/ wie Huetius ver-
meint/ welcher fehrner in dem Wahn
ist/ ob hätte er auß Longo das Buh-
ler-Pößlein entlehnt/ da er die Hys-

mi-

Rom. oder Liebesgſchichten/ &c.
Eſel herauß geſezt. Aber diſe Sachen
gehoͤren nicht uͤberal zu den Roma-
n
en. Gegen dem XII. Seculo (doch
weiſts man nicht gewiß) hat ſich der
Sophiſt Longus hervor gethan/ der
einen ſehr uͤppigen Roman oder Hir-Verterunt
lunger-
mau. Han
nov. 1605.-
& p. Moll.
1660. Fra-
neq.

ten-Geſchicht von Daphnide und
Chlöe hervor gegeben. Auß diſem
moͤgen Monte Major ſeine Diana,
Guarini
ſeinen Paſtor Fido, Taſſo
ſein Amynta, und vil andre ihre heu-
tige Hirtenſpiel abgeſehen haben.

XXVI. Ob aber auch Theodo-
rus Prodromus,
der eine Liebes-
Geſchicht von Doſicle und Rhodan-
te,
und Euſtathius, Biſchoff von
Theſſalonic, der von Hiſmenia, und
Hiſmina 6. Buͤcher gedichtet/ ihre
Feder in des Sophiſten Longi Din-
ten genetzet/ laſt ſich nicht wol bejahen/
in dem es vilmehr ſcheinen wil/ jenne
ſeyen diſem vorgeſprungen/ und Nice-
tas
beglaubet daß Euſtathius zu Ale-
xii Commeni
Zeiten (A. 1105.) hie-
mit nicht erſt in der Helffte des XII.P. 64.
Seculi floriert/ wie Huetius ver-
meint/ welcher fehrner in dem Wahn
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[29/0077] Rom. oder Liebesgſchichten/ &c. Eſel herauß geſezt. Aber diſe Sachen gehoͤren nicht uͤberal zu den Roma- nen. Gegen dem XII. Seculo (doch weiſts man nicht gewiß) hat ſich der Sophiſt Longus hervor gethan/ der einen ſehr uͤppigen Roman oder Hir- ten-Geſchicht von Daphnide und Chlöe hervor gegeben. Auß diſem moͤgen Monte Major ſeine Diana, Guarini ſeinen Paſtor Fido, Taſſo ſein Amynta, und vil andre ihre heu- tige Hirtenſpiel abgeſehen haben. Verterunt lunger- mau. Han nov. 1605.- & p. Moll. 1660. Fra- neq. XXVI. Ob aber auch Theodo- rus Prodromus, der eine Liebes- Geſchicht von Doſicle und Rhodan- te, und Euſtathius, Biſchoff von Theſſalonic, der von Hiſmenia, und Hiſmina 6. Buͤcher gedichtet/ ihre Feder in des Sophiſten Longi Din- ten genetzet/ laſt ſich nicht wol bejahen/ in dem es vilmehr ſcheinen wil/ jenne ſeyen diſem vorgeſprungen/ und Nice- tas beglaubet daß Euſtathius zu Ale- xii Commeni Zeiten (A. 1105.) hie- mit nicht erſt in der Helffte des XII. Seculi floriert/ wie Huetius ver- meint/ welcher fehrner in dem Wahn iſt/ ob haͤtte er auß Longo das Buh- ler-Poͤßlein entlehnt/ da er die Hyſ- mi- P. 64.

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/77>, abgerufen am 22.12.2024.