liebten sich sehr, ihre Seelen küßten sich, sie küßten sich mit den Augen, sie waren beide nur ein einziger Kuß --
Eine verzauberte Nachtigall sitzt auf einem rothen Korallenbaum im stillen Ocean, und singt ein Lied von der Liebe meiner Ahnen, neugierig blicken die Perlen aus ihren Muschelzellen, die wunderbaren Wasserblumen schauern vor Weh¬ muth die klugen Meerschnecken, mit ihren bun¬ ten Porzellanthürmchen auf dem Rücken, kom¬ men herangekrochen, die gelben, spitzigen See¬ sterne und die tausendfarbigen gläsernen Quab¬ ben regen und recken sich, und alles wimmelt und lauscht --
Doch, Madame, dieses Nachtigallenlied ist viel zu groß, um es hierherzusetzen, es ist so groß, wie die Welt selbst, schon die Dedicazion an Anangas, den Gott der Liebe, ist so lang wie sämmtliche Walter-Scottsche Romane, und
liebten ſich ſehr, ihre Seelen kuͤßten ſich, ſie kuͤßten ſich mit den Augen, ſie waren beide nur ein einziger Kuß —
Eine verzauberte Nachtigall ſitzt auf einem rothen Korallenbaum im ſtillen Ocean, und ſingt ein Lied von der Liebe meiner Ahnen, neugierig blicken die Perlen aus ihren Muſchelzellen, die wunderbaren Waſſerblumen ſchauern vor Weh¬ muth die klugen Meerſchnecken, mit ihren bun¬ ten Porzellanthuͤrmchen auf dem Ruͤcken, kom¬ men herangekrochen, die gelben, ſpitzigen See¬ ſterne und die tauſendfarbigen glaͤſernen Quab¬ ben regen und recken ſich, und alles wimmelt und lauſcht —
Doch, Madame, dieſes Nachtigallenlied iſt viel zu groß, um es hierherzuſetzen, es iſt ſo groß, wie die Welt ſelbſt, ſchon die Dedicazion an Anangas, den Gott der Liebe, iſt ſo lang wie ſaͤmmtliche Walter-Scottſche Romane, und
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liebten ſich ſehr, ihre Seelen kuͤßten ſich, ſie
kuͤßten ſich mit den Augen, ſie waren beide nur
ein einziger Kuß —
Eine verzauberte Nachtigall ſitzt auf einem
rothen Korallenbaum im ſtillen Ocean, und ſingt
ein Lied von der Liebe meiner Ahnen, neugierig
blicken die Perlen aus ihren Muſchelzellen, die
wunderbaren Waſſerblumen ſchauern vor Weh¬
muth die klugen Meerſchnecken, mit ihren bun¬
ten Porzellanthuͤrmchen auf dem Ruͤcken, kom¬
men herangekrochen, die gelben, ſpitzigen See¬
ſterne und die tauſendfarbigen glaͤſernen Quab¬
ben regen und recken ſich, und alles wimmelt
und lauſcht —
Doch, Madame, dieſes Nachtigallenlied iſt
viel zu groß, um es hierherzuſetzen, es iſt ſo
groß, wie die Welt ſelbſt, ſchon die Dedicazion
an Anangas, den Gott der Liebe, iſt ſo lang
wie ſaͤmmtliche Walter-Scottſche Romane, und
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/165>, abgerufen am 22.11.2024.
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