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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831.

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Ach! ist ja das ganze Buch aus der Zeitnoth
hervorgegangen, eben so wie die früheren Schrif¬
ten ähnlicher Richtung; die näheren Freunde des
Verfassers, die seiner Privatverhältnisse kundig sind,
wissen sehr gut wie wenig ihn die eigne Selbst¬
sucht zur Tribüne drängt, und wie groß die Opfer
sind, die er bringen muß, für jedes freye Wort,
das er seitdem gesprochen -- und wills Gott!
noch sprechen wird. Jetzt ist das Wort eine
That, deren Folgen sich nicht abmessen lassen;
kann doch keiner genau wissen, ob er nicht gar
am Ende als Blutzeuge auftreten muß für das
Wort.

Seit mehreren Jahren warte ich vergebens
auf das Wort jener kühnen Redner, die einst in
den Versammlungen der deutschen Burschenschaft
so oft ums Wort baten, und mich so oft durch
ihre rhetorischen Talente überwunden, und eine
so vielversprechende Sprache gesprochen; sie waren

Ach! iſt ja das ganze Buch aus der Zeitnoth
hervorgegangen, eben ſo wie die fruͤheren Schrif¬
ten aͤhnlicher Richtung; die naͤheren Freunde des
Verfaſſers, die ſeiner Privatverhaͤltniſſe kundig ſind,
wiſſen ſehr gut wie wenig ihn die eigne Selbſt¬
ſucht zur Tribuͤne draͤngt, und wie groß die Opfer
ſind, die er bringen muß, fuͤr jedes freye Wort,
das er ſeitdem geſprochen — und wills Gott!
noch ſprechen wird. Jetzt iſt das Wort eine
That, deren Folgen ſich nicht abmeſſen laſſen;
kann doch keiner genau wiſſen, ob er nicht gar
am Ende als Blutzeuge auftreten muß fuͤr das
Wort.

Seit mehreren Jahren warte ich vergebens
auf das Wort jener kuͤhnen Redner, die einſt in
den Verſammlungen der deutſchen Burſchenſchaft
ſo oft ums Wort baten, und mich ſo oft durch
ihre rhetoriſchen Talente uͤberwunden, und eine
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[318/0332] Ach! iſt ja das ganze Buch aus der Zeitnoth hervorgegangen, eben ſo wie die fruͤheren Schrif¬ ten aͤhnlicher Richtung; die naͤheren Freunde des Verfaſſers, die ſeiner Privatverhaͤltniſſe kundig ſind, wiſſen ſehr gut wie wenig ihn die eigne Selbſt¬ ſucht zur Tribuͤne draͤngt, und wie groß die Opfer ſind, die er bringen muß, fuͤr jedes freye Wort, das er ſeitdem geſprochen — und wills Gott! noch ſprechen wird. Jetzt iſt das Wort eine That, deren Folgen ſich nicht abmeſſen laſſen; kann doch keiner genau wiſſen, ob er nicht gar am Ende als Blutzeuge auftreten muß fuͤr das Wort. Seit mehreren Jahren warte ich vergebens auf das Wort jener kuͤhnen Redner, die einſt in den Verſammlungen der deutſchen Burſchenſchaft ſo oft ums Wort baten, und mich ſo oft durch ihre rhetoriſchen Talente uͤberwunden, und eine ſo vielverſprechende Sprache geſprochen; ſie waren

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/332>, abgerufen am 24.11.2024.