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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831.

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ner Noth -- O, daß ich Katapulta sprechen
könnte! O, daß ich Falarika hervorschießen
könnte aus meinem Herzen!

Von meinem Herzen schmilzt die vornehme
Eisrinde, eine seltsame Wehmuth beschleicht mich
-- ist es Liebe und gar Liebe für das deutsche
Volk? Oder ist es Krankheit? -- meine Seele
bebt, und es brennt mir im Auge, und das ist
ein ungünstiger Zustand für einen Schriftsteller,
der den Stoff beherrschen und hübsch objektiv blei¬
ben soll, wie es die Kunstschule verlangt, und
wie es auch Goethe gethan -- er ist achtzig Jahr
dabey alt geworden, und Minister und wohlha¬
bend -- armes deutsches Volk! das ist dein größter
Mann!

Es fehlen mir noch einige Oktavseiten und ich
will deshalb noch eine Geschichte erzählen -- sie
schwebt mir schon seit gestern im Sinne -- es ist

ner Noth — O, daß ich Katapulta ſprechen
koͤnnte! O, daß ich Falarika hervorſchießen
koͤnnte aus meinem Herzen!

Von meinem Herzen ſchmilzt die vornehme
Eisrinde, eine ſeltſame Wehmuth beſchleicht mich
— iſt es Liebe und gar Liebe fuͤr das deutſche
Volk? Oder iſt es Krankheit? — meine Seele
bebt, und es brennt mir im Auge, und das iſt
ein unguͤnſtiger Zuſtand fuͤr einen Schriftſteller,
der den Stoff beherrſchen und huͤbſch objektiv blei¬
ben ſoll, wie es die Kunſtſchule verlangt, und
wie es auch Goethe gethan — er iſt achtzig Jahr
dabey alt geworden, und Miniſter und wohlha¬
bend — armes deutſches Volk! das iſt dein groͤßter
Mann!

Es fehlen mir noch einige Oktavſeiten und ich
will deshalb noch eine Geſchichte erzaͤhlen — ſie
ſchwebt mir ſchon ſeit geſtern im Sinne — es iſt

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[320/0334] ner Noth — O, daß ich Katapulta ſprechen koͤnnte! O, daß ich Falarika hervorſchießen koͤnnte aus meinem Herzen! Von meinem Herzen ſchmilzt die vornehme Eisrinde, eine ſeltſame Wehmuth beſchleicht mich — iſt es Liebe und gar Liebe fuͤr das deutſche Volk? Oder iſt es Krankheit? — meine Seele bebt, und es brennt mir im Auge, und das iſt ein unguͤnſtiger Zuſtand fuͤr einen Schriftſteller, der den Stoff beherrſchen und huͤbſch objektiv blei¬ ben ſoll, wie es die Kunſtſchule verlangt, und wie es auch Goethe gethan — er iſt achtzig Jahr dabey alt geworden, und Miniſter und wohlha¬ bend — armes deutſches Volk! das iſt dein groͤßter Mann! Es fehlen mir noch einige Oktavſeiten und ich will deshalb noch eine Geſchichte erzaͤhlen — ſie ſchwebt mir ſchon ſeit geſtern im Sinne — es iſt

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/334>, abgerufen am 23.11.2024.