rer Rückzug eines einzelnen Mannes mit seinen Freunden, nachdem er Wunder des Ver[st]andes und der Tapferkeit für die Flotte der andern Admirale gethan hatte, aus der vollen Macht der Ueberwinder, bezeugt die größte Unerschro- ckenheit, Uebersicht, und Erfahrung. Schade, und ewig Schade, daß er unserm Glauben ab- trünnig geworden ist."
Zumal, setzt ich hinzu, da ihn der heilige Vater Pius wieder zu Gnaden annehmen wollte, und Philippen beredete, alles anzuwenden, dem Helden Herrschaften und Reichthümer zu schenken, wo er sie nur immer haben möchte, in Spanien, seinem Vaterlande, oder Sizilien, wenn er die Heyden verließe. Doch gefällt mir nicht, daß man denselben mit solchen Anträgen bey dem Sultan wenigstens verdächtig machen sollte, damit er ihn selbst aus der Welt schafte: weil man keine andre Mittel dazu vor sich sähe. Ulazal aber war zu klug für solche Versprechun-
gen
Q 3
rer Ruͤckzug eines einzelnen Mannes mit ſeinen Freunden, nachdem er Wunder des Ver[st]andes und der Tapferkeit fuͤr die Flotte der andern Admirale gethan hatte, aus der vollen Macht der Ueberwinder, bezeugt die groͤßte Unerſchro- ckenheit, Ueberſicht, und Erfahrung. Schade, und ewig Schade, daß er unſerm Glauben ab- truͤnnig geworden iſt.“
Zumal, ſetzt ich hinzu, da ihn der heilige Vater Pius wieder zu Gnaden annehmen wollte, und Philippen beredete, alles anzuwenden, dem Helden Herrſchaften und Reichthuͤmer zu ſchenken, wo er ſie nur immer haben moͤchte, in Spanien, ſeinem Vaterlande, oder Sizilien, wenn er die Heyden verließe. Doch gefaͤllt mir nicht, daß man denſelben mit ſolchen Antraͤgen bey dem Sultan wenigſtens verdaͤchtig machen ſollte, damit er ihn ſelbſt aus der Welt ſchafte: weil man keine andre Mittel dazu vor ſich ſaͤhe. Ulazal aber war zu klug fuͤr ſolche Verſprechun-
gen
Q 3
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0251"n="245"/>
rer Ruͤckzug eines einzelnen Mannes mit ſeinen<lb/>
Freunden, nachdem er Wunder des Ver<supplied>st</supplied>andes<lb/>
und der Tapferkeit fuͤr die Flotte der andern<lb/>
Admirale gethan hatte, aus der vollen Macht<lb/>
der Ueberwinder, bezeugt die groͤßte Unerſchro-<lb/>
ckenheit, Ueberſicht, und Erfahrung. Schade,<lb/>
und ewig Schade, daß er unſerm Glauben ab-<lb/>
truͤnnig geworden iſt.“</p><lb/><p>Zumal, ſetzt ich hinzu, da ihn der heilige<lb/>
Vater <hirendition="#fr">Pius</hi> wieder zu Gnaden annehmen wollte,<lb/>
und <hirendition="#fr">Philippen</hi> beredete, alles anzuwenden,<lb/>
dem Helden Herrſchaften und Reichthuͤmer zu<lb/>ſchenken, wo er ſie nur immer haben moͤchte, in<lb/>
Spanien, ſeinem Vaterlande, oder Sizilien,<lb/>
wenn er die Heyden verließe. Doch gefaͤllt mir<lb/>
nicht, daß man denſelben mit ſolchen Antraͤgen<lb/>
bey dem Sultan wenigſtens verdaͤchtig machen<lb/>ſollte, damit er ihn ſelbſt aus der Welt ſchafte:<lb/>
weil man keine andre Mittel dazu vor ſich ſaͤhe.<lb/>
Ulazal aber war zu klug fuͤr ſolche Verſprechun-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Q 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">gen</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[245/0251]
rer Ruͤckzug eines einzelnen Mannes mit ſeinen
Freunden, nachdem er Wunder des Verstandes
und der Tapferkeit fuͤr die Flotte der andern
Admirale gethan hatte, aus der vollen Macht
der Ueberwinder, bezeugt die groͤßte Unerſchro-
ckenheit, Ueberſicht, und Erfahrung. Schade,
und ewig Schade, daß er unſerm Glauben ab-
truͤnnig geworden iſt.“
Zumal, ſetzt ich hinzu, da ihn der heilige
Vater Pius wieder zu Gnaden annehmen wollte,
und Philippen beredete, alles anzuwenden,
dem Helden Herrſchaften und Reichthuͤmer zu
ſchenken, wo er ſie nur immer haben moͤchte, in
Spanien, ſeinem Vaterlande, oder Sizilien,
wenn er die Heyden verließe. Doch gefaͤllt mir
nicht, daß man denſelben mit ſolchen Antraͤgen
bey dem Sultan wenigſtens verdaͤchtig machen
ſollte, damit er ihn ſelbſt aus der Welt ſchafte:
weil man keine andre Mittel dazu vor ſich ſaͤhe.
Ulazal aber war zu klug fuͤr ſolche Verſprechun-
gen
Q 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/251>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.