Helleborus, Niest wurtz.
Deren ist eine Sorte, die hat weißliche Blumen
und schwartze Wurtzel/ stehet niedrig bey der Erde.
Auch ist eine Art/ so schwartze Wurtzeln und grüne
Blumen bringet; Darnach noch zweyerley Sorten,
deren eine weisse/ und die andere schwartze Blumen
trägt: Weil aber die weisse Nießwurtz mit in den
Blumen-Garten gehört/ soll etwas davon gemel-
det werden/ und ist dieselbe zweyerley/ als Männ-
lein und das Weiblein. Das Männlein hat eine
Wurtzel eines Daumens dick/ so auswendig Erd-
schwartz/ inwendig weiß/ mit vielen zart en Faseln
ist. Der Stengel wächst nicht über Ellen hoch/
die Blätter seyn mit Striemen eingezogen/ wie der
Wegrich/ und hat oben viel Zweiglein mit bleich-
gelben Sternblumen/ woraus aber selten Saame
folget. Das Weiblein ist dem Männlein gleich/ nur
daß seine Zweiglein mehr Blumen tragen/ so gar
daß sie sich auch dafür biegen. Man hat auch noch
eine Art/ so schwartzbraune Blumen trägt/ so vor
die beste gehalten wird. Diese alle wollen nicht in
der Sonnen/ sondern in sandigter Erde/ oder auff
den Gebirgen stehen/ und werden durch deren Wur-
tzeln vermehret.
FEBRU-
Helleborus, Nieſt wurtz.
Deren iſt eine Sorte, die hat weißliche Blumen
und ſchwartze Wurtzel/ ſtehet niedrig bey der Erde.
Auch iſt eine Art/ ſo ſchwartze Wurtzeln und gruͤne
Blumen bringet; Darnach noch zweyerley Sorten,
deren eine weiſſe/ und die andere ſchwartze Blumen
traͤgt: Weil aber die weiſſe Nießwurtz mit in den
Blumen-Garten gehoͤrt/ ſoll etwas davon gemel-
det werden/ und iſt dieſelbe zweyerley/ als Maͤnn-
lein und das Weiblein. Das Maͤnnlein hat eine
Wurtzel eines Daumens dick/ ſo auswendig Erd-
ſchwartz/ inwendig weiß/ mit vielen zart en Faſeln
iſt. Der Stengel waͤchſt nicht uͤber Ellen hoch/
die Blaͤtter ſeyn mit Striemen eingezogen/ wie der
Wegrich/ und hat oben viel Zweiglein mit bleich-
gelben Sternblumen/ woraus aber ſelten Saame
folget. Das Weiblein iſt dem Maͤnnlein gleich/ nur
daß ſeine Zweiglein mehr Blumen tragen/ ſo gar
daß ſie ſich auch dafuͤr biegen. Man hat auch noch
eine Art/ ſo ſchwartzbraune Blumen traͤgt/ ſo vor
die beſte gehalten wird. Dieſe alle wollen nicht in
der Sonnen/ ſondern in ſandigter Erde/ oder auff
den Gebirgen ſtehen/ und werden durch deren Wur-
tzeln vermehret.
FEBRU-
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[109/0125]
Kuͤchen- und Blumen-Garten.
Helleborus, Nieſt wurtz.
Deren iſt eine Sorte, die hat weißliche Blumen
und ſchwartze Wurtzel/ ſtehet niedrig bey der Erde.
Auch iſt eine Art/ ſo ſchwartze Wurtzeln und gruͤne
Blumen bringet; Darnach noch zweyerley Sorten,
deren eine weiſſe/ und die andere ſchwartze Blumen
traͤgt: Weil aber die weiſſe Nießwurtz mit in den
Blumen-Garten gehoͤrt/ ſoll etwas davon gemel-
det werden/ und iſt dieſelbe zweyerley/ als Maͤnn-
lein und das Weiblein. Das Maͤnnlein hat eine
Wurtzel eines Daumens dick/ ſo auswendig Erd-
ſchwartz/ inwendig weiß/ mit vielen zart en Faſeln
iſt. Der Stengel waͤchſt nicht uͤber Ellen hoch/
die Blaͤtter ſeyn mit Striemen eingezogen/ wie der
Wegrich/ und hat oben viel Zweiglein mit bleich-
gelben Sternblumen/ woraus aber ſelten Saame
folget. Das Weiblein iſt dem Maͤnnlein gleich/ nur
daß ſeine Zweiglein mehr Blumen tragen/ ſo gar
daß ſie ſich auch dafuͤr biegen. Man hat auch noch
eine Art/ ſo ſchwartzbraune Blumen traͤgt/ ſo vor
die beſte gehalten wird. Dieſe alle wollen nicht in
der Sonnen/ ſondern in ſandigter Erde/ oder auff
den Gebirgen ſtehen/ und werden durch deren Wur-
tzeln vermehret.
FEBRU-