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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Cap. V. Von sonderbahr. Eintheilung.
minsten 5. oder 6. Fuß/ die kleinen zwischen Gänge
aber anderthalben Fuß breit. Die Rände der Bet-
ten besetzet ihr am füglichsten mit dem Buchs-Baum/
welches im Frühling/ so bald wegen Kälte in die Er-
de zukommen/ geschehen soll/ wiewohl etliche auch den
Herbst dazu erwehlen/ weiln die Wurtzeln des Buchs-
baums sich so dann der Winter-Feuchte in etwas zu
erfreuen haben.

Mit dessen Einsetzung verfahret solcher Gestalt:
So bald ihr solchen überkommen/ so reisset dessen
Wurtzeln/ so klein ihr immer könnet/ von einander/
jedoch das ein jedes Sträuchlein noch gute Wur-
tzel behalte/ leget solche hernach eine Stunde oder
etwas länger/ damit sie etwas Feuchtigkeit an sich
ziehen/ ins Wasser/ nehmet sie wieder herauß und
setzt sie also fort mit dem Setzholtz eine Spanne tieff/
daß nur das Laub oben ein wenig vorstehet/ rund
um die Bette fein dichte aneinander/ hütet euch aber/
daß kein Unkraut oder Graß im setzen mit darzwi-
schen kommet/ denn es hernach nicht ohne grosse Mü-
he wieder herauß zubringen/ begiesset folglich solchen
gesetzten Buchs-Baum/ absonderlich im Frühling
bey trockenen Wetter Abends und Morgens/ so lan-
ge biß ihr mercken könnet/ daß er anzutreiben und
zu wachsen beginnet.

Wann er nun ein Jahr also gestanden und ge-
wachsen/ so stosset ihm jährlich die Wurtzeln inwen-
dig des Bettes mit einer scharffen Spade ab/ damit
er der Blumen-Erde nicht die Nahrung beraube/
und haltet selbigen unter der Schern/ nemlich:
stützet ihn des Jahrs zweymahl ab/ als im Frühling/

und

Cap. V. Von ſonderbahr. Eintheilung.
minſten 5. oder 6. Fuß/ die kleinen zwiſchen Gaͤnge
aber anderthalben Fuß breit. Die Raͤnde der Bet-
ten beſetzet ihr am fuͤglichſten mit dem Buchs-Baum/
welches im Fruͤhling/ ſo bald wegen Kaͤlte in die Er-
de zukommen/ geſchehen ſoll/ wiewohl etliche auch den
Herbſt dazu erwehlen/ weiln die Wurtzeln des Buchs-
baums ſich ſo dann der Winter-Feuchte in etwas zu
erfreuen haben.

Mit deſſen Einſetzung verfahret ſolcher Geſtalt:
So bald ihr ſolchen uͤberkommen/ ſo reiſſet deſſen
Wurtzeln/ ſo klein ihr immer koͤnnet/ von einander/
jedoch das ein jedes Straͤuchlein noch gute Wur-
tzel behalte/ leget ſolche hernach eine Stunde oder
etwas laͤnger/ damit ſie etwas Feuchtigkeit an ſich
ziehen/ ins Waſſer/ nehmet ſie wieder herauß und
ſetzt ſie alſo fort mit dem Setzholtz eine Spanne tieff/
daß nur das Laub oben ein wenig vorſtehet/ rund
um die Bette fein dichte aneinander/ huͤtet euch aber/
daß kein Unkraut oder Graß im ſetzen mit darzwi-
ſchen kommet/ denn es hernach nicht ohne groſſe Muͤ-
he wieder herauß zubringen/ begieſſet folglich ſolchen
geſetzten Buchs-Baum/ abſonderlich im Fruͤhling
bey trockenen Wetter Abends und Morgens/ ſo lan-
ge biß ihr mercken koͤnnet/ daß er anzutreiben und
zu wachſen beginnet.

Wann er nun ein Jahr alſo geſtanden und ge-
wachſen/ ſo ſtoſſet ihm jaͤhrlich die Wurtzeln inwen-
dig des Bettes mit einer ſcharffen Spade ab/ damit
er der Blumen-Erde nicht die Nahrung beraube/
und haltet ſelbigen unter der Schern/ nemlich:
ſtuͤtzet ihn des Jahrs zweymahl ab/ als im Fruͤhling/

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[15/0031] Cap. V. Von ſonderbahr. Eintheilung. minſten 5. oder 6. Fuß/ die kleinen zwiſchen Gaͤnge aber anderthalben Fuß breit. Die Raͤnde der Bet- ten beſetzet ihr am fuͤglichſten mit dem Buchs-Baum/ welches im Fruͤhling/ ſo bald wegen Kaͤlte in die Er- de zukommen/ geſchehen ſoll/ wiewohl etliche auch den Herbſt dazu erwehlen/ weiln die Wurtzeln des Buchs- baums ſich ſo dann der Winter-Feuchte in etwas zu erfreuen haben. Mit deſſen Einſetzung verfahret ſolcher Geſtalt: So bald ihr ſolchen uͤberkommen/ ſo reiſſet deſſen Wurtzeln/ ſo klein ihr immer koͤnnet/ von einander/ jedoch das ein jedes Straͤuchlein noch gute Wur- tzel behalte/ leget ſolche hernach eine Stunde oder etwas laͤnger/ damit ſie etwas Feuchtigkeit an ſich ziehen/ ins Waſſer/ nehmet ſie wieder herauß und ſetzt ſie alſo fort mit dem Setzholtz eine Spanne tieff/ daß nur das Laub oben ein wenig vorſtehet/ rund um die Bette fein dichte aneinander/ huͤtet euch aber/ daß kein Unkraut oder Graß im ſetzen mit darzwi- ſchen kommet/ denn es hernach nicht ohne groſſe Muͤ- he wieder herauß zubringen/ begieſſet folglich ſolchen geſetzten Buchs-Baum/ abſonderlich im Fruͤhling bey trockenen Wetter Abends und Morgens/ ſo lan- ge biß ihr mercken koͤnnet/ daß er anzutreiben und zu wachſen beginnet. Wann er nun ein Jahr alſo geſtanden und ge- wachſen/ ſo ſtoſſet ihm jaͤhrlich die Wurtzeln inwen- dig des Bettes mit einer ſcharffen Spade ab/ damit er der Blumen-Erde nicht die Nahrung beraube/ und haltet ſelbigen unter der Schern/ nemlich: ſtuͤtzet ihn des Jahrs zweymahl ab/ als im Fruͤhling/ und

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/31>, abgerufen am 04.05.2024.