Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 7. Riga, 1796.stille Großmuth, die verkannt einher- 2. Tapferkeit. Auch der Werth ſtille Großmuth, die verkannt einher- 2. Tapferkeit. Auch der Werth <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0169" n="152"/><hi rendition="#g">ſtille Großmuth</hi>, die verkannt einher-<lb/> geht, die Reichthum, Wohlluſt, und nie-<lb/> drigen Ruhm verſchmaͤht, unbillige Ver-<lb/> achtung, Schmach und Hohn fuͤr nichts<lb/> achtet und dennoch wohlzuthun fortfaͤhrt;<lb/> die <hi rendition="#g">Heiterkeit der Seele</hi> endlich, die<lb/> durch Einfalt, Unſchuld, Zuverſicht und<lb/> Erfahrung bewaͤhrt, in der Wolke des To-<lb/> des den offnen Himmel ſieht, und das<lb/> Lied der Vorangegangenen hoͤret; eine <hi rendition="#g">An</hi>-<lb/><hi rendition="#g">dacht</hi> dieſer Art iſt mehr als eine Helden-<lb/> wuͤrde von außen. Und es ſangen ſie ſo<lb/> viele Hymnen, ſo praͤchtige Canzonen.</p><lb/> <p>2. <hi rendition="#g">Tapferkeit</hi>. Auch der Werth<lb/> eines Mannes, der nach <hi rendition="#g">reinen</hi> Begrif-<lb/> fen des Ritterthums um Ehre ſtreitet, iſt<lb/> nicht von geringer Art. Schwache zu be-<lb/> ſchuͤtzen, die Unſchuld zu vertheidigen, auch<lb/> im heftigſten Streit ſich nichts Unwuͤrdiges<lb/> zu erlauben, im Feinde noch den Mann<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [152/0169]
ſtille Großmuth, die verkannt einher-
geht, die Reichthum, Wohlluſt, und nie-
drigen Ruhm verſchmaͤht, unbillige Ver-
achtung, Schmach und Hohn fuͤr nichts
achtet und dennoch wohlzuthun fortfaͤhrt;
die Heiterkeit der Seele endlich, die
durch Einfalt, Unſchuld, Zuverſicht und
Erfahrung bewaͤhrt, in der Wolke des To-
des den offnen Himmel ſieht, und das
Lied der Vorangegangenen hoͤret; eine An-
dacht dieſer Art iſt mehr als eine Helden-
wuͤrde von außen. Und es ſangen ſie ſo
viele Hymnen, ſo praͤchtige Canzonen.
2. Tapferkeit. Auch der Werth
eines Mannes, der nach reinen Begrif-
fen des Ritterthums um Ehre ſtreitet, iſt
nicht von geringer Art. Schwache zu be-
ſchuͤtzen, die Unſchuld zu vertheidigen, auch
im heftigſten Streit ſich nichts Unwuͤrdiges
zu erlauben, im Feinde noch den Mann
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