Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 7. Riga, 1796.zu erkennen, im Ueberwundenen den Tapfern 3. Liebe. Hier findet wohl kein Zwei- zu erkennen, im Ueberwundenen den Tapfern 3. Liebe. Hier findet wohl kein Zwei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0170" n="153"/> zu erkennen, im Ueberwundenen den Tapfern<lb/> zu ehren, endlich, die wehrloſe, die kranke<lb/> Menſchheit mit ritterlicher Hand zu pfle-<lb/> gen, zu warten; dies alles waren Pflich-<lb/> ten des Ritterthums, die freilich mit gro-<lb/> ßen Ausnahmen, alleſammt auch nur un-<lb/> ter dem Mantel der Religion, und noch<lb/> nicht als <hi rendition="#g">reine Obliegenheiten des<lb/> Menſchen</hi> geſungen und eingeſchaͤrft wur-<lb/> den. Sie oͤfneten indeß einer allgemeinern,<lb/> reineren und hoͤheren Tugend die Schran-<lb/> ken, als ſelbſt in einem weit engeren Be-<lb/> zirk von der alten Heldenſage der Grie-<lb/> chen und Roͤmer geprieſen werden konnte.<lb/> Wenn <hi rendition="#g">Andacht</hi>, <hi rendition="#g">Liebe</hi> und <hi rendition="#g">Tapferkeit</hi><lb/> reiner Art ſich ritterlich in einander ver-<lb/> weben, erniedern ſie den maͤnnlichen Cha-<lb/> rakter nicht.</p><lb/> <p>3. <hi rendition="#g">Liebe</hi>. Hier findet wohl kein Zwei-<lb/> fel ſtatt, daß die <hi rendition="#g">Hochachtung</hi> und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [153/0170]
zu erkennen, im Ueberwundenen den Tapfern
zu ehren, endlich, die wehrloſe, die kranke
Menſchheit mit ritterlicher Hand zu pfle-
gen, zu warten; dies alles waren Pflich-
ten des Ritterthums, die freilich mit gro-
ßen Ausnahmen, alleſammt auch nur un-
ter dem Mantel der Religion, und noch
nicht als reine Obliegenheiten des
Menſchen geſungen und eingeſchaͤrft wur-
den. Sie oͤfneten indeß einer allgemeinern,
reineren und hoͤheren Tugend die Schran-
ken, als ſelbſt in einem weit engeren Be-
zirk von der alten Heldenſage der Grie-
chen und Roͤmer geprieſen werden konnte.
Wenn Andacht, Liebe und Tapferkeit
reiner Art ſich ritterlich in einander ver-
weben, erniedern ſie den maͤnnlichen Cha-
rakter nicht.
3. Liebe. Hier findet wohl kein Zwei-
fel ſtatt, daß die Hochachtung und
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