Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 3. Riga, 1767.diesem Zweck beiträgt, der Ode zuwider, un- Nun sollte ich mich auf das weite Feld "römi- * Deutsche Bibl. 1. B. 1. St. p. 204. Fragm. III S. K
dieſem Zweck beitraͤgt, der Ode zuwider, un- Nun ſollte ich mich auf das weite Feld „roͤmi- * Deutſche Bibl. 1. B. 1. St. p. 204. Fragm. III S. K
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dieſem Zweck beitraͤgt, der Ode zuwider, un-
natuͤrlich und Hinderniß ſey; kurz, daß eine
Ode, die blos durch Gelehrſamkeit, Kunſt
und Regelmaͤßigkeit ſchaͤzzbar iſt, keine Ode
ſey, weil ſie ihren Zweck nicht erreicht, wohl
aber eine Sammlung kuͤnſtlicher und ſchoͤner
Verſe heißen koͤnne. Jch ſehe es alſo nicht
als einen Hauptgrund zur Vertheidigung an,
wenn der vorige Rec. ſagt: „wenn der Poet,
„der mythologiſchen Bildern einen Standort
„gibt, von dem ſie, ſo zu reden, die gluͤckliche
„Aehnlichkeit, die darinn liegt, von ſelbſt
„zeigen: ſo zeigt er ſich von der Seite des
„Artiſten *.„ Am Artiſten iſt uns Gottlob!
im Gedicht nichts gelegen, wenn er nicht
durch ſeine Kuͤnſteley ſich als wahrer Dich-
ter zeigt.
Nun ſollte ich mich auf das weite Feld
des Drama und der Epopee wagen — un-
ermaͤßlich und blos durch ſich begraͤnzt, liegt
es vor mir: ich wage es alſo nicht, ein Ge-
ſezzgeber zu ſeyn, und zu ſagen: „ein Helden-
„gedicht, ein Drama ohne griechiſchen und
„roͤmi-
* Deutſche Bibl. 1. B. 1. St. p. 204.
Fragm. III S. K
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