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Hilscher, Paul Christian: Nachricht von der aus ihrem Grabe wieder auferstandenen Goldschmids-Frau in Dreßden. Dresden, 1723.

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Die Begebenheit ist zweifelhafftig.
ser Weibes-Person etwas von den Worten
zu lesen: JORGE GOLDSCHMITS
HAUSFRAW.

§. 2. Es ist nichts unmögliches, daß sich
dergleichen zu trage, iedoch, was dieses Or-
tes hievon erzehlet wird/ eine Sache/ dazu
kein genungsamer Beweiß verhanden/ auch
aus alle dem, was dieser Leichen-Stein in sich
hält, nicht einmal Muthmassung zu nehmen,
daß die vorgegebenen Dinge mit der darauf
bedeuteten Person vorgegangen seyn solten,
sondern vielmehr zu vermuthen, daß/ wenn ja
dergleichen sich allhier begeben hätte, dennoch
solches nicht dasjenige Epitaphium wäre,
darauf sich die beygebrachte Erzehlung bezö-
ge. Denn daß man sie vor eines Gold-
schmids Frau angiebet, dessen hat man kei-
nen andern Beweiß, als weil der Mann dem
Zunahmen nach, Goldschmid geheissen/ muß
aber nicht eben darum auch seiner Profession
nach ein Goldschmid gewesen seyn. Ja, man
findet bey andern, daß er gar nicht einmal die-
sen Nahmen gehabt, sondern Matthäus
Harnisch genennet worden, und ein Buch-

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Die Begebenheit iſt zweifelhafftig.
ſer Weibes-Perſon etwas von den Worten
zu leſen: JORGE GOLDSCHMITS
HAUSFRAW.

§. 2. Es iſt nichts unmoͤgliches, daß ſich
dergleichen zu trage, iedoch, was dieſes Or-
tes hievon erzehlet wird/ eine Sache/ dazu
kein genungſamer Beweiß verhanden/ auch
aus alle dem, was dieſer Leichen-Stein in ſich
haͤlt, nicht einmal Muthmaſſung zu nehmen,
daß die vorgegebenen Dinge mit der darauf
bedeuteten Perſon vorgegangen ſeyn ſolten,
ſondern vielmehr zu vermuthen, daß/ wenn ja
dergleichen ſich allhier begeben haͤtte, dennoch
ſolches nicht dasjenige Epitaphium waͤre,
darauf ſich die beygebrachte Erzehlung bezoͤ-
ge. Denn daß man ſie vor eines Gold-
ſchmids Frau angiebet, deſſen hat man kei-
nen andern Beweiß, als weil der Mann dem
Zunahmen nach, Goldſchmid geheiſſen/ muß
aber nicht eben darum auch ſeiner Profeſſion
nach ein Goldſchmid geweſen ſeyn. Ja, man
findet bey andern, daß er gar nicht einmal die-
ſen Nahmen gehabt, ſondern Matthaͤus
Harniſch genennet worden, und ein Buch-

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[3/0009] Die Begebenheit iſt zweifelhafftig. ſer Weibes-Perſon etwas von den Worten zu leſen: JORGE GOLDSCHMITS HAUSFRAW. §. 2. Es iſt nichts unmoͤgliches, daß ſich dergleichen zu trage, iedoch, was dieſes Or- tes hievon erzehlet wird/ eine Sache/ dazu kein genungſamer Beweiß verhanden/ auch aus alle dem, was dieſer Leichen-Stein in ſich haͤlt, nicht einmal Muthmaſſung zu nehmen, daß die vorgegebenen Dinge mit der darauf bedeuteten Perſon vorgegangen ſeyn ſolten, ſondern vielmehr zu vermuthen, daß/ wenn ja dergleichen ſich allhier begeben haͤtte, dennoch ſolches nicht dasjenige Epitaphium waͤre, darauf ſich die beygebrachte Erzehlung bezoͤ- ge. Denn daß man ſie vor eines Gold- ſchmids Frau angiebet, deſſen hat man kei- nen andern Beweiß, als weil der Mann dem Zunahmen nach, Goldſchmid geheiſſen/ muß aber nicht eben darum auch ſeiner Profeſſion nach ein Goldſchmid geweſen ſeyn. Ja, man findet bey andern, daß er gar nicht einmal die- ſen Nahmen gehabt, ſondern Matthaͤus Harniſch genennet worden, und ein Buch- dru- A 3

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Zitationshilfe: Hilscher, Paul Christian: Nachricht von der aus ihrem Grabe wieder auferstandenen Goldschmids-Frau in Dreßden. Dresden, 1723, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hilscher_nachricht_1723/9>, abgerufen am 21.11.2024.