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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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sten Früchte werden ausgewählt: auf por-
cellaine Teller gelegt: mit Blumen und Blät-
tern, die, wenn man lang am Tische sitzt,
vor unsern Augen den Geist aufgeben und
welcken, geschmückt, und so auf eine mit
Spiegelglas und Puppengezierte Tafel, ge-
setzt -- Hier tanzt man, dort ging man.
Die gnädige Frau, die das Obst aus der Hand
des lieben Gottes nicht vertragen kann, ders
Blähungen macht, läßts verzuckern und can-
disiren, und Mumien im egyptischen Sinn da-
raus sieden. Pfefferkuchen ist ihr besser als
Honig. Da man indessen sich heut zu Tage
leider! fein sauber wäscht, anstatt daß man
sich baden solte; und wir unmöglich bis auf
die erste Natur zurück gestimmet werden kön-
nen, wo wir tausend und abermal tausend
Dinge vergessen müßten, die wir jetzo wissen;
dient das Schreiben zur Verfeinerung. Fühlt
ihr also einen Eckel die Früchte unterm Baum
im Garten zu essen; schreibt Liebesbriefe, nur
schreibt sie nicht aus dem Talander, und wenn
er auch nur seit vierzehn Tagen in Paris
gedruckt wäre; sondern aus dem Hertzen --
Hier haben Sie den Schlüßel zu den folgenden
vier oder sechs Seiten -- ich weiß nicht wie
viel es, wenns gedruckt wird, betragen werde --

wenn

ſten Fruͤchte werden ausgewaͤhlt: auf por-
cellaine Teller gelegt: mit Blumen und Blaͤt-
tern, die, wenn man lang am Tiſche ſitzt,
vor unſern Augen den Geiſt aufgeben und
welcken, geſchmuͤckt, und ſo auf eine mit
Spiegelglas und Puppengezierte Tafel, ge-
ſetzt — Hier tanzt man, dort ging man.
Die gnaͤdige Frau, die das Obſt aus der Hand
des lieben Gottes nicht vertragen kann, ders
Blaͤhungen macht, laͤßts verzuckern und can-
diſiren, und Mumien im egyptiſchen Sinn da-
raus ſieden. Pfefferkuchen iſt ihr beſſer als
Honig. Da man indeſſen ſich heut zu Tage
leider! fein ſauber waͤſcht, anſtatt daß man
ſich baden ſolte; und wir unmoͤglich bis auf
die erſte Natur zuruͤck geſtimmet werden koͤn-
nen, wo wir tauſend und abermal tauſend
Dinge vergeſſen muͤßten, die wir jetzo wiſſen;
dient das Schreiben zur Verfeinerung. Fuͤhlt
ihr alſo einen Eckel die Fruͤchte unterm Baum
im Garten zu eſſen; ſchreibt Liebesbriefe, nur
ſchreibt ſie nicht aus dem Talander, und wenn
er auch nur ſeit vierzehn Tagen in Paris
gedruckt waͤre; ſondern aus dem Hertzen —
Hier haben Sie den Schluͤßel zu den folgenden
vier oder ſechs Seiten — ich weiß nicht wie
viel es, wenns gedruckt wird, betragen werde —

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[228/0240] ſten Fruͤchte werden ausgewaͤhlt: auf por- cellaine Teller gelegt: mit Blumen und Blaͤt- tern, die, wenn man lang am Tiſche ſitzt, vor unſern Augen den Geiſt aufgeben und welcken, geſchmuͤckt, und ſo auf eine mit Spiegelglas und Puppengezierte Tafel, ge- ſetzt — Hier tanzt man, dort ging man. Die gnaͤdige Frau, die das Obſt aus der Hand des lieben Gottes nicht vertragen kann, ders Blaͤhungen macht, laͤßts verzuckern und can- diſiren, und Mumien im egyptiſchen Sinn da- raus ſieden. Pfefferkuchen iſt ihr beſſer als Honig. Da man indeſſen ſich heut zu Tage leider! fein ſauber waͤſcht, anſtatt daß man ſich baden ſolte; und wir unmoͤglich bis auf die erſte Natur zuruͤck geſtimmet werden koͤn- nen, wo wir tauſend und abermal tauſend Dinge vergeſſen muͤßten, die wir jetzo wiſſen; dient das Schreiben zur Verfeinerung. Fuͤhlt ihr alſo einen Eckel die Fruͤchte unterm Baum im Garten zu eſſen; ſchreibt Liebesbriefe, nur ſchreibt ſie nicht aus dem Talander, und wenn er auch nur ſeit vierzehn Tagen in Paris gedruckt waͤre; ſondern aus dem Hertzen — Hier haben Sie den Schluͤßel zu den folgenden vier oder ſechs Seiten — ich weiß nicht wie viel es, wenns gedruckt wird, betragen werde — wenn

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/240>, abgerufen am 21.11.2024.