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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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wenn Ihnen, Durchlauchtigste Princeßin!
gnädigste Gräfin! -- diese Hausmannskost
Blähungen macht, es sind glaub ich auch
eingemachte Sächelchen da. Finden sie
nichts -- ich rathe zum Talander, es thut
nichts zur Sache, obs französisch oder deutsch
ist, obs 1697 oder 1776 gedruckt ist, was
Ihnen das Herz verdirbt -- ihr aber meine
Lieben! die ihr schmecket und sehet, wie freund-
lich Mutter Natur ist, denckt von meinem
Vorbericht, was ihr am Ende von allen Lie-
besbriefen dencket, die man nicht selbst ge-
schrieben hat. Und hiemit fünf Briefe von
meiner Minchen, nach der Anzahl der Feyer-
Hemde, die mir meine Mutter bereit't hat,
wenn sie mir nicht jetzo, wegen der fünf Mo-
natfrist, wider Vermuthen noch eins dazu
legen solte.



Sie an Ihn

O du lieber lieber Junge! -- Was
hast du für eine gute Art zu schelten! Es
ist so was herzliches drin, daß ich es mit
Fleiß auf ein Scheltwort von dir anlegen
werde. Du bist ein ganzer Junge! ein Gott
und sein Weib liebender Junge. Mein all, all,

all
P 4

wenn Ihnen, Durchlauchtigſte Princeßin!
gnaͤdigſte Graͤfin! — dieſe Hausmannskoſt
Blaͤhungen macht, es ſind glaub ich auch
eingemachte Saͤchelchen da. Finden ſie
nichts — ich rathe zum Talander, es thut
nichts zur Sache, obs franzoͤſiſch oder deutſch
iſt, obs 1697 oder 1776 gedruckt iſt, was
Ihnen das Herz verdirbt — ihr aber meine
Lieben! die ihr ſchmecket und ſehet, wie freund-
lich Mutter Natur iſt, denckt von meinem
Vorbericht, was ihr am Ende von allen Lie-
besbriefen dencket, die man nicht ſelbſt ge-
ſchrieben hat. Und hiemit fuͤnf Briefe von
meiner Minchen, nach der Anzahl der Feyer-
Hemde, die mir meine Mutter bereit’t hat,
wenn ſie mir nicht jetzo, wegen der fuͤnf Mo-
natfriſt, wider Vermuthen noch eins dazu
legen ſolte.



Sie an Ihn

O du lieber lieber Junge! — Was
haſt du fuͤr eine gute Art zu ſchelten! Es
iſt ſo was herzliches drin, daß ich es mit
Fleiß auf ein Scheltwort von dir anlegen
werde. Du biſt ein ganzer Junge! ein Gott
und ſein Weib liebender Junge. Mein all, all,

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[229/0241] wenn Ihnen, Durchlauchtigſte Princeßin! gnaͤdigſte Graͤfin! — dieſe Hausmannskoſt Blaͤhungen macht, es ſind glaub ich auch eingemachte Saͤchelchen da. Finden ſie nichts — ich rathe zum Talander, es thut nichts zur Sache, obs franzoͤſiſch oder deutſch iſt, obs 1697 oder 1776 gedruckt iſt, was Ihnen das Herz verdirbt — ihr aber meine Lieben! die ihr ſchmecket und ſehet, wie freund- lich Mutter Natur iſt, denckt von meinem Vorbericht, was ihr am Ende von allen Lie- besbriefen dencket, die man nicht ſelbſt ge- ſchrieben hat. Und hiemit fuͤnf Briefe von meiner Minchen, nach der Anzahl der Feyer- Hemde, die mir meine Mutter bereit’t hat, wenn ſie mir nicht jetzo, wegen der fuͤnf Mo- natfriſt, wider Vermuthen noch eins dazu legen ſolte. Sie an Ihn O du lieber lieber Junge! — Was haſt du fuͤr eine gute Art zu ſchelten! Es iſt ſo was herzliches drin, daß ich es mit Fleiß auf ein Scheltwort von dir anlegen werde. Du biſt ein ganzer Junge! ein Gott und ſein Weib liebender Junge. Mein all, all, all P 4

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/241>, abgerufen am 21.11.2024.