Wer Gott dancket, um ihn zu bestechen, der dancket sich selbst. Mit dem Gebet kann man Gott nicht so schänden, als mit Lobopfer. Bete wie ein klein Kind: Abba mein Vater! danck' auch so. Ich grüße euch, ihr englischen Sän- ger in der Stadt Gottes, wo alles lieblich zusammenstimmt! ich seegne dich zweyglie- drig, du Pforte des Himmels! du hast mir mein Herz genommen, himmlisches Jerusa- lem, mit deiner Süßigkeit, und die Lieblich- keit der Stimme der Vollendeten hat mich gefangen. Ich habe Lust zu singen ein Lied im höhern Chor, und den andern Diskant beym heilig, heilig, heilig, zu versuchen! Bö- se Gesellschaften verderben gute Sitten, und Buhlerblicke sind Pfeile, die die Seele verwun- den, und da hilft nicht Kraut noch Pflaster. Hüte dich! die Buhlerin spielt dir dein Herz aus der Tasche. Hier sieht sie, dort liebäu- gelt sie. Betrug ist ihr Gespinst, und Ge- winnsucht ihr Zeitvertreib. Sieh nicht an eine Dirne, die betrübt ist, und ihr Auge nie- dergeschlagen hat. Wie die Gelehrten ihr Auge von der Sonn nicht wenden, wenn sie verfinstert ist; so zieht auch eine verfinsterte
Schön-
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Er iſt hoch zu loben: hier und ewig droben!
Wer Gott dancket, um ihn zu beſtechen, der dancket ſich ſelbſt. Mit dem Gebet kann man Gott nicht ſo ſchaͤnden, als mit Lobopfer. Bete wie ein klein Kind: Abba mein Vater! danck’ auch ſo. Ich gruͤße euch, ihr engliſchen Saͤn- ger in der Stadt Gottes, wo alles lieblich zuſammenſtimmt! ich ſeegne dich zweyglie- drig, du Pforte des Himmels! du haſt mir mein Herz genommen, himmliſches Jeruſa- lem, mit deiner Suͤßigkeit, und die Lieblich- keit der Stimme der Vollendeten hat mich gefangen. Ich habe Luſt zu ſingen ein Lied im hoͤhern Chor, und den andern Diſkant beym heilig, heilig, heilig, zu verſuchen! Boͤ- ſe Geſellſchaften verderben gute Sitten, und Buhlerblicke ſind Pfeile, die die Seele verwun- den, und da hilft nicht Kraut noch Pflaſter. Huͤte dich! die Buhlerin ſpielt dir dein Herz aus der Taſche. Hier ſieht ſie, dort liebaͤu- gelt ſie. Betrug iſt ihr Geſpinſt, und Ge- winnſucht ihr Zeitvertreib. Sieh nicht an eine Dirne, die betruͤbt iſt, und ihr Auge nie- dergeſchlagen hat. Wie die Gelehrten ihr Auge von der Sonn nicht wenden, wenn ſie verfinſtert iſt; ſo zieht auch eine verfinſterte
Schoͤn-
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Er iſt hoch zu loben:
hier und ewig droben!
Wer Gott dancket, um ihn zu beſtechen, der
dancket ſich ſelbſt. Mit dem Gebet kann man
Gott nicht ſo ſchaͤnden, als mit Lobopfer. Bete
wie ein klein Kind: Abba mein Vater! danck’
auch ſo. Ich gruͤße euch, ihr engliſchen Saͤn-
ger in der Stadt Gottes, wo alles lieblich
zuſammenſtimmt! ich ſeegne dich zweyglie-
drig, du Pforte des Himmels! du haſt mir
mein Herz genommen, himmliſches Jeruſa-
lem, mit deiner Suͤßigkeit, und die Lieblich-
keit der Stimme der Vollendeten hat mich
gefangen. Ich habe Luſt zu ſingen ein Lied
im hoͤhern Chor, und den andern Diſkant
beym heilig, heilig, heilig, zu verſuchen! Boͤ-
ſe Geſellſchaften verderben gute Sitten, und
Buhlerblicke ſind Pfeile, die die Seele verwun-
den, und da hilft nicht Kraut noch Pflaſter.
Huͤte dich! die Buhlerin ſpielt dir dein Herz
aus der Taſche. Hier ſieht ſie, dort liebaͤu-
gelt ſie. Betrug iſt ihr Geſpinſt, und Ge-
winnſucht ihr Zeitvertreib. Sieh nicht an
eine Dirne, die betruͤbt iſt, und ihr Auge nie-
dergeſchlagen hat. Wie die Gelehrten ihr
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/319>, abgerufen am 22.11.2024.
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