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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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dirbt die ganze Pastete. Wenn es mit dei-
ner Predigt nicht fort will, und von drey
bis in die Dämmerung gefischet und nichts
gefangen ist; laß Licht anzünden, und es wird
dir auch ein Licht aufgehen. Wenn du übern
Tod predigst, mache deine Predigt nie am
Tage, sondern des Abends. Predigst du
vom Lobe Gottes; steh Morgens um vier
auf. Wenn gleich das Andencken deiner Trüb-
saale verwächst, suche eine Narbe zu behalten,
damit du an Gottes Hülfe dencken, und ihn
in deinem Kämmerlein, und in der Gemeine
des Herrn, preisen könnest. Ein reiner und
unbefleckter Gottesdienst vor Gott dem Va-
ter, ist der, die Wäysen und Wittwen in
ihrem Trübsal besuchen, und sich von der
Welt unbefleckt behalten. In deinen Pre-
digten lehre Himmel und Hölle! sey nicht
blos Brenn sondern auch Bauholz. Halte
dir selbst Wort mein Lieber! so wirst du auch
andern es halten. Narren ins Fegfeuer,
Gottlose in die Hölle. Weide die Heerde
und siehe wohl zu, nicht gezwungen, sondern
williglich, nicht um schändlichen Gewinstes
willen, sondern von Herzensgrund. Nicht,
als die über das Volck herrschen, sondern
werd ein Vorbild der Heerde. So wirst

du,

dirbt die ganze Paſtete. Wenn es mit dei-
ner Predigt nicht fort will, und von drey
bis in die Daͤmmerung gefiſchet und nichts
gefangen iſt; laß Licht anzuͤnden, und es wird
dir auch ein Licht aufgehen. Wenn du uͤbern
Tod predigſt, mache deine Predigt nie am
Tage, ſondern des Abends. Predigſt du
vom Lobe Gottes; ſteh Morgens um vier
auf. Wenn gleich das Andencken deiner Truͤb-
ſaale verwaͤchſt, ſuche eine Narbe zu behalten,
damit du an Gottes Huͤlfe dencken, und ihn
in deinem Kaͤmmerlein, und in der Gemeine
des Herrn, preiſen koͤnneſt. Ein reiner und
unbefleckter Gottesdienſt vor Gott dem Va-
ter, iſt der, die Waͤyſen und Wittwen in
ihrem Truͤbſal beſuchen, und ſich von der
Welt unbefleckt behalten. In deinen Pre-
digten lehre Himmel und Hoͤlle! ſey nicht
blos Brenn ſondern auch Bauholz. Halte
dir ſelbſt Wort mein Lieber! ſo wirſt du auch
andern es halten. Narren ins Fegfeuer,
Gottloſe in die Hoͤlle. Weide die Heerde
und ſiehe wohl zu, nicht gezwungen, ſondern
williglich, nicht um ſchaͤndlichen Gewinſtes
willen, ſondern von Herzensgrund. Nicht,
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[329/0341] dirbt die ganze Paſtete. Wenn es mit dei- ner Predigt nicht fort will, und von drey bis in die Daͤmmerung gefiſchet und nichts gefangen iſt; laß Licht anzuͤnden, und es wird dir auch ein Licht aufgehen. Wenn du uͤbern Tod predigſt, mache deine Predigt nie am Tage, ſondern des Abends. Predigſt du vom Lobe Gottes; ſteh Morgens um vier auf. Wenn gleich das Andencken deiner Truͤb- ſaale verwaͤchſt, ſuche eine Narbe zu behalten, damit du an Gottes Huͤlfe dencken, und ihn in deinem Kaͤmmerlein, und in der Gemeine des Herrn, preiſen koͤnneſt. Ein reiner und unbefleckter Gottesdienſt vor Gott dem Va- ter, iſt der, die Waͤyſen und Wittwen in ihrem Truͤbſal beſuchen, und ſich von der Welt unbefleckt behalten. In deinen Pre- digten lehre Himmel und Hoͤlle! ſey nicht blos Brenn ſondern auch Bauholz. Halte dir ſelbſt Wort mein Lieber! ſo wirſt du auch andern es halten. Narren ins Fegfeuer, Gottloſe in die Hoͤlle. Weide die Heerde und ſiehe wohl zu, nicht gezwungen, ſondern williglich, nicht um ſchaͤndlichen Gewinſtes willen, ſondern von Herzensgrund. Nicht, als die uͤber das Volck herrſchen, ſondern werd ein Vorbild der Heerde. So wirſt du,

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/341>, abgerufen am 22.11.2024.