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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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schen Münze angehalten ward, die ihm auf
der Stelle confisciret wurde. -- Heute
hätt' ich überlaut lachen müßen; allein ich
konnt' es nicht, weit eher hätt' ich mich är-
gern können. --

Ich sah' und hörte den Herren v. G. un-
willig, ohne zu wißen, was ihn unwillig ge-
macht; endlich erfuhr ich, daß es darum
wäre, weil der Herr Candidat Herrmann
mein Schlafgesell gewesen. Feur und Was-
ser, Schuld und Unschuld, hört' ich ihn
sagen! --

Er ordnet' an, daß ich die letzte Nacht
durchaus mit seinem Sohne schlafen solt;
auch Gottfried, der unser Begleiter war,
mußt' in dies Zimmer. Dies Zimmer,
sagt' er, heißt Königsberg, und ihr müßt
so thun, liebe Reisende, als ob ihr schon
an Ort und Stelle wäret. Die Frau v. G.
hatte verschiedene Einwendungen wider dies'
Anordnung; indeßen kam sie nicht zum
Wort, und die Einrichtung des Herrn v. G.
ward ganz pünktlich befolgt.

Gottfried brachte mir, so bald wir nur
in Königsberg, oder in unserm Schlafge-
mach, waren, von meiner Mutter viele
Grüß' und einen zweygliedrigen Segen,

auch

ſchen Muͤnze angehalten ward, die ihm auf
der Stelle confiſciret wurde. — Heute
haͤtt’ ich uͤberlaut lachen muͤßen; allein ich
konnt’ es nicht, weit eher haͤtt’ ich mich aͤr-
gern koͤnnen. —

Ich ſah’ und hoͤrte den Herren v. G. un-
willig, ohne zu wißen, was ihn unwillig ge-
macht; endlich erfuhr ich, daß es darum
waͤre, weil der Herr Candidat Herrmann
mein Schlafgeſell geweſen. Feur und Waſ-
ſer, Schuld und Unſchuld, hoͤrt’ ich ihn
ſagen! —

Er ordnet’ an, daß ich die letzte Nacht
durchaus mit ſeinem Sohne ſchlafen ſolt;
auch Gottfried, der unſer Begleiter war,
mußt’ in dies Zimmer. Dies Zimmer,
ſagt’ er, heißt Koͤnigsberg, und ihr muͤßt
ſo thun, liebe Reiſende, als ob ihr ſchon
an Ort und Stelle waͤret. Die Frau v. G.
hatte verſchiedene Einwendungen wider dieſ’
Anordnung; indeßen kam ſie nicht zum
Wort, und die Einrichtung des Herrn v. G.
ward ganz puͤnktlich befolgt.

Gottfried brachte mir, ſo bald wir nur
in Koͤnigsberg, oder in unſerm Schlafge-
mach, waren, von meiner Mutter viele
Gruͤß’ und einen zweygliedrigen Segen,

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[127/0133] ſchen Muͤnze angehalten ward, die ihm auf der Stelle confiſciret wurde. — Heute haͤtt’ ich uͤberlaut lachen muͤßen; allein ich konnt’ es nicht, weit eher haͤtt’ ich mich aͤr- gern koͤnnen. — Ich ſah’ und hoͤrte den Herren v. G. un- willig, ohne zu wißen, was ihn unwillig ge- macht; endlich erfuhr ich, daß es darum waͤre, weil der Herr Candidat Herrmann mein Schlafgeſell geweſen. Feur und Waſ- ſer, Schuld und Unſchuld, hoͤrt’ ich ihn ſagen! — Er ordnet’ an, daß ich die letzte Nacht durchaus mit ſeinem Sohne ſchlafen ſolt; auch Gottfried, der unſer Begleiter war, mußt’ in dies Zimmer. Dies Zimmer, ſagt’ er, heißt Koͤnigsberg, und ihr muͤßt ſo thun, liebe Reiſende, als ob ihr ſchon an Ort und Stelle waͤret. Die Frau v. G. hatte verſchiedene Einwendungen wider dieſ’ Anordnung; indeßen kam ſie nicht zum Wort, und die Einrichtung des Herrn v. G. ward ganz puͤnktlich befolgt. Gottfried brachte mir, ſo bald wir nur in Koͤnigsberg, oder in unſerm Schlafge- mach, waren, von meiner Mutter viele Gruͤß’ und einen zweygliedrigen Segen, auch

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/133>, abgerufen am 26.11.2024.