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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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auf, sie auf den rechten Weg zurück zu len-
ken, dem aber die Läuferin bei aller Gele-
genheit auswich. Von ihren ersten Lebens-
jahren ist dem Zeugen zwar nichts genaues
bewußt; indessen war Wilhelmine -- --
als eine dem Stolz und Eigensinn ergebene
Person jederzeit bekannt, die Flitterstaat und
Frechheit liebte; wie denn bey dem unerwar-
teten Tode ihrer Mutter die Rede gefallen,
daß sie selbige ins Grab geärgert. Compa-
rent besinnet sich sehr genau, wie Wilhelmine
-- -- bey dem Begräbniß ihrer Mutter so
leichtsinnig gewesen, daß sie, anstatt ihre
Augen auf den Sarg zu heften, mit selbigen
herumgeschweift und flankirt, auch solche
zum allgemeinen Aergerniß einem jungen
Menschen zugebracht, mit dem sie ein unan-
ständiges Verkehr getrieben. Comparent ste-
het an, diesen jungen Menschen zu nennen,
obgleich die Sach' an sich jedermann, jung
und alt bekannt seyn soll. Die Steine wür-
den schreyen, fügt' er hinzu, wenn nicht je-
dermann, jung und alt, in -- -- wo die
Läuflingin zu Hause gehört, reden solte. Ich
selbst, fährt er fort, bin ein Augen- und
Ohrenzeuge gewesen, wie Wilhelmine -- --
den gnädigen Ermahnungen des Herrn v. E.

Hoch-

auf, ſie auf den rechten Weg zuruͤck zu len-
ken, dem aber die Laͤuferin bei aller Gele-
genheit auswich. Von ihren erſten Lebens-
jahren iſt dem Zeugen zwar nichts genaues
bewußt; indeſſen war Wilhelmine — —
als eine dem Stolz und Eigenſinn ergebene
Perſon jederzeit bekannt, die Flitterſtaat und
Frechheit liebte; wie denn bey dem unerwar-
teten Tode ihrer Mutter die Rede gefallen,
daß ſie ſelbige ins Grab geaͤrgert. Compa-
rent beſinnet ſich ſehr genau, wie Wilhelmine
— — bey dem Begraͤbniß ihrer Mutter ſo
leichtſinnig geweſen, daß ſie, anſtatt ihre
Augen auf den Sarg zu heften, mit ſelbigen
herumgeſchweift und flankirt, auch ſolche
zum allgemeinen Aergerniß einem jungen
Menſchen zugebracht, mit dem ſie ein unan-
ſtaͤndiges Verkehr getrieben. Comparent ſte-
het an, dieſen jungen Menſchen zu nennen,
obgleich die Sach’ an ſich jedermann, jung
und alt bekannt ſeyn ſoll. Die Steine wuͤr-
den ſchreyen, fuͤgt’ er hinzu, wenn nicht je-
dermann, jung und alt, in — — wo die
Laͤuflingin zu Hauſe gehoͤrt, reden ſolte. Ich
ſelbſt, faͤhrt er fort, bin ein Augen- und
Ohrenzeuge geweſen, wie Wilhelmine — —
den gnaͤdigen Ermahnungen des Herrn v. E.

Hoch-
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[442/0452] auf, ſie auf den rechten Weg zuruͤck zu len- ken, dem aber die Laͤuferin bei aller Gele- genheit auswich. Von ihren erſten Lebens- jahren iſt dem Zeugen zwar nichts genaues bewußt; indeſſen war Wilhelmine — — als eine dem Stolz und Eigenſinn ergebene Perſon jederzeit bekannt, die Flitterſtaat und Frechheit liebte; wie denn bey dem unerwar- teten Tode ihrer Mutter die Rede gefallen, daß ſie ſelbige ins Grab geaͤrgert. Compa- rent beſinnet ſich ſehr genau, wie Wilhelmine — — bey dem Begraͤbniß ihrer Mutter ſo leichtſinnig geweſen, daß ſie, anſtatt ihre Augen auf den Sarg zu heften, mit ſelbigen herumgeſchweift und flankirt, auch ſolche zum allgemeinen Aergerniß einem jungen Menſchen zugebracht, mit dem ſie ein unan- ſtaͤndiges Verkehr getrieben. Comparent ſte- het an, dieſen jungen Menſchen zu nennen, obgleich die Sach’ an ſich jedermann, jung und alt bekannt ſeyn ſoll. Die Steine wuͤr- den ſchreyen, fuͤgt’ er hinzu, wenn nicht je- dermann, jung und alt, in — — wo die Laͤuflingin zu Hauſe gehoͤrt, reden ſolte. Ich ſelbſt, faͤhrt er fort, bin ein Augen- und Ohrenzeuge geweſen, wie Wilhelmine — — den gnaͤdigen Ermahnungen des Herrn v. E. Hoch-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/452>, abgerufen am 22.11.2024.