dadurch war der Korb ihm am Ende am leich- sten. Mein Gott, was giebts für schmerz- hafte Krankheiten und Vorfälle in dieser bös- geworden gefallenen Welt! Alles Tode, die Schrift nennt sie Tod, und sie sind es im ei- gentlichen Sinn; wenn aber der Mensch, der nie gestorben, auf einmahl recht und ei- gentlich stirbt, auf einmal weg soll, im Au- genblick, aus dem Lande der Lebendigen. -- Seel und Leib so bekannt mit einander. Er eben in der Ausführung von vier Planen, wovon immer einer den andern deckt. O Freund! so was pflegt in einen Schrey -- auszuarten! und dieser hier ist eben im Schrey! ich hab' ihn nicht observirt. Es ist ein großes Präsent von einem Freunde, der mir aber auf Treu und Glauben dies Stück gegeben hat, und mich dünkt, es sey ein Stück auf Treu und Glauben. -- -- -- Und dieser verhangene Kopf? (Es war einer aus den Fünfen) Freund, sagte der Graf, der Mahler Timanth mahlte Iphigeniens, der Tochter Agamemnons, Aufopferung und theil- nehmende Personen, die jeden rührten, der sie sah. Timanth brachte alles zum Vor- schein, alles, alles vom Schmerz, was auf der Stirn, dem Trone des Schmerzens, im
Aug'
dadurch war der Korb ihm am Ende am leich- ſten. Mein Gott, was giebts fuͤr ſchmerz- hafte Krankheiten und Vorfaͤlle in dieſer boͤs- geworden gefallenen Welt! Alles Tode, die Schrift nennt ſie Tod, und ſie ſind es im ei- gentlichen Sinn; wenn aber der Menſch, der nie geſtorben, auf einmahl recht und ei- gentlich ſtirbt, auf einmal weg ſoll, im Au- genblick, aus dem Lande der Lebendigen. — Seel und Leib ſo bekannt mit einander. Er eben in der Ausfuͤhrung von vier Planen, wovon immer einer den andern deckt. O Freund! ſo was pflegt in einen Schrey — auszuarten! und dieſer hier iſt eben im Schrey! ich hab’ ihn nicht obſervirt. Es iſt ein großes Praͤſent von einem Freunde, der mir aber auf Treu und Glauben dies Stuͤck gegeben hat, und mich duͤnkt, es ſey ein Stuͤck auf Treu und Glauben. — — — Und dieſer verhangene Kopf? (Es war einer aus den Fuͤnfen) Freund, ſagte der Graf, der Mahler Timanth mahlte Iphigeniens, der Tochter Agamemnons, Aufopferung und theil- nehmende Perſonen, die jeden ruͤhrten, der ſie ſah. Timanth brachte alles zum Vor- ſchein, alles, alles vom Schmerz, was auf der Stirn, dem Trone des Schmerzens, im
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ſten. Mein Gott, was giebts fuͤr ſchmerz-
hafte Krankheiten und Vorfaͤlle in dieſer boͤs-
geworden gefallenen Welt! Alles Tode, die
Schrift nennt ſie Tod, und ſie ſind es im ei-
gentlichen Sinn; wenn aber der Menſch,
der nie geſtorben, auf einmahl recht und ei-
gentlich ſtirbt, auf einmal weg ſoll, im Au-
genblick, aus dem Lande der Lebendigen. —
Seel und Leib ſo bekannt mit einander. Er
eben in der Ausfuͤhrung von vier Planen,
wovon immer einer den andern deckt. O
Freund! ſo was pflegt in einen Schrey —
auszuarten! und dieſer hier iſt eben im
Schrey! ich hab’ ihn nicht obſervirt. Es iſt
ein großes Praͤſent von einem Freunde, der
mir aber auf Treu und Glauben dies Stuͤck
gegeben hat, und mich duͤnkt, es ſey ein
Stuͤck auf Treu und Glauben. — — — Und
dieſer verhangene Kopf? (Es war einer aus
den Fuͤnfen) Freund, ſagte der Graf, der
Mahler Timanth mahlte Iphigeniens, der
Tochter Agamemnons, Aufopferung und theil-
nehmende Perſonen, die jeden ruͤhrten, der
ſie ſah. Timanth brachte alles zum Vor-
ſchein, alles, alles vom Schmerz, was auf
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/100>, abgerufen am 04.12.2024.
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