wahrlich das wird eine rechte Nervenstär- kung seyn! Sieht noch oben ein unter mei- nen Lesern ein Alexander seine Mine, und un- ter meinen Leserinnen eine Mine ihren Ale- xander in dieser Geschichte im Bilde, trägt Er oder Sie leide um seinen, um ihren leibli- chen oder geistlichen Todten, o dann ists kein böses, dann ists ein gutes Stündlein, das ich Euch bescheret habe. Wo hatte er denn so viel Zeit? fragte ein kluger Mann, da er hörte, daß ein Held im Felde an einer Krankheit gestorben wäre. Diese Frage würde bey unserm Grafen, der nichts mehr in der Welt zu versäumen hatte, der im Fegfeur sich befand, ohne daß ihm, wie den drey Männern im Feurofen, ein Haar ge- krümmet ward, die überflüßigste von allen seyn.
Zum Schlus ein paar Reden, die mir der Graf zu Ehren am Sonntage halten lies. Das Evangelium, wie es mir vorkam, war nicht so ganz nach seinem Sinn. Es war zu viel Leben drinn. Der Graf war wegen sei- ner Sterbenden zum Hausgottesdienst ge- wöhnt, und hielt sich wegen einiger Lebendi- gen Evangelien einige Reden, von einem Christen und bloßen Gottesverehrer bearbei-
tet,
wahrlich das wird eine rechte Nervenſtaͤr- kung ſeyn! Sieht noch oben ein unter mei- nen Leſern ein Alexander ſeine Mine, und un- ter meinen Leſerinnen eine Mine ihren Ale- xander in dieſer Geſchichte im Bilde, traͤgt Er oder Sie leide um ſeinen, um ihren leibli- chen oder geiſtlichen Todten, o dann iſts kein boͤſes, dann iſts ein gutes Stuͤndlein, das ich Euch beſcheret habe. Wo hatte er denn ſo viel Zeit? fragte ein kluger Mann, da er hoͤrte, daß ein Held im Felde an einer Krankheit geſtorben waͤre. Dieſe Frage wuͤrde bey unſerm Grafen, der nichts mehr in der Welt zu verſaͤumen hatte, der im Fegfeur ſich befand, ohne daß ihm, wie den drey Maͤnnern im Feurofen, ein Haar ge- kruͤmmet ward, die uͤberfluͤßigſte von allen ſeyn.
Zum Schlus ein paar Reden, die mir der Graf zu Ehren am Sonntage halten lies. Das Evangelium, wie es mir vorkam, war nicht ſo ganz nach ſeinem Sinn. Es war zu viel Leben drinn. Der Graf war wegen ſei- ner Sterbenden zum Hausgottesdienſt ge- woͤhnt, und hielt ſich wegen einiger Lebendi- gen Evangelien einige Reden, von einem Chriſten und bloßen Gottesverehrer bearbei-
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wahrlich das wird eine rechte Nervenſtaͤr-
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nen Leſern ein Alexander ſeine Mine, und un-
ter meinen Leſerinnen eine Mine ihren Ale-
xander in dieſer Geſchichte im Bilde, traͤgt
Er oder Sie leide um ſeinen, um ihren leibli-
chen oder geiſtlichen Todten, o dann iſts kein
boͤſes, dann iſts ein gutes Stuͤndlein, das
ich Euch beſcheret habe. Wo hatte er
denn ſo viel Zeit? fragte ein kluger
Mann, da er hoͤrte, daß ein Held im Felde
an einer Krankheit geſtorben waͤre. Dieſe
Frage wuͤrde bey unſerm Grafen, der nichts
mehr in der Welt zu verſaͤumen hatte, der im
Fegfeur ſich befand, ohne daß ihm, wie den
drey Maͤnnern im Feurofen, ein Haar ge-
kruͤmmet ward, die uͤberfluͤßigſte von allen
ſeyn.
Zum Schlus ein paar Reden, die mir der
Graf zu Ehren am Sonntage halten lies.
Das Evangelium, wie es mir vorkam, war
nicht ſo ganz nach ſeinem Sinn. Es war zu
viel Leben drinn. Der Graf war wegen ſei-
ner Sterbenden zum Hausgottesdienſt ge-
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/162>, abgerufen am 26.11.2024.
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