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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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aufm Leib' hat, will gar einen Fähndrich,
ein Fräulein schlechtweg einen Grafen u.
s. w. Das ist schon Preis courant; aber
da bleibt denn auch manches Mädel ein La-
denhüter, wenn sie nicht klein beygiebt. --
ich. Sie sind ein vernünftiger Mann.
er. Decourtiren Sie immer etwas von die-
sem Lobe. Ich liebe meine Frau, und da
passirt denn zuweilen unrichtig Maas, Ge-
wicht und Elle --
ich. Ihre Tochter selbst --
er. Sagen Sie nicht! Der Jäger hat ihr
das Herz getroffen.
ich. Das bedaur' ich!
er. Ländlich, sittlich! Costi, das heißt: hier
auf dem Platz, ist es so was ungewöhnli-
ches nicht, daß ein Edelmann Hans und
eine Bürgerliche Gret' ist.

Der ehrliche Nachbar bat mich dringend
das Wort: ich liebe auszulöschen, das auf
dem Gesichte des Junker Gotthardts mit so
blendenden, goldnen Buchstaben angeschrie-
ben wäre, und ich versprach es dem Bieder-
mann. Der Vater hatt' einen Collegen, ei-
nen Krämer, bey der Hand, der den Junker
Gotthard ersetzen sollte. Das Mädchen wollt'
um aller Welt nicht. Sie hatte, wie es sich

von
aufm Leib’ hat, will gar einen Faͤhndrich,
ein Fraͤulein ſchlechtweg einen Grafen u.
ſ. w. Das iſt ſchon Preis courant; aber
da bleibt denn auch manches Maͤdel ein La-
denhuͤter, wenn ſie nicht klein beygiebt. —
ich. Sie ſind ein vernuͤnftiger Mann.
er. Decourtiren Sie immer etwas von die-
ſem Lobe. Ich liebe meine Frau, und da
paſſirt denn zuweilen unrichtig Maas, Ge-
wicht und Elle —
ich. Ihre Tochter ſelbſt —
er. Sagen Sie nicht! Der Jaͤger hat ihr
das Herz getroffen.
ich. Das bedaur’ ich!
er. Laͤndlich, ſittlich! Coſti, das heißt: hier
auf dem Platz, iſt es ſo was ungewoͤhnli-
ches nicht, daß ein Edelmann Hans und
eine Buͤrgerliche Gret’ iſt.

Der ehrliche Nachbar bat mich dringend
das Wort: ich liebe auszuloͤſchen, das auf
dem Geſichte des Junker Gotthardts mit ſo
blendenden, goldnen Buchſtaben angeſchrie-
ben waͤre, und ich verſprach es dem Bieder-
mann. Der Vater hatt’ einen Collegen, ei-
nen Kraͤmer, bey der Hand, der den Junker
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[412/0420] aufm Leib’ hat, will gar einen Faͤhndrich, ein Fraͤulein ſchlechtweg einen Grafen u. ſ. w. Das iſt ſchon Preis courant; aber da bleibt denn auch manches Maͤdel ein La- denhuͤter, wenn ſie nicht klein beygiebt. — ich. Sie ſind ein vernuͤnftiger Mann. er. Decourtiren Sie immer etwas von die- ſem Lobe. Ich liebe meine Frau, und da paſſirt denn zuweilen unrichtig Maas, Ge- wicht und Elle — ich. Ihre Tochter ſelbſt — er. Sagen Sie nicht! Der Jaͤger hat ihr das Herz getroffen. ich. Das bedaur’ ich! er. Laͤndlich, ſittlich! Coſti, das heißt: hier auf dem Platz, iſt es ſo was ungewoͤhnli- ches nicht, daß ein Edelmann Hans und eine Buͤrgerliche Gret’ iſt. Der ehrliche Nachbar bat mich dringend das Wort: ich liebe auszuloͤſchen, das auf dem Geſichte des Junker Gotthardts mit ſo blendenden, goldnen Buchſtaben angeſchrie- ben waͤre, und ich verſprach es dem Bieder- mann. Der Vater hatt’ einen Collegen, ei- nen Kraͤmer, bey der Hand, der den Junker Gotthard erſetzen ſollte. Das Maͤdchen wollt’ um aller Welt nicht. Sie hatte, wie es ſich von

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/420>, abgerufen am 21.11.2024.