Brikol. Dies vom Billard geliehene Kunst- wort fiel ihm so auf, daß er als Curländer auch von selbst zu sagen sich berechtiget glaubte -- obgleich ein Curländer mehr, als zween Herren, dient, und Niemand kann zween Herren dienen! --
Das sich die Englischmänner auch in Ab- wesenheit beehren und dem Namen ein ehrer- bietiges Herr vorsetzen, wenn gleich der Herr nicht da ist, und es auch so mit ihren Wei- bern halten, gehört auf das nemliche Con- to! -- In der Monarchie ist man Augendie- ner, fieng ich an. Wenn man mit dem Herrn spricht, bückt man sich dazu, und ist er nicht da, heißt er schlechtweg Peter Paul Pompey. Heucheley ist der Erbfehler der Monarchien. In Curland, wo doch Frey- heit herrschen soll, fuhr ich fort, sehen die Leute ein, wie wenig sie bedeuten. -- Doch warum eine Donatsche Stunde! -- Ich will sie mit dem Worte Königreich schließen, auf welches mein Vater aus dem englischen Vater unser den Accent legte, und zwar nicht, wie man beym ersten Blick glauben soll- te, weil mein Vater ein Königscher war; son- dern weil er den seligen Zeitpunkt wünschte,
das
Brikol. Dies vom Billard geliehene Kunſt- wort fiel ihm ſo auf, daß er als Curlaͤnder auch von ſelbſt zu ſagen ſich berechtiget glaubte — obgleich ein Curlaͤnder mehr, als zween Herren, dient, und Niemand kann zween Herren dienen! —
Das ſich die Engliſchmaͤnner auch in Ab- weſenheit beehren und dem Namen ein ehrer- bietiges Herr vorſetzen, wenn gleich der Herr nicht da iſt, und es auch ſo mit ihren Wei- bern halten, gehoͤrt auf das nemliche Con- to! — In der Monarchie iſt man Augendie- ner, fieng ich an. Wenn man mit dem Herrn ſpricht, buͤckt man ſich dazu, und iſt er nicht da, heißt er ſchlechtweg Peter Paul Pompey. Heucheley iſt der Erbfehler der Monarchien. In Curland, wo doch Frey- heit herrſchen ſoll, fuhr ich fort, ſehen die Leute ein, wie wenig ſie bedeuten. — Doch warum eine Donatſche Stunde! — Ich will ſie mit dem Worte Koͤnigreich ſchließen, auf welches mein Vater aus dem engliſchen Vater unſer den Accent legte, und zwar nicht, wie man beym erſten Blick glauben ſoll- te, weil mein Vater ein Koͤnigſcher war; ſon- dern weil er den ſeligen Zeitpunkt wuͤnſchte,
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Brikol. Dies vom Billard geliehene Kunſt-
wort fiel ihm ſo auf, daß er als Curlaͤnder
auch von ſelbſt zu ſagen ſich berechtiget
glaubte — obgleich ein Curlaͤnder mehr, als
zween Herren, dient, und Niemand kann
zween Herren dienen! —
Das ſich die Engliſchmaͤnner auch in Ab-
weſenheit beehren und dem Namen ein ehrer-
bietiges Herr vorſetzen, wenn gleich der Herr
nicht da iſt, und es auch ſo mit ihren Wei-
bern halten, gehoͤrt auf das nemliche Con-
to! — In der Monarchie iſt man Augendie-
ner, fieng ich an. Wenn man mit dem
Herrn ſpricht, buͤckt man ſich dazu, und iſt
er nicht da, heißt er ſchlechtweg Peter Paul
Pompey. Heucheley iſt der Erbfehler der
Monarchien. In Curland, wo doch Frey-
heit herrſchen ſoll, fuhr ich fort, ſehen die
Leute ein, wie wenig ſie bedeuten. — Doch
warum eine Donatſche Stunde! — Ich
will ſie mit dem Worte Koͤnigreich ſchließen,
auf welches mein Vater aus dem engliſchen
Vater unſer den Accent legte, und zwar
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/451>, abgerufen am 21.11.2024.
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