Der König hat in gewissen Dingen keine Proportion. "Da geb' er doch den beyden Mädchen drey Friedrichsd'or" Es sind viere, Ew. Majestät, die gesungen haben! "So geb er drey hundert," das heißt, geb' er ihnen eine Kammer, oder ein Schloß!
Der König (wahrlich das ist groß) wird so wenig im Krieg als im Frieden bewacht. Man sieht offenbar ein, er sey unbesorgt, er sey ruhig! -- Wenn das ein König seyn kann; so hat ers weit gebracht!
Noch etwas, das dem Engländer das Herz stahl! Alles ist gleich weit vom Thro- ne. Der Bediente des Königs ist ein Be- dienter. --
Warum beschreibt Er nur eine Seite? Und warum muß alles, was an ihn gebracht wird, auf eine Seite Platz haben? --
Er liebt nicht Registraturen und Canze- leyen. Herzog Friedrich der weise, Chur- fürst zu Sachsen, nannte die Canzeley der Fürsten Herz! -- Wie sie doch der König nennen mag? Wir waren alle der Meinung
des
Der Koͤnig hat in gewiſſen Dingen keine Proportion. „Da geb’ er doch den beyden Maͤdchen drey Friedrichsd’or“ Es ſind viere, Ew. Majeſtaͤt, die geſungen haben! „So geb er drey hundert,“ das heißt, geb’ er ihnen eine Kammer, oder ein Schloß!
Der Koͤnig (wahrlich das iſt groß) wird ſo wenig im Krieg als im Frieden bewacht. Man ſieht offenbar ein, er ſey unbeſorgt, er ſey ruhig! — Wenn das ein Koͤnig ſeyn kann; ſo hat ers weit gebracht!
Noch etwas, das dem Englaͤnder das Herz ſtahl! Alles iſt gleich weit vom Thro- ne. Der Bediente des Koͤnigs iſt ein Be- dienter. —
Warum beſchreibt Er nur eine Seite? Und warum muß alles, was an ihn gebracht wird, auf eine Seite Platz haben? —
Er liebt nicht Regiſtraturen und Canze- leyen. Herzog Friedrich der weiſe, Chur- fuͤrſt zu Sachſen, nannte die Canzeley der Fuͤrſten Herz! — Wie ſie doch der Koͤnig nennen mag? Wir waren alle der Meinung
des
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Der Koͤnig hat in gewiſſen Dingen keine
Proportion. „Da geb’ er doch den beyden
Maͤdchen drey Friedrichsd’or“ Es ſind viere,
Ew. Majeſtaͤt, die geſungen haben! „So geb
er drey hundert,“ das heißt, geb’ er ihnen
eine Kammer, oder ein Schloß!
Der Koͤnig (wahrlich das iſt groß) wird
ſo wenig im Krieg als im Frieden bewacht.
Man ſieht offenbar ein, er ſey unbeſorgt, er
ſey ruhig! — Wenn das ein Koͤnig ſeyn
kann; ſo hat ers weit gebracht!
Noch etwas, das dem Englaͤnder das
Herz ſtahl! Alles iſt gleich weit vom Thro-
ne. Der Bediente des Koͤnigs iſt ein Be-
dienter. —
Warum beſchreibt Er nur eine Seite?
Und warum muß alles, was an ihn gebracht
wird, auf eine Seite Platz haben? —
Er liebt nicht Regiſtraturen und Canze-
leyen. Herzog Friedrich der weiſe, Chur-
fuͤrſt zu Sachſen, nannte die Canzeley der
Fuͤrſten Herz! — Wie ſie doch der Koͤnig
nennen mag? Wir waren alle der Meinung
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/456>, abgerufen am 09.11.2024.
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