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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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Mein Vater hatte ihm seiner Hitze hal-
ber im Scherze angerathen, ich, du, er,
wir, ihr, sie,
zu sagen, so wie er sich selbst
vorgenommen hatte panis, piscis, crinis,
ignis, finis, glis,
in dergleichen Fällen zu brau-
chen; allein Herr v. G -- konnte sich nicht
ohne den Teufel behelfen. Es lüftet das
Herz, so wie eine Prise ächter Curländer, die
Nase. Sein Argos hies Satan. So wie
meine Mutter kein i um seinen Punkt betrog,
so sagte Herr v. G -- nie daß dich! So
was, fügt er lächelnd hinzu, heißt den Teu-
fel betrügen! --

Er balbirte sich so, wie mein Vater, mit
kaltem Wasser, oft mit Schnee, um etwas
Seifähnliches zu brauchen. Wer warmes
Wasser an seinen Leib kommen läßt, ist aus
Furcht des Todes ein elender Knecht seines
Lebens. Herr v. G -- war viel zu sehr ein
freyer Curländer, um beym Leben in Dienst
zu treten.

Herr v. G -- hatte sein Lebtage keine ge-
wisse Eßstunde. Wenn gleich er leider! Mit-
tag und Abend hielt; so wollt' er wenigstens
sich doch nicht auf Stunden einschränken las-
sen. Hierinn mindestens wollt' er frey seyn,

wenn

Mein Vater hatte ihm ſeiner Hitze hal-
ber im Scherze angerathen, ich, du, er,
wir, ihr, ſie,
zu ſagen, ſo wie er ſich ſelbſt
vorgenommen hatte panis, piſcis, crinis,
ignis, finis, glis,
in dergleichen Faͤllen zu brau-
chen; allein Herr v. G — konnte ſich nicht
ohne den Teufel behelfen. Es luͤftet das
Herz, ſo wie eine Priſe aͤchter Curlaͤnder, die
Naſe. Sein Argos hies Satan. So wie
meine Mutter kein i um ſeinen Punkt betrog,
ſo ſagte Herr v. G — nie daß dich! So
was, fuͤgt er laͤchelnd hinzu, heißt den Teu-
fel betruͤgen! —

Er balbirte ſich ſo, wie mein Vater, mit
kaltem Waſſer, oft mit Schnee, um etwas
Seifaͤhnliches zu brauchen. Wer warmes
Waſſer an ſeinen Leib kommen laͤßt, iſt aus
Furcht des Todes ein elender Knecht ſeines
Lebens. Herr v. G — war viel zu ſehr ein
freyer Curlaͤnder, um beym Leben in Dienſt
zu treten.

Herr v. G — hatte ſein Lebtage keine ge-
wiſſe Eßſtunde. Wenn gleich er leider! Mit-
tag und Abend hielt; ſo wollt’ er wenigſtens
ſich doch nicht auf Stunden einſchraͤnken laſ-
ſen. Hierinn mindeſtens wollt’ er frey ſeyn,

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[171/0177] Mein Vater hatte ihm ſeiner Hitze hal- ber im Scherze angerathen, ich, du, er, wir, ihr, ſie, zu ſagen, ſo wie er ſich ſelbſt vorgenommen hatte panis, piſcis, crinis, ignis, finis, glis, in dergleichen Faͤllen zu brau- chen; allein Herr v. G — konnte ſich nicht ohne den Teufel behelfen. Es luͤftet das Herz, ſo wie eine Priſe aͤchter Curlaͤnder, die Naſe. Sein Argos hies Satan. So wie meine Mutter kein i um ſeinen Punkt betrog, ſo ſagte Herr v. G — nie daß dich! So was, fuͤgt er laͤchelnd hinzu, heißt den Teu- fel betruͤgen! — Er balbirte ſich ſo, wie mein Vater, mit kaltem Waſſer, oft mit Schnee, um etwas Seifaͤhnliches zu brauchen. Wer warmes Waſſer an ſeinen Leib kommen laͤßt, iſt aus Furcht des Todes ein elender Knecht ſeines Lebens. Herr v. G — war viel zu ſehr ein freyer Curlaͤnder, um beym Leben in Dienſt zu treten. Herr v. G — hatte ſein Lebtage keine ge- wiſſe Eßſtunde. Wenn gleich er leider! Mit- tag und Abend hielt; ſo wollt’ er wenigſtens ſich doch nicht auf Stunden einſchraͤnken laſ- ſen. Hierinn mindeſtens wollt’ er frey ſeyn, wenn

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/177>, abgerufen am 25.11.2024.