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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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schen darstellten, in der Art, daß man in der
andern Welt sich recht ämsig bemühen würde,
(dem Wort: exerciren wich sie glücklich aus)
Gott zu loben! -- Der Engel aber, sagte
mein Vater, der in einer Nacht einhundert
fünf und achtzig tausend Mann schlug? --
"Das war durch eine Feldpredigt" und der
mit dem Schwerte vor dem Paradiese auf-
zog? fiel ich ein. Stecke dein Schwert in
die Scheide; denn wer das Schwert nimmt,
wird durchs Schwert umkommen.

Ohne daß man wußte, ob diese vortref-
liche Worte auf den Cherub, oder mich,
giengen --

Noch nie bin ich über etwas so stimmig
gewesen, als über die Ausführung des Ent-
schusses, Soldat zu werden. Es war göttli-
cher Ruf. Ich hatte nicht nöthig, die güldne
Regel von zwey Loosen in Anwendung zu
bringen und in eines flugs Ja und ins andre
flugs Nein zu schreiben, sie einander gleich
zu machen, eins zu greifen, und zu thun,
was ich gegriffen. Es war alles Ja in mir,
und Amen in mir, und wahrlich! ich em-
pfand, daß ich eine Stimme zum Adler und
Löwen hatte, die meine Mutter nur Baßpa-
storen erlaubte, dagegen sie der gütigen Mey-

nung

ſchen darſtellten, in der Art, daß man in der
andern Welt ſich recht aͤmſig bemuͤhen wuͤrde,
(dem Wort: exerciren wich ſie gluͤcklich aus)
Gott zu loben! — Der Engel aber, ſagte
mein Vater, der in einer Nacht einhundert
fuͤnf und achtzig tauſend Mann ſchlug? —
„Das war durch eine Feldpredigt“ und der
mit dem Schwerte vor dem Paradieſe auf-
zog? fiel ich ein. Stecke dein Schwert in
die Scheide; denn wer das Schwert nimmt,
wird durchs Schwert umkommen.

Ohne daß man wußte, ob dieſe vortref-
liche Worte auf den Cherub, oder mich,
giengen —

Noch nie bin ich uͤber etwas ſo ſtimmig
geweſen, als uͤber die Ausfuͤhrung des Ent-
ſchuſſes, Soldat zu werden. Es war goͤttli-
cher Ruf. Ich hatte nicht noͤthig, die guͤldne
Regel von zwey Looſen in Anwendung zu
bringen und in eines flugs Ja und ins andre
flugs Nein zu ſchreiben, ſie einander gleich
zu machen, eins zu greifen, und zu thun,
was ich gegriffen. Es war alles Ja in mir,
und Amen in mir, und wahrlich! ich em-
pfand, daß ich eine Stimme zum Adler und
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ſtoren erlaubte, dagegen ſie der guͤtigen Mey-

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[312/0318] ſchen darſtellten, in der Art, daß man in der andern Welt ſich recht aͤmſig bemuͤhen wuͤrde, (dem Wort: exerciren wich ſie gluͤcklich aus) Gott zu loben! — Der Engel aber, ſagte mein Vater, der in einer Nacht einhundert fuͤnf und achtzig tauſend Mann ſchlug? — „Das war durch eine Feldpredigt“ und der mit dem Schwerte vor dem Paradieſe auf- zog? fiel ich ein. Stecke dein Schwert in die Scheide; denn wer das Schwert nimmt, wird durchs Schwert umkommen. Ohne daß man wußte, ob dieſe vortref- liche Worte auf den Cherub, oder mich, giengen — Noch nie bin ich uͤber etwas ſo ſtimmig geweſen, als uͤber die Ausfuͤhrung des Ent- ſchuſſes, Soldat zu werden. Es war goͤttli- cher Ruf. Ich hatte nicht noͤthig, die guͤldne Regel von zwey Looſen in Anwendung zu bringen und in eines flugs Ja und ins andre flugs Nein zu ſchreiben, ſie einander gleich zu machen, eins zu greifen, und zu thun, was ich gegriffen. Es war alles Ja in mir, und Amen in mir, und wahrlich! ich em- pfand, daß ich eine Stimme zum Adler und Loͤwen hatte, die meine Mutter nur Baßpa- ſtoren erlaubte, dagegen ſie der guͤtigen Mey- nung

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/318>, abgerufen am 25.11.2024.