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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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schon zu viel intabulirt wäre, wie der Reiche
glaubte --

Das Gebet, Freunde! ist wahrlich eine
gerichtliche Verschreibung auf die unsichtbare
Welt! --

Dein Wille geschehe, sagte Tinchen und
die letzten Worte? --

Dann liegen wir in unserm Grabe
und schlafen unbekümmert den süßen
Schlaf des Todes, und ein Bote des
Herrn geht mit einem: Gesegnet
seyst du dem Herrn vorüber
, bis
wir eingehen zum ewigen himmlischen
Reiche, das bereitet ist denen, die Gott
lieben!
--

Wir schieden sehr still von einander! --
Die versammlete Gemeine näherte sich (al-
les in gewissen Tempos) zu den Knieen des
Herrn v. W --; die Frau v. W -- wünschte
blos eine gute Nacht. Das Fräulein Tin-
chen sahen die Leute so an, als dachten sie,
schön gebetet! -- Niemand rührte sie an!
als wäre sie ein Engel Gottes, den niemand
tasten kann! --

Was meynen der Herr Major, sagte
Herr v. W -- zu mir, das Fort e piano
und pianißimo weiß meine Tochter zu hal-

ten.

ſchon zu viel intabulirt waͤre, wie der Reiche
glaubte —

Das Gebet, Freunde! iſt wahrlich eine
gerichtliche Verſchreibung auf die unſichtbare
Welt! —

Dein Wille geſchehe, ſagte Tinchen und
die letzten Worte? —

Dann liegen wir in unſerm Grabe
und ſchlafen unbekuͤmmert den ſuͤßen
Schlaf des Todes, und ein Bote des
Herrn geht mit einem: Geſegnet
ſeyſt du dem Herrn voruͤber
, bis
wir eingehen zum ewigen himmliſchen
Reiche, das bereitet iſt denen, die Gott
lieben!

Wir ſchieden ſehr ſtill von einander! —
Die verſammlete Gemeine naͤherte ſich (al-
les in gewiſſen Tempos) zu den Knieen des
Herrn v. W —; die Frau v. W — wuͤnſchte
blos eine gute Nacht. Das Fraͤulein Tin-
chen ſahen die Leute ſo an, als dachten ſie,
ſchoͤn gebetet! — Niemand ruͤhrte ſie an!
als waͤre ſie ein Engel Gottes, den niemand
taſten kann! —

Was meynen der Herr Major, ſagte
Herr v. W — zu mir, das Fort e piano
und pianißimo weiß meine Tochter zu hal-

ten.
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[456/0464] ſchon zu viel intabulirt waͤre, wie der Reiche glaubte — Das Gebet, Freunde! iſt wahrlich eine gerichtliche Verſchreibung auf die unſichtbare Welt! — Dein Wille geſchehe, ſagte Tinchen und die letzten Worte? — Dann liegen wir in unſerm Grabe und ſchlafen unbekuͤmmert den ſuͤßen Schlaf des Todes, und ein Bote des Herrn geht mit einem: Geſegnet ſeyſt du dem Herrn voruͤber, bis wir eingehen zum ewigen himmliſchen Reiche, das bereitet iſt denen, die Gott lieben! — Wir ſchieden ſehr ſtill von einander! — Die verſammlete Gemeine naͤherte ſich (al- les in gewiſſen Tempos) zu den Knieen des Herrn v. W —; die Frau v. W — wuͤnſchte blos eine gute Nacht. Das Fraͤulein Tin- chen ſahen die Leute ſo an, als dachten ſie, ſchoͤn gebetet! — Niemand ruͤhrte ſie an! als waͤre ſie ein Engel Gottes, den niemand taſten kann! — Was meynen der Herr Major, ſagte Herr v. W — zu mir, das Fort e piano und pianißimo weiß meine Tochter zu hal- ten.

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/464>, abgerufen am 27.11.2024.