allen, am wenigsten aber zum armen Herrn v. W --, der wohl lieber ein Waldhorn vorn Willen genommen hätte, wenn ihm die Wahl wäre überlassen worden.
Bruder! wie kommst du zu dem Menschen? -- Es sind deren Etliche un- ter meinem Regiment; der ehrlichste Kerl, den du denken kanst! -- Den lieben Gott zu Gevattern zu bitten? Sieh! Bruder! Er hat nicht viel, und will sich doch zeigen! -- Der Herr Gevatter verzehrte einen Wild- braten, zwey Bouteillen Franzwein und eine Ungarisch, gab uns allen die Hand, und zog seine Straße, frölich, wie es schien! Starke, gesunde Kinder! sagt er zu mir. Ich: Eine glückliche Reise! --
Gottlob, daß ich in Liefland wohne! So etwas war mir in Curland noch nicht vorgekommen, obgleich kein Zug unrichtig, nicht einst verstellt ist -- Alles wie es war! Herr v. W -- kannte ihn, wie er sagte, par renommee, bemerkte indessen, daß er derglei- chen Schlag Menschen vorn Tod nicht aus- stehen könnte! Ich auch nicht so ganz, sagte Junker Gotthard. Was muß man aber nicht, um Frieden zu haben? Nur daß ich ihn mitgebracht, hält dir den Herrn v. K --
und
allen, am wenigſten aber zum armen Herrn v. W —, der wohl lieber ein Waldhorn vorn Willen genommen haͤtte, wenn ihm die Wahl waͤre uͤberlaſſen worden.
Bruder! wie kommſt du zu dem Menſchen? — Es ſind deren Etliche un- ter meinem Regiment; der ehrlichſte Kerl, den du denken kanſt! — Den lieben Gott zu Gevattern zu bitten? Sieh! Bruder! Er hat nicht viel, und will ſich doch zeigen! — Der Herr Gevatter verzehrte einen Wild- braten, zwey Bouteillen Franzwein und eine Ungariſch, gab uns allen die Hand, und zog ſeine Straße, froͤlich, wie es ſchien! Starke, geſunde Kinder! ſagt er zu mir. Ich: Eine gluͤckliche Reiſe! —
Gottlob, daß ich in Liefland wohne! So etwas war mir in Curland noch nicht vorgekommen, obgleich kein Zug unrichtig, nicht einſt verſtellt iſt — Alles wie es war! Herr v. W — kannte ihn, wie er ſagte, par renommée, bemerkte indeſſen, daß er derglei- chen Schlag Menſchen vorn Tod nicht aus- ſtehen koͤnnte! Ich auch nicht ſo ganz, ſagte Junker Gotthard. Was muß man aber nicht, um Frieden zu haben? Nur daß ich ihn mitgebracht, haͤlt dir den Herrn v. K —
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allen, am wenigſten aber zum armen Herrn v.
W —, der wohl lieber ein Waldhorn vorn
Willen genommen haͤtte, wenn ihm die Wahl
waͤre uͤberlaſſen worden.
Bruder! wie kommſt du zu dem
Menſchen? — Es ſind deren Etliche un-
ter meinem Regiment; der ehrlichſte Kerl,
den du denken kanſt! — Den lieben Gott
zu Gevattern zu bitten? Sieh! Bruder!
Er hat nicht viel, und will ſich doch zeigen!
— Der Herr Gevatter verzehrte einen Wild-
braten, zwey Bouteillen Franzwein und eine
Ungariſch, gab uns allen die Hand, und
zog ſeine Straße, froͤlich, wie es ſchien!
Starke, geſunde Kinder! ſagt er zu mir. Ich:
Eine gluͤckliche Reiſe! —
Gottlob, daß ich in Liefland wohne!
So etwas war mir in Curland noch nicht
vorgekommen, obgleich kein Zug unrichtig,
nicht einſt verſtellt iſt — Alles wie es war!
Herr v. W — kannte ihn, wie er ſagte, par
renommée, bemerkte indeſſen, daß er derglei-
chen Schlag Menſchen vorn Tod nicht aus-
ſtehen koͤnnte! Ich auch nicht ſo ganz, ſagte
Junker Gotthard. Was muß man aber
nicht, um Frieden zu haben? Nur daß ich
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/535>, abgerufen am 21.11.2024.
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