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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780.

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Fünfter Abschnitt. Von Statüen,
[Spaltenumbruch] Dein Feldbau würzet dir die Kost,
Und schafft dir leichtes Blut.
Du schläfst, wo dir ein Platz gefällt,
Zufriednes Herzens ein.
Dein ist die ganze schöne Welt,
Der ganze Himmel dein!


O! Schöpfer! was ich seh, sind deiner
Allmacht Werke,
Du bist die Seele der Natur!
Der Sterne Lauf und Licht, der Sonne
Glanz und Stärke
Sind deiner Hand Geschöpf und
Spur.


Blumen, holde Frühlingskinder,
Kommet dieses Jahr geschwinder!
Meine Chloe fänget dann
Ganz gewiß zu lieben an.


Wer deine Freuden kennt, einfältige
Natur!
Wünscht keine Schätze, wünscht sich eine
Hütte nur,
Und einen kühlen Quell, und einen klei-
nen Wald,
Worinn das Abendlied der Nachtigall
erschallt.
[Spaltenumbruch]

Die Luft ist blau, das Thal ist grün,
Die kleinen Mayenglocken blühn,
Und Schlüsselblumen drunter;
Der Wiesengrund
Ist schon so bunt,
Und malt sich täglich bunter.
Drum komme, wem der May ge-
fällt,
Und freue sich der schönen Welt,
Und Gottes Vatergüte,
Der diese Pracht
Hervorgebracht,
Den Baum und seine Blüte!


Der Hirte zu dem Höfling.
Du schläfst auf weichen Betten, ich schlaf
auf weichem Klee;
Du siehest dich im Spiegel, ich mich in
stiller See;
Du trittst auf Fußtapeten, ich tret auf
sanftes Gras;
Dich tränken theure Weine, mich tränkt
ein wohlfeil Naß;
Du wohnst in bangen Mauern, ich wohn
auf freyer Flur;
Dir malt die Kunst den Frühling, mir
malt ihn die Natur;
Du
Fuͤnfter Abſchnitt. Von Statuͤen,
[Spaltenumbruch] Dein Feldbau wuͤrzet dir die Koſt,
Und ſchafft dir leichtes Blut.
Du ſchlaͤfſt, wo dir ein Platz gefaͤllt,
Zufriednes Herzens ein.
Dein iſt die ganze ſchoͤne Welt,
Der ganze Himmel dein!


O! Schoͤpfer! was ich ſeh, ſind deiner
Allmacht Werke,
Du biſt die Seele der Natur!
Der Sterne Lauf und Licht, der Sonne
Glanz und Staͤrke
Sind deiner Hand Geſchoͤpf und
Spur.


Blumen, holde Fruͤhlingskinder,
Kommet dieſes Jahr geſchwinder!
Meine Chloe faͤnget dann
Ganz gewiß zu lieben an.


Wer deine Freuden kennt, einfaͤltige
Natur!
Wuͤnſcht keine Schaͤtze, wuͤnſcht ſich eine
Huͤtte nur,
Und einen kuͤhlen Quell, und einen klei-
nen Wald,
Worinn das Abendlied der Nachtigall
erſchallt.
[Spaltenumbruch]

Die Luft iſt blau, das Thal iſt gruͤn,
Die kleinen Mayenglocken bluͤhn,
Und Schluͤſſelblumen drunter;
Der Wieſengrund
Iſt ſchon ſo bunt,
Und malt ſich taͤglich bunter.
Drum komme, wem der May ge-
faͤllt,
Und freue ſich der ſchoͤnen Welt,
Und Gottes Vaterguͤte,
Der dieſe Pracht
Hervorgebracht,
Den Baum und ſeine Bluͤte!


Der Hirte zu dem Hoͤfling.
Du ſchlaͤfſt auf weichen Betten, ich ſchlaf
auf weichem Klee;
Du ſieheſt dich im Spiegel, ich mich in
ſtiller See;
Du trittſt auf Fußtapeten, ich tret auf
ſanftes Gras;
Dich traͤnken theure Weine, mich traͤnkt
ein wohlfeil Naß;
Du wohnſt in bangen Mauern, ich wohn
auf freyer Flur;
Dir malt die Kunſt den Fruͤhling, mir
malt ihn die Natur;
Du
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[168/0178] Fuͤnfter Abſchnitt. Von Statuͤen, Dein Feldbau wuͤrzet dir die Koſt, Und ſchafft dir leichtes Blut. Du ſchlaͤfſt, wo dir ein Platz gefaͤllt, Zufriednes Herzens ein. Dein iſt die ganze ſchoͤne Welt, Der ganze Himmel dein! O! Schoͤpfer! was ich ſeh, ſind deiner Allmacht Werke, Du biſt die Seele der Natur! Der Sterne Lauf und Licht, der Sonne Glanz und Staͤrke Sind deiner Hand Geſchoͤpf und Spur. Blumen, holde Fruͤhlingskinder, Kommet dieſes Jahr geſchwinder! Meine Chloe faͤnget dann Ganz gewiß zu lieben an. Wer deine Freuden kennt, einfaͤltige Natur! Wuͤnſcht keine Schaͤtze, wuͤnſcht ſich eine Huͤtte nur, Und einen kuͤhlen Quell, und einen klei- nen Wald, Worinn das Abendlied der Nachtigall erſchallt. Die Luft iſt blau, das Thal iſt gruͤn, Die kleinen Mayenglocken bluͤhn, Und Schluͤſſelblumen drunter; Der Wieſengrund Iſt ſchon ſo bunt, Und malt ſich taͤglich bunter. Drum komme, wem der May ge- faͤllt, Und freue ſich der ſchoͤnen Welt, Und Gottes Vaterguͤte, Der dieſe Pracht Hervorgebracht, Den Baum und ſeine Bluͤte! Der Hirte zu dem Hoͤfling. Du ſchlaͤfſt auf weichen Betten, ich ſchlaf auf weichem Klee; Du ſieheſt dich im Spiegel, ich mich in ſtiller See; Du trittſt auf Fußtapeten, ich tret auf ſanftes Gras; Dich traͤnken theure Weine, mich traͤnkt ein wohlfeil Naß; Du wohnſt in bangen Mauern, ich wohn auf freyer Flur; Dir malt die Kunſt den Fruͤhling, mir malt ihn die Natur; Du

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst3_1780/178>, abgerufen am 21.11.2024.