Hobrecht, James: Entwickelung der Verkehrs-Verhältnisse in Berlin. Berlin, 1893nommenen Verpflichtungen nicht nachkam, ja nicht nach- Die Eröffnung des Tegeler Werkes, zunächst zur Hälfte, Die Gesamtanlage der Tegeler Wasserwerke, wie sie in Indessen vor und während des Baues war man sich schon Die hierfür erforderlichen Aufwendungen beziffern sich nommenen Verpflichtungen nicht nachkam, ja nicht nach- Die Eröffnung des Tegeler Werkes, zunächst zur Hälfte, Die Gesamtanlage der Tegeler Wasserwerke, wie sie in Indessen vor und während des Baues war man sich schon Die hierfür erforderlichen Aufwendungen beziffern sich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0029" n="23"/> nommenen <choice><sic>Verpflichtungeu</sic><corr>Verpflichtungen</corr></choice> nicht nachkam, ja nicht nach-<lb/> kommen konnte, so entschloſs sich die Stadtgemeinde im<lb/> Jahre 1873, das ganze Werk mit sämtlichem Zubehör und<lb/> Leitungen für den Preis von 8 375 000 Mark zu erwerben<lb/> und in eigene Verwaltung zu übernehmen. Im Jahre 1874<lb/> wurden die Mittel zur Anlegung einer groſsartigen Schöpf-<lb/> und Brunnenanlage an dem Wasserbecken des Tegeler Sees,<lb/> deren Gesamtkosten auf 19 934 000 Mark veranschlagt waren,<lb/> zunächst in Höhe von 12 600 000 Mark bewilligt. Die Gröſse<lb/> des neuen Werkes war auf die Zunahme der Einwohnerschaft<lb/> bis zu 1 Million berechnet und das zu beschaffende Wasser-<lb/> quantum auf 1000 Secunden/Liter festgesetzt.</p><lb/> <p>Die Eröffnung des Tegeler Werkes, zunächst zur Hälfte,<lb/> erfolgte anno 1877.</p><lb/> <p>Die Gesamtanlage der Tegeler Wasserwerke, wie sie in<lb/> dem Entwurfe von 1874 den städtischen Behörden unterbreitet<lb/> worden war, wurde in den Jahren 1886 bis 1888 zum Ab-<lb/> schluſs gebracht; es war dadureh die Möglichkeit gegeben,<lb/> die Stadt Berlin in einem Zeitraum von 24 Stunden mit<lb/> 86 400 cbm durch Sandfilter gereinigten Wassers zu versehen.</p><lb/> <p>Indessen vor und während des Baues war man sich schon<lb/> darüber klar, daſs die in Ausführung begriffenen Werke nicht<lb/> genügten, den Wasserbedarf der Stadt über das Jahr 1888<lb/> hinaus zu decken. Eingehende Erhebungen lieſsen den süd-<lb/> östlich von Berlin belegenen Müggelsee als die geeignetste<lb/> Schöpfquelle erkennen. Das im Frühjahr 1888 durch die<lb/> städtischen Behörden für eine Wasserwerksanlage am Müggel-<lb/> see genehmigte Project sieht eine Entnahme von in maximo<lb/> 2 cbm in der Secunde aus dem Müggelsee vor, sodaſs voll-<lb/> ständig ausgeführt die neuen Werke in 24 Stunden 172 800 cbm<lb/> filtrirten Wassers, und die Anlagen in Tegel und am Müggel-<lb/> see zusammen 259 000 cbm Wasser pro 24 Stunden nach<lb/> Berlin zu liefern imstande sein würden, und somit nach den<lb/> bisherigen Erfahrungen der Bedarf von 2½ Millionen Ein-<lb/> wohnern gedeckt werden könnte.</p><lb/> <p>Die hierfür erforderlichen Aufwendungen beziffern sich<lb/> überschläglich auf 20 Millionen Mark, sodaſs nach Fertig-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [23/0029]
nommenen Verpflichtungen nicht nachkam, ja nicht nach-
kommen konnte, so entschloſs sich die Stadtgemeinde im
Jahre 1873, das ganze Werk mit sämtlichem Zubehör und
Leitungen für den Preis von 8 375 000 Mark zu erwerben
und in eigene Verwaltung zu übernehmen. Im Jahre 1874
wurden die Mittel zur Anlegung einer groſsartigen Schöpf-
und Brunnenanlage an dem Wasserbecken des Tegeler Sees,
deren Gesamtkosten auf 19 934 000 Mark veranschlagt waren,
zunächst in Höhe von 12 600 000 Mark bewilligt. Die Gröſse
des neuen Werkes war auf die Zunahme der Einwohnerschaft
bis zu 1 Million berechnet und das zu beschaffende Wasser-
quantum auf 1000 Secunden/Liter festgesetzt.
Die Eröffnung des Tegeler Werkes, zunächst zur Hälfte,
erfolgte anno 1877.
Die Gesamtanlage der Tegeler Wasserwerke, wie sie in
dem Entwurfe von 1874 den städtischen Behörden unterbreitet
worden war, wurde in den Jahren 1886 bis 1888 zum Ab-
schluſs gebracht; es war dadureh die Möglichkeit gegeben,
die Stadt Berlin in einem Zeitraum von 24 Stunden mit
86 400 cbm durch Sandfilter gereinigten Wassers zu versehen.
Indessen vor und während des Baues war man sich schon
darüber klar, daſs die in Ausführung begriffenen Werke nicht
genügten, den Wasserbedarf der Stadt über das Jahr 1888
hinaus zu decken. Eingehende Erhebungen lieſsen den süd-
östlich von Berlin belegenen Müggelsee als die geeignetste
Schöpfquelle erkennen. Das im Frühjahr 1888 durch die
städtischen Behörden für eine Wasserwerksanlage am Müggel-
see genehmigte Project sieht eine Entnahme von in maximo
2 cbm in der Secunde aus dem Müggelsee vor, sodaſs voll-
ständig ausgeführt die neuen Werke in 24 Stunden 172 800 cbm
filtrirten Wassers, und die Anlagen in Tegel und am Müggel-
see zusammen 259 000 cbm Wasser pro 24 Stunden nach
Berlin zu liefern imstande sein würden, und somit nach den
bisherigen Erfahrungen der Bedarf von 2½ Millionen Ein-
wohnern gedeckt werden könnte.
Die hierfür erforderlichen Aufwendungen beziffern sich
überschläglich auf 20 Millionen Mark, sodaſs nach Fertig-
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