Hoff, Jacobus H. van 't: Die Lagerung der Atome im Raume. Übers. v. F. Herrmann. Braunschweig, 1877.Optische Activität von Kohlenstoffverbindungen. das Natriumbromat und das Uranylnatriumacetat. Die beidenletztgenannten Substanzen zeigen in ihren Krystallen nur die durch die geneigtflächige Hemiedrie bedingten Formen. Die Krystalle erscheinen demnach nicht als enantiomorphe; gleich- wohl kann man rechts und links drehende Individuen unter- scheiden, die sich aber in ihrer äusseren Erscheinungsweise gleichen. Noch in demselben Jahre wies Naumann nach, dass die Seitdem ist die Zahl der mit optischem Drehungsvermögen Dass die Circularpolarisation durchaus nur abhängig ist Die berühmte Erklärung der Circularpolarisation durch van't Hoff, Lagerung der Atome im Raume. 3
Optische Activität von Kohlenstoffverbindungen. das Natriumbromat und das Uranylnatriumacetat. Die beidenletztgenannten Substanzen zeigen in ihren Krystallen nur die durch die geneigtflächige Hemiëdrie bedingten Formen. Die Krystalle erscheinen demnach nicht als enantiomorphe; gleich- wohl kann man rechts und links drehende Individuen unter- scheiden, die sich aber in ihrer äusseren Erscheinungsweise gleichen. Noch in demselben Jahre wies Naumann nach, dass die Seitdem ist die Zahl der mit optischem Drehungsvermögen Dass die Circularpolarisation durchaus nur abhängig ist Die berühmte Erklärung der Circularpolarisation durch van’t Hoff, Lagerung der Atome im Raume. 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0053" n="33"/><fw place="top" type="header">Optische Activität von Kohlenstoffverbindungen.</fw><lb/> das Natriumbromat und das Uranylnatriumacetat. Die beiden<lb/> letztgenannten Substanzen zeigen in ihren Krystallen nur die<lb/> durch die geneigtflächige Hemiëdrie bedingten Formen. Die<lb/> Krystalle erscheinen demnach nicht als enantiomorphe; gleich-<lb/> wohl kann man rechts und links drehende Individuen unter-<lb/> scheiden, die sich aber in ihrer äusseren Erscheinungsweise<lb/> gleichen.</p><lb/> <p>Noch in demselben Jahre wies <hi rendition="#g">Naumann</hi> nach, dass die<lb/> Krystallreihe des Natriumchlorates nicht als eine hemiëdrische,<lb/> sondern als eine tetartoëdrische zu betrachten sei, wonach das<lb/> Zusammenvorkommen des Tetraëders und Pentagondodekaëders<lb/> gesetzmässig erscheint.</p><lb/> <p>Seitdem ist die Zahl der mit optischem Drehungsvermögen<lb/> begabten festen Körper beträchtlich vermehrt worden. Nicht<lb/> alle hierher gehörigen Krystalle erscheinen jedoch enantio-<lb/> morph. Da aber sämmtliche bisher bekannte Substanzen, deren<lb/> Krystalle einer enantiomorphen Hemiëdrie oder Tetartoëdrie<lb/> angehören und entweder regulär oder optisch einaxig sind, die<lb/> Erscheinung der Circularpolarisation zeigen, so sind wir nach<lb/><hi rendition="#g">Groth</hi> berechtigt, die Eigenschaft in ursächlichen Zusammen-<lb/> hang mit der erwähnten Ausbildungsweise zu bringen und solche<lb/> Krystallreihen, welche Circularpolarisation zeigen, ohne der Be-<lb/> dingung des Enantiomorphismus zu genügen, dennoch den Ge-<lb/> setzmässigkeiten enantiomorpher Hemiëdrie oder Tetartoëdrie<lb/> zu unterstellen, indem die den Enantiomorphismus bedingenden<lb/> Flächen in der betreffenden Krystallreihe als nicht beobachtet<lb/> erwähnt werden, so dass nicht nur die Möglichkeit, sondern so-<lb/> gar die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens solcher Flächen<lb/> aufrecht erhalten bleibt.</p><lb/> <p>Dass die Circularpolarisation durchaus nur abhängig ist<lb/> von der Krystallform und nicht von der chemischen Qualität<lb/> des optisch activen Körpers ist erwiesen durch die Beobach-<lb/> tung, dass derartige feste Körper, sobald sie in Lösung befind-<lb/> lich sind, keine Einwirkung auf das polarisirte Licht zeigen.</p><lb/> <p>Die berühmte Erklärung der Circularpolarisation durch<lb/><hi rendition="#g">Fresnel</hi> ist mehr eine Erklärung der Modalität als der Cau-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">van’t Hoff</hi>, Lagerung der Atome im Raume. 3</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0053]
Optische Activität von Kohlenstoffverbindungen.
das Natriumbromat und das Uranylnatriumacetat. Die beiden
letztgenannten Substanzen zeigen in ihren Krystallen nur die
durch die geneigtflächige Hemiëdrie bedingten Formen. Die
Krystalle erscheinen demnach nicht als enantiomorphe; gleich-
wohl kann man rechts und links drehende Individuen unter-
scheiden, die sich aber in ihrer äusseren Erscheinungsweise
gleichen.
Noch in demselben Jahre wies Naumann nach, dass die
Krystallreihe des Natriumchlorates nicht als eine hemiëdrische,
sondern als eine tetartoëdrische zu betrachten sei, wonach das
Zusammenvorkommen des Tetraëders und Pentagondodekaëders
gesetzmässig erscheint.
Seitdem ist die Zahl der mit optischem Drehungsvermögen
begabten festen Körper beträchtlich vermehrt worden. Nicht
alle hierher gehörigen Krystalle erscheinen jedoch enantio-
morph. Da aber sämmtliche bisher bekannte Substanzen, deren
Krystalle einer enantiomorphen Hemiëdrie oder Tetartoëdrie
angehören und entweder regulär oder optisch einaxig sind, die
Erscheinung der Circularpolarisation zeigen, so sind wir nach
Groth berechtigt, die Eigenschaft in ursächlichen Zusammen-
hang mit der erwähnten Ausbildungsweise zu bringen und solche
Krystallreihen, welche Circularpolarisation zeigen, ohne der Be-
dingung des Enantiomorphismus zu genügen, dennoch den Ge-
setzmässigkeiten enantiomorpher Hemiëdrie oder Tetartoëdrie
zu unterstellen, indem die den Enantiomorphismus bedingenden
Flächen in der betreffenden Krystallreihe als nicht beobachtet
erwähnt werden, so dass nicht nur die Möglichkeit, sondern so-
gar die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens solcher Flächen
aufrecht erhalten bleibt.
Dass die Circularpolarisation durchaus nur abhängig ist
von der Krystallform und nicht von der chemischen Qualität
des optisch activen Körpers ist erwiesen durch die Beobach-
tung, dass derartige feste Körper, sobald sie in Lösung befind-
lich sind, keine Einwirkung auf das polarisirte Licht zeigen.
Die berühmte Erklärung der Circularpolarisation durch
Fresnel ist mehr eine Erklärung der Modalität als der Cau-
van’t Hoff, Lagerung der Atome im Raume. 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |