gen um mich her mir zur Lust bewegen soll¬ ten. Der Baron und Reinhold wetteiferten mit einander, mir das leben im Schlosse recht angenehm zu machen; nicht die leiseste Ahnung von meinem Verhältniß mit Euphe¬ mien stieg in ihnen auf, vielmehr äußerte der Baron oft, wie in unwillkührlicher Herzens¬ ergießung, daß erst durch mich, ihm Eu¬ phemie ganz wiedergegeben sey, und dies schien mir die Richtigkeit der Vermuthung Reinholds, daß irgend ein Zufall dem Ba¬ ron wohl die Spur von Euphemiens verbo¬ tenen Wegen entdeckt haben könne, klar an¬ zudeuten. Den Hermogen sah ich selten, er vermied mich mit sichtlicher Angst und Be¬ klemmung, welches der Baron und Reinhold der Scheu vor meinem heiligen frommen We¬ sen, und vor meiner geistigen Kraft, die das zerrüttete Gemüth durchschaute, zuschrieben. Auch Aurelie schien sich absichtlich meinem Blick zu entziehen, sie wich mir aus, und wenn ich mit ihr sprach, war auch sie ängst¬
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gen um mich her mir zur Luſt bewegen ſoll¬ ten. Der Baron und Reinhold wetteiferten mit einander, mir das leben im Schloſſe recht angenehm zu machen; nicht die leiſeſte Ahnung von meinem Verhaͤltniß mit Euphe¬ mien ſtieg in ihnen auf, vielmehr aͤußerte der Baron oft, wie in unwillkuͤhrlicher Herzens¬ ergießung, daß erſt durch mich, ihm Eu¬ phemie ganz wiedergegeben ſey, und dies ſchien mir die Richtigkeit der Vermuthung Reinholds, daß irgend ein Zufall dem Ba¬ ron wohl die Spur von Euphemiens verbo¬ tenen Wegen entdeckt haben koͤnne, klar an¬ zudeuten. Den Hermogen ſah ich ſelten, er vermied mich mit ſichtlicher Angſt und Be¬ klemmung, welches der Baron und Reinhold der Scheu vor meinem heiligen frommen We¬ ſen, und vor meiner geiſtigen Kraft, die das zerruͤttete Gemuͤth durchſchaute, zuſchrieben. Auch Aurelie ſchien ſich abſichtlich meinem Blick zu entziehen, ſie wich mir aus, und wenn ich mit ihr ſprach, war auch ſie aͤngſt¬
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gen um mich her mir zur Luſt bewegen ſoll¬
ten. Der Baron und Reinhold wetteiferten
mit einander, mir das leben im Schloſſe
recht angenehm zu machen; nicht die leiſeſte
Ahnung von meinem Verhaͤltniß mit Euphe¬
mien ſtieg in ihnen auf, vielmehr aͤußerte der
Baron oft, wie in unwillkuͤhrlicher Herzens¬
ergießung, daß erſt durch mich, ihm Eu¬
phemie ganz wiedergegeben ſey, und dies
ſchien mir die Richtigkeit der Vermuthung
Reinholds, daß irgend ein Zufall dem Ba¬
ron wohl die Spur von Euphemiens verbo¬
tenen Wegen entdeckt haben koͤnne, klar an¬
zudeuten. Den Hermogen ſah ich ſelten, er
vermied mich mit ſichtlicher Angſt und Be¬
klemmung, welches der Baron und Reinhold
der Scheu vor meinem heiligen frommen We¬
ſen, und vor meiner geiſtigen Kraft, die das
zerruͤttete Gemuͤth durchſchaute, zuſchrieben.
Auch Aurelie ſchien ſich abſichtlich meinem
Blick zu entziehen, ſie wich mir aus, und
wenn ich mit ihr ſprach, war auch ſie aͤngſt¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/177>, abgerufen am 23.11.2024.
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