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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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nie gekannten Entzücken irrdischer Begierde.
-- Selbst darinn, daß sie von mir verfaßte
Gebete nachsprechen sollte, glaubte ich Vor¬
theile für meine verrätherische Absichten zu
finden. -- Es war dem so! -- Denn neben
mir knieend, mit zum Himmel gewandtem
Blick meine Gebete nachsprechend, färbten
höher sich ihre Wangen, und ihr Busen wall¬
te auf und nieder. -- Da nahm ich wie im
Eifer des Gebets ihre Hände, und drückte sie
an meine Brust, ich war ihr so nahe, daß
ich die Wärme ihres Körpers fühlte, ihre
losgelösten Locken hingen über meine Schul¬
ter; ich war außer mir vor rasender Begier¬
de, ich umschlang sie mit wildem Verlangen,
schon brannten meine Küße auf ihrem Mun¬
de, auf ihrem Busen, da wand sie sich mit
einem durchdringenden Schrei aus meinen
Armen; ich hatte nicht Kraft sie zu halten,
es war als strahle ein Blitz herab, mich zer¬
schmetternd! -- Sie entfloh rasch in das Ne¬
benzimmer! die Thüre öffnete sich, und Her¬

nie gekannten Entzuͤcken irrdiſcher Begierde.
— Selbſt darinn, daß ſie von mir verfaßte
Gebete nachſprechen ſollte, glaubte ich Vor¬
theile fuͤr meine verraͤtheriſche Abſichten zu
finden. — Es war dem ſo! — Denn neben
mir knieend, mit zum Himmel gewandtem
Blick meine Gebete nachſprechend, faͤrbten
hoͤher ſich ihre Wangen, und ihr Buſen wall¬
te auf und nieder. — Da nahm ich wie im
Eifer des Gebets ihre Haͤnde, und druͤckte ſie
an meine Bruſt, ich war ihr ſo nahe, daß
ich die Waͤrme ihres Koͤrpers fuͤhlte, ihre
losgeloͤſten Locken hingen uͤber meine Schul¬
ter; ich war außer mir vor raſender Begier¬
de, ich umſchlang ſie mit wildem Verlangen,
ſchon brannten meine Kuͤße auf ihrem Mun¬
de, auf ihrem Buſen, da wand ſie ſich mit
einem durchdringenden Schrei aus meinen
Armen; ich hatte nicht Kraft ſie zu halten,
es war als ſtrahle ein Blitz herab, mich zer¬
ſchmetternd! — Sie entfloh raſch in das Ne¬
benzimmer! die Thuͤre oͤffnete ſich, und Her¬

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[166/0182] nie gekannten Entzuͤcken irrdiſcher Begierde. — Selbſt darinn, daß ſie von mir verfaßte Gebete nachſprechen ſollte, glaubte ich Vor¬ theile fuͤr meine verraͤtheriſche Abſichten zu finden. — Es war dem ſo! — Denn neben mir knieend, mit zum Himmel gewandtem Blick meine Gebete nachſprechend, faͤrbten hoͤher ſich ihre Wangen, und ihr Buſen wall¬ te auf und nieder. — Da nahm ich wie im Eifer des Gebets ihre Haͤnde, und druͤckte ſie an meine Bruſt, ich war ihr ſo nahe, daß ich die Waͤrme ihres Koͤrpers fuͤhlte, ihre losgeloͤſten Locken hingen uͤber meine Schul¬ ter; ich war außer mir vor raſender Begier¬ de, ich umſchlang ſie mit wildem Verlangen, ſchon brannten meine Kuͤße auf ihrem Mun¬ de, auf ihrem Buſen, da wand ſie ſich mit einem durchdringenden Schrei aus meinen Armen; ich hatte nicht Kraft ſie zu halten, es war als ſtrahle ein Blitz herab, mich zer¬ ſchmetternd! — Sie entfloh raſch in das Ne¬ benzimmer! die Thuͤre oͤffnete ſich, und Her¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/182>, abgerufen am 23.11.2024.