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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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Die Dämmerung war eingebrochen, und wir
standen vor dem Gebüsch, in dem die Hüh¬
ner liegen sollten; der Förster stellte mich auf
meinen Platz, schärfte mir ein, weder zu
sprechen, noch sonst mich viel zu regen, und
mit gespanntem Hahn recht sorglich zu lau¬
schen. Die Jäger schlichen leise auf ihre
Plätze, und ich stand einsam in der Dunkel¬
heit, die immer mehr zunahm. -- Da traten
Gestalten aus meinem Leben hervor im dü¬
stern Walde. Ich sah meine Mutter, die
Aebtissin, sie schauten mich an mit strafen¬
den Blicken. -- Euphemie rauschte auf mich
zu mit todtenbleichem Gesicht, und starrte
mich an mit ihren schwarzen glühenden Au¬
gen, sie erhob ihre blutigen Hände, mir dro¬
hend, ach es waren Blutstropfen Hermogens
Todeswunde entquollen, ich schrie auf! -- Da
schwirrte es über mir in starkem Flügelschlag,
ich schoß blindlings in die Luft, und zwei
Hühner stürzten getroffen herab. "Bravo!"

Die Daͤmmerung war eingebrochen, und wir
ſtanden vor dem Gebuͤſch, in dem die Huͤh¬
ner liegen ſollten; der Foͤrſter ſtellte mich auf
meinen Platz, ſchaͤrfte mir ein, weder zu
ſprechen, noch ſonſt mich viel zu regen, und
mit geſpanntem Hahn recht ſorglich zu lau¬
ſchen. Die Jaͤger ſchlichen leiſe auf ihre
Plaͤtze, und ich ſtand einſam in der Dunkel¬
heit, die immer mehr zunahm. — Da traten
Geſtalten aus meinem Leben hervor im duͤ¬
ſtern Walde. Ich ſah meine Mutter, die
Aebtiſſin, ſie ſchauten mich an mit ſtrafen¬
den Blicken. — Euphemie rauſchte auf mich
zu mit todtenbleichem Geſicht, und ſtarrte
mich an mit ihren ſchwarzen gluͤhenden Au¬
gen, ſie erhob ihre blutigen Haͤnde, mir dro¬
hend, ach es waren Blutstropfen Hermogens
Todeswunde entquollen, ich ſchrie auf! — Da
ſchwirrte es uͤber mir in ſtarkem Fluͤgelſchlag,
ich ſchoß blindlings in die Luft, und zwei
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[285/0301] Die Daͤmmerung war eingebrochen, und wir ſtanden vor dem Gebuͤſch, in dem die Huͤh¬ ner liegen ſollten; der Foͤrſter ſtellte mich auf meinen Platz, ſchaͤrfte mir ein, weder zu ſprechen, noch ſonſt mich viel zu regen, und mit geſpanntem Hahn recht ſorglich zu lau¬ ſchen. Die Jaͤger ſchlichen leiſe auf ihre Plaͤtze, und ich ſtand einſam in der Dunkel¬ heit, die immer mehr zunahm. — Da traten Geſtalten aus meinem Leben hervor im duͤ¬ ſtern Walde. Ich ſah meine Mutter, die Aebtiſſin, ſie ſchauten mich an mit ſtrafen¬ den Blicken. — Euphemie rauſchte auf mich zu mit todtenbleichem Geſicht, und ſtarrte mich an mit ihren ſchwarzen gluͤhenden Au¬ gen, ſie erhob ihre blutigen Haͤnde, mir dro¬ hend, ach es waren Blutstropfen Hermogens Todeswunde entquollen, ich ſchrie auf! — Da ſchwirrte es uͤber mir in ſtarkem Fluͤgelſchlag, ich ſchoß blindlings in die Luft, und zwei Huͤhner ſtuͤrzten getroffen herab. „Bravo!“

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/301>, abgerufen am 27.11.2024.