brauche gerade solch einen Capuzinerrock und bezahlte mir meinen Fund reichlich. Nun ließ ich von unserm Herrn Pfarrer eine tüchtige Messe lesen und setzte, da im Teu¬ felsgrunde kein Kreuz anzubringen, hier eins hin zum Zeichen des schmälichen Todes des Herrn Capuziners. Aber der seelige Herr muß etwas viel über die Schnur gehauen haben, denn er soll hier noch zuweilen her¬ umspucken und so hat des Herrn Pfarrers Messe nicht viel geholfen. Darum bitte ich Euch, ehrwürdiger Herr, seyd Ihr gesund heimgekehrt von Eurer Reise, so haltet ein Amt für das Heil der Seele Eures Ordens¬ bruders Medardus. Versprecht mir das!" -- "Ihr seid im Irrthum, mein guter Freund! sprach ich, der Capuziner Medardus, der vor mehrern Jahren auf der Reise nach Italien durch Euer Dorf zog, ist nicht ermordet Noch bedarf es keiner Seelenmesse für ihn, er lebt und kann noch arbeiten für sein ewiges Heil! -- Ich bin selbst Medardus!" --
brauche gerade ſolch einen Capuzinerrock und bezahlte mir meinen Fund reichlich. Nun ließ ich von unſerm Herrn Pfarrer eine tuͤchtige Meſſe leſen und ſetzte, da im Teu¬ felsgrunde kein Kreuz anzubringen, hier eins hin zum Zeichen des ſchmaͤlichen Todes des Herrn Capuziners. Aber der ſeelige Herr muß etwas viel uͤber die Schnur gehauen haben, denn er ſoll hier noch zuweilen her¬ umſpucken und ſo hat des Herrn Pfarrers Meſſe nicht viel geholfen. Darum bitte ich Euch, ehrwuͤrdiger Herr, ſeyd Ihr geſund heimgekehrt von Eurer Reiſe, ſo haltet ein Amt fuͤr das Heil der Seele Eures Ordens¬ bruders Medardus. Verſprecht mir das!“ — „Ihr ſeid im Irrthum, mein guter Freund! ſprach ich, der Capuziner Medardus, der vor mehrern Jahren auf der Reiſe nach Italien durch Euer Dorf zog, iſt nicht ermordet Noch bedarf es keiner Seelenmeſſe fuͤr ihn, er lebt und kann noch arbeiten fuͤr ſein ewiges Heil! — Ich bin ſelbſt Medardus!“ —
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bezahlte mir meinen Fund reichlich. Nun
ließ ich von unſerm Herrn Pfarrer eine
tuͤchtige Meſſe leſen und ſetzte, da im Teu¬
felsgrunde kein Kreuz anzubringen, hier eins
hin zum Zeichen des ſchmaͤlichen Todes des
Herrn Capuziners. Aber der ſeelige Herr
muß etwas viel uͤber die Schnur gehauen
haben, denn er ſoll hier noch zuweilen her¬
umſpucken und ſo hat des Herrn Pfarrers
Meſſe nicht viel geholfen. Darum bitte ich
Euch, ehrwuͤrdiger Herr, ſeyd Ihr geſund
heimgekehrt von Eurer Reiſe, ſo haltet ein
Amt fuͤr das Heil der Seele Eures Ordens¬
bruders Medardus. Verſprecht mir das!“ —
„Ihr ſeid im Irrthum, mein guter Freund!
ſprach ich, der Capuziner Medardus, der vor
mehrern Jahren auf der Reiſe nach Italien
durch Euer Dorf zog, iſt nicht ermordet Noch
bedarf es keiner Seelenmeſſe fuͤr ihn, er lebt
und kann noch arbeiten fuͤr ſein ewiges
Heil! — Ich bin ſelbſt Medardus!“ —
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/311>, abgerufen am 24.11.2024.
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