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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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jede Abnormität des menschlichen Organis¬
mus tief eindringenden, genialen Aerzte, ge¬
lingen werde. Des Fremden Genesen mußte
das geheimnißvolle Spiel der unbekannten
Mächte wenigstens zum Theil enthüllen. --
Es kam nicht dazu. In der dritten Nacht
weckte mich die Glocke, die, wie Du weißt,
augezogen wird, sobald jemand im Kranken¬
zimmer meines Beistandes bedarf. Ich trat
hinein, man sagte mir, der Fremde habe eif¬
rig nach mir verlangt und es scheine, als habe
ihn der Wahnsinn gänzlich verlassen, wahr¬
scheinlich wolle er beichten; denn er sey so
schwach, daß er die Nacht wohl nicht über¬
leben werde. Verzeiht, fing der Fremde an:
als ich ihm mit frommen Worten zugespro¬
chen, verzeiht, ehrwürdiger Herr, daß ich
Euch täuschen zu wollen mich vermaß. Ich
bin nicht der Mönch Medardus, der Euerm
Kloster entfloh. Den Grafen Viktorin seht
ihr vor Euch ... Fürst sollte er heißen, denn
aus fürstlichem Hause ist er entsprossen, und

jede Abnormitaͤt des menſchlichen Organis¬
mus tief eindringenden, genialen Aerzte, ge¬
lingen werde. Des Fremden Geneſen mußte
das geheimnißvolle Spiel der unbekannten
Maͤchte wenigſtens zum Theil enthuͤllen. —
Es kam nicht dazu. In der dritten Nacht
weckte mich die Glocke, die, wie Du weißt,
augezogen wird, ſobald jemand im Kranken¬
zimmer meines Beiſtandes bedarf. Ich trat
hinein, man ſagte mir, der Fremde habe eif¬
rig nach mir verlangt und es ſcheine, als habe
ihn der Wahnſinn gaͤnzlich verlaſſen, wahr¬
ſcheinlich wolle er beichten; denn er ſey ſo
ſchwach, daß er die Nacht wohl nicht uͤber¬
leben werde. Verzeiht, fing der Fremde an:
als ich ihm mit frommen Worten zugeſpro¬
chen, verzeiht, ehrwuͤrdiger Herr, daß ich
Euch taͤuſchen zu wollen mich vermaß. Ich
bin nicht der Moͤnch Medardus, der Euerm
Kloſter entfloh. Den Grafen Viktorin ſeht
ihr vor Euch ... Fuͤrſt ſollte er heißen, denn
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[329/0337] jede Abnormitaͤt des menſchlichen Organis¬ mus tief eindringenden, genialen Aerzte, ge¬ lingen werde. Des Fremden Geneſen mußte das geheimnißvolle Spiel der unbekannten Maͤchte wenigſtens zum Theil enthuͤllen. — Es kam nicht dazu. In der dritten Nacht weckte mich die Glocke, die, wie Du weißt, augezogen wird, ſobald jemand im Kranken¬ zimmer meines Beiſtandes bedarf. Ich trat hinein, man ſagte mir, der Fremde habe eif¬ rig nach mir verlangt und es ſcheine, als habe ihn der Wahnſinn gaͤnzlich verlaſſen, wahr¬ ſcheinlich wolle er beichten; denn er ſey ſo ſchwach, daß er die Nacht wohl nicht uͤber¬ leben werde. Verzeiht, fing der Fremde an: als ich ihm mit frommen Worten zugeſpro¬ chen, verzeiht, ehrwuͤrdiger Herr, daß ich Euch taͤuſchen zu wollen mich vermaß. Ich bin nicht der Moͤnch Medardus, der Euerm Kloſter entfloh. Den Grafen Viktorin ſeht ihr vor Euch ... Fuͤrſt ſollte er heißen, denn aus fuͤrſtlichem Hauſe iſt er entſproſſen, und

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/337>, abgerufen am 27.11.2024.