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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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stand in der Mitte des Flurs und sah durch ein selt¬
sam geformtes Glas unverwandten Blickes nach Herrn
Swammers Stubenthür. Auf dieser Thüre spielten
aber sonnenhelle Kreise in Regenbogenfarben, fuhren
zusammen in einen feurigglühenden Punkt, der durch
die Thüre zu dringen schien. So wie dieß geschehen,
vernahm man ein dumpfes Aechzen, von Schmerzens¬
lauten unterbrochen, das aus dem Zimmer zu kom¬
men schien.

Zu seinem Entsetzen glaubte Herr Peregrinus
Gamahehs Stimme zu erkennen.

"Was wollen Sie? Was treiben Sie hier?"
So fuhr Peregrinus auf den Mann los, der wirklich
Teufelskünste zu treiben schien, indem stets rascher,
stets feuriger die Regenbogenkreise spielten, stets glü¬
hender der Punkt hineinfuhr, stets schmerzlicher die
Jammerlaute aus dem Zimmer ertönten.

Ach! sprach der Mann, indem er seine Gläser
zusammenschob und schnell einsteckte, ach sieh da, der
Herr Wirth! Verzeihen Sie, bester Herr Tyß, daß
ich hier ohne Ihre gütige Erlaubniß operire. Aber
ich war bei Ihnen, um mir diese Erlaubniß zu erbit¬
ten. Da sagte mir aber die gute freundliche Aline,
daß Sie ausgegangen wären, und die Sache hier
unten litt keinen Aufschub.

ſtand in der Mitte des Flurs und ſah durch ein ſelt¬
ſam geformtes Glas unverwandten Blickes nach Herrn
Swammers Stubenthür. Auf dieſer Thüre ſpielten
aber ſonnenhelle Kreiſe in Regenbogenfarben, fuhren
zuſammen in einen feurigglühenden Punkt, der durch
die Thüre zu dringen ſchien. So wie dieß geſchehen,
vernahm man ein dumpfes Aechzen, von Schmerzens¬
lauten unterbrochen, das aus dem Zimmer zu kom¬
men ſchien.

Zu ſeinem Entſetzen glaubte Herr Peregrinus
Gamahehs Stimme zu erkennen.

»Was wollen Sie? Was treiben Sie hier?»
So fuhr Peregrinus auf den Mann los, der wirklich
Teufelskünſte zu treiben ſchien, indem ſtets raſcher,
ſtets feuriger die Regenbogenkreiſe ſpielten, ſtets glü¬
hender der Punkt hineinfuhr, ſtets ſchmerzlicher die
Jammerlaute aus dem Zimmer ertönten.

Ach! ſprach der Mann, indem er ſeine Gläſer
zuſammenſchob und ſchnell einſteckte, ach ſieh da, der
Herr Wirth! Verzeihen Sie, beſter Herr Tyß, daß
ich hier ohne Ihre gütige Erlaubniß operire. Aber
ich war bei Ihnen, um mir dieſe Erlaubniß zu erbit¬
ten. Da ſagte mir aber die gute freundliche Aline,
daß Sie ausgegangen wären, und die Sache hier
unten litt keinen Aufſchub.

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[135/0140] ſtand in der Mitte des Flurs und ſah durch ein ſelt¬ ſam geformtes Glas unverwandten Blickes nach Herrn Swammers Stubenthür. Auf dieſer Thüre ſpielten aber ſonnenhelle Kreiſe in Regenbogenfarben, fuhren zuſammen in einen feurigglühenden Punkt, der durch die Thüre zu dringen ſchien. So wie dieß geſchehen, vernahm man ein dumpfes Aechzen, von Schmerzens¬ lauten unterbrochen, das aus dem Zimmer zu kom¬ men ſchien. Zu ſeinem Entſetzen glaubte Herr Peregrinus Gamahehs Stimme zu erkennen. »Was wollen Sie? Was treiben Sie hier?» So fuhr Peregrinus auf den Mann los, der wirklich Teufelskünſte zu treiben ſchien, indem ſtets raſcher, ſtets feuriger die Regenbogenkreiſe ſpielten, ſtets glü¬ hender der Punkt hineinfuhr, ſtets ſchmerzlicher die Jammerlaute aus dem Zimmer ertönten. Ach! ſprach der Mann, indem er ſeine Gläſer zuſammenſchob und ſchnell einſteckte, ach ſieh da, der Herr Wirth! Verzeihen Sie, beſter Herr Tyß, daß ich hier ohne Ihre gütige Erlaubniß operire. Aber ich war bei Ihnen, um mir dieſe Erlaubniß zu erbit¬ ten. Da ſagte mir aber die gute freundliche Aline, daß Sie ausgegangen wären, und die Sache hier unten litt keinen Aufſchub.

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/140>, abgerufen am 21.11.2024.